Die geltenden Corona-Einschränkungen im öffentlichen Leben haben auch den Obst- und Gartenbauverein getroffen. Der Gemeinschaft steht ein weiteres schwieriges Jahr 2021 bevor. Vorsitzender Alfons Pöllath zieht eine mehr als durchwachsene Bilanz des Jahresgeschehens 2020. Es war durch die Pandemiege- und -verbote bestimmt und verhinderte die gewohnten Aktivitäten.
Einzelne Ehrungen
Der Vereinsvorsitzende beteiligte sich vergangenen März an einem vom Landesverband organisierten Seminar für Vorstände. Hier zeichnete sich aber noch nicht ab, dass das Vereinsleben in Kürze zum Einschlafen verurteilt sein sollte. Dem verschärften Versammlungsverbot fiel die Frühjahrsversammlung am Ende März zum Opfer, die durch einen Vortrag von Kreisfachberater Harald Schlöger mit dem Thema "Gemüseanbau im Hochbeet" ergänzt werden sollte. Auch Mitglieder konnten für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit nicht geehrt werden. Ersatzweise überreichten Vorstandsmitglieder die Ehrenurkunden samt kleinem Geschenk im Laufe des Jahres persönlich an die Geehrten: die bronzene Ehrennadel für 15 Jahre an Carola Kreuzer, Norbert Stahl, Inge Steinbruckner, für 25 Jahre die silberne Ehrennadel an Lydia Fröhlich, Arnold Koch, Thomas Schmidt und Ida Schraml sowie die Auszeichnung in Gold für 40 Jahre an Anni Bäuml, Alois Kreuzer und Gunda Rauch. Die Ehrennadel mit Kranz erhielt Hilde Raß für 50 Jahre Zugehörigkeit. Ebenso verfuhr der Verein mit den runden Geburtstagen seiner treuen Mitglieder.
Jahresausflug entfällt
Zur Mitgliederinformation zum Thema Datenschutz nutzte der Verein den Heimatboten. Eine bittere Pille mussten der Obst- und Gartenbauverein und der VdK-Ortsverband durch den Ausfall des traditionellen Jahresausflugs im Juni schlucken. Gemeinsam war eine Tagesfahrt mit Besuch der Sichtungsgärten in Weihenstephan, Mittagessen im Bräustüberl und Schifffahrt auf dem Starnberger See geplant.
Im zusammengestrichenen Veranstaltungskalender des Vereins blieb zunächst das Binden der Kräuterbüschl Mitte August durch das bewährte Sammler- und Bindeteam übrig. Auf den eingeschränkten Gottesdienstbesuch reagierte man mit weniger in der Natur gesammelten Kräutern und Blumen. So konnten zwar weniger Kräuterbuschen gefertigt werden, diese fanden jedoch reißenden Absatz bei den Kirchenbesuchern zu Maria Himmelfahrt. Den Verkaufserlös in Höhe von 335 Euro spendeten die Verantwortlichen der Pfarrei. Zum Erntedankfest Anfang Oktober zeichnete der Verein traditionell für den Aufbau des Erntedankaltars zuständig. Georg Schraml sammelte wieder viele Früchte von Äckern und Gärten. Renate Weber und er dekorierten gestalteten wieder ein kleines Kunstwerk vor dem Altar mit dem Vereinswappen im Mittelpunkt. Die Kindergartenkinder freuten sich eine Woche später, dass sie die Früchte mit in die Vorschuleinrichtung nehmen konnten.
Posten neu besetzen
Den Termin zur Jahreshauptversammlung mit Adventsfeier am 27. November strich die Vereinsführung wegen Corona ersatzlos. Einen erneuten Vorstoß zur Findung von Ehrenamtlichen für die Vereinsführung im Heimatboten verlief erneut erfolglos. Neu besetzt werden müssen die Posten des Kassen- und des Maschinenwarts. Für Erika Kastner als Kassenwartin und zuständig für die Mitgliederverwaltung ist nach 34 Jahren und für Maschinenwart Georg Wolf nach 16 Jahren Schluss. Alfons Pöllath ist als Vorsitzender seit 2004 im Amt. Die Amtszeit der Vorstandsriege endet am 31. Dezember diesen Jahres. Diese war in der Generalversammlung 2019 auf zwei Jahre herabgesetzt worden. Dem im Jahr 1956 gegründeten Verein gehören rund 125 Mitglieder an; deren Durchschnittsalter liegt bei 55 Jahren. "Sofern keine Nachfolger gefunden werden, wird sich die Vereinsversammlung Wohl oder Übel mit der Auflösung des angestammten Traditionsvereins beschäftigen müssen", erklärt Vorsitzender Alfons Pöllath.
Buschenbinden mit Fragezeichen
Ebenfalls düster sieht's für den Vereinskalender 2021 aus. Die für den 26. März vorgesehene Frühjahrsversammlung dürfte wohl wieder Corona zum Opfer fallen. Vorstandssitzungen sind zur Vorbereitung des Vereinsgeschehens seither nur durch mühseliges Telefonieren beschränkt möglich.
Noch nicht abgeschrieben ist der Vereinsausfluges. Ende Juni soll dieser wie im letzten Jahr geplant an den Starnberger See führen. Die Raiffeisenbank sponsert dabei die Schifffahrt. Auch das Binden der Kräuterbuschen im August in der Garage von Mitglied Albert Schweiger steht noch im dürftigen Vereinskalender. Zum Aufbau und Schmücken des Erntedankaltars setzt der Verein am 3. Oktober wieder auf das bewährte Team um Georg Schraml. Wann und wie die anstehenden Ehrungen für 15 bis 50 Jahre Vereinstreue abgehalten werden, muss abgewartet werden.
Alles wird davon abhängen, ob der Verein das Jahr 2021 überlebt und mit einem neuen und verjüngten Vorstand das drohende Aus abwenden kann.
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