Derzeit gehören in Deutschland etwa 23,6 Millionen Menschen der katholischen Kirche an. Wie diese strukturiert ist, erklärte Präses Pfarrer Markus Bruckner beim KAB-Ortsverband.
Zum Vortrag mit dem Thema "Aufbau der katholischen Kirche in Deutschland" hieß Vorsitzender Josef Hofmann gut 40 Zuhörer im Pfarrheim willkommen. Ihnen erläuterte Bruckner eingangs kurz den Aufbau der katholischen Kirche von den Pfarreien über die Dekanate, die Diözesen (auch Bistümer genannt) und die Kirchenprovinzen mit den Bischöfen bis hin zum Papst. Aus dieser Struktur griff der Referent dann besonders die deutschen Kirchenprovinzen und deren Diözesen heraus.
Demnach gibt es in Deutschland aktuell 27 Diözesen. Die Diözesen einer Region sind zu einer Kirchenprovinz zusammengefasst. Die vorrangige der Diözesen einer Kirchenprovinz ist eine Erzdiözese, deren Bischof der Erzbischof. Alle anderen sind die sogenannten Suffraganbistümer.
Laut dem Präses gibt es in Deutschland sieben Kirchenprovinzen: Hamburg mit dem Erzbistum Hamburg sowie den Diözesen Hildesheim und Osnabrück, Berlin mit dem Erzbistum Berlin sowie den Bistümern Dresden/Meißen und Görlitz, Paderborn mit dem Erzbistum Paderborn und den Bistümern Erfurt, Fulda sowie Magdeburg, Köln mit dem Erzbistum Köln und den Bistümern Aachen, Essen, Limburg, Münster und Trier, Bamberg mit dem Erzbistum Bamberg und den Bistümern Eichstätt, Speyer und Würzburg, Freiburg mit dem Erzbistum Freiburg und den Bistümern Mainz und Rottenburg/Stuttgart sowie München/Freising mit dem Erzbistum München/Freising und den Bistümern Augsburg, Passau und Regensburg. Bruckner erläuterte die wichtigsten Daten und die geschichtliche Entwicklung sowie anhand einer Landkarte die Grenzziehung der einzelnen Bistümer. Die Präsentation enthielt auch Fotos mit den jeweiligen Außen- und Innenansichten der Bischofskirchen und Dome.
Mit großem Interesse verfolgten die Zuhörer die Erläuterungen zur geschichtliche Entstehung und Entwicklung der Bistümer. So erfolgte dem Preußenkonkordats von 1929 eine Neuordnung der katholischen Diözesen für die mehrheitlich protestantischen Gebiete in Nordosten. Nach Kriegsende 1945 verblieb vom großen Bistum Breslau nur ein kleiner Teil um Görlitz im deutschen Raum. Nach der Wiedervereinigung kam es um 1994 zu einer Neuordnung der Bistümer. Es entstanden das Erzbistum Berlin und die Bistümer Magdeburg (abgetrennt vom Bistum Paderborn), Görlitz und Erfurt. Auch das Erzbistum Hamburg wurde in dieser Zeit aus Teilen der Bistümer Osnabrück und Hildesheim neu gegründet.
Der Referent Bruckner verstand es in seinem Vortrag ausgezeichnet, neben der geschichtlichen Entwicklung aus der Zeit Karls des Großen und Napoleons auch die Umbrüche der jüngeren Geschichte darzustellen. Zum Schluss seiner Ausführungen ging er auch auf den Anteil der Katholiken in den einzelnen Diözesen ein. Hier sind innerhalb Deutschlands große Unterschiede erkennbar. So beträgt der Katholikenanteil an der Gesamtbevölkerung in den Diözesen Magdeburg und Dresden/Meißen nur 3 Prozent während er in Regensburg bei 71 und in Passau bei 89 Prozent liegt. Regional sind starke Schwankungen, auch innerhalb der Bistümer, feststellbar. Hofmann dankte Bruckner im Namen aller Zuhörer für Ausführungen.
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