Mehrere tausend Euro übergab eine ältere Dame am Dienstag, 2. April, an einen unbekannten Abholer. Nach Ermittlungen der Kriminalpolizei Weiden wurde die über 80-Jährige Opfer eines sogenannten Callcenter-Betrugs. Die Übergabe des Geldes fand im Gemeindebereich Kulmain zwischen 14 und 15 Uhr statt.
Die Rentnerin hatte zuvor einen Anruf von jemandem erhalten, der sich als Polizeibeamter der Inspektion Bayreuth ausgab. Er machte der Dame vor, dass ihr Sohn einen schweren Autounfall verursacht habe, bei dem ein Kind lebensbedrohlich verletzt worden sei. Kurz darauf kontaktierte ein angeblicher Rechtsanwalt die Frau telefonisch und forderte von ihr einen fünfstelligen Geldbetrag als Kaution, um die Inhaftierung des Sohnes zu verhindern. "Letztendlich gab die Seniorin der Forderung der Betrüger nach und übergab ihre Ersparnisse in Form von mehreren tausend Euro", schreibt das Polizeipräsidium Oberpfalz.
Zeugen gesucht
Der unbekannte Geldabholer, der bei der Seniorin auftauchte, wird als schlank und 20- bis 25-jährig beschrieben. Er hatte dunkle, lockige Haare und trug dunkle Bekleidung. Die Kriminalpolizei Weiden ermittelt wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges und bittet um Hinweise: Wer hat am Dienstag zwischen 14 und 15 Uhr im Gemeindebereich nördlich von Kulmain, insbesondere im Bereich der Ortschaft Witzlasreuth, verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen? Beobachtungen können unter Telefon 0961/401-2222 mitgeteilt werden.
Polizei gibt Tipps
Das Polizeipräsidium Oberpfalz warnt vor derartigen Betrügern und gibt Verhaltenstipps. "Klären Sie Ihre Verwandten und Bekannten über die gängigen Betrugsmaschen auf", lautet ein Rat. "Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Legen Sie auf, wenn Ihr Gesprächspartner Geld fordert!" Die Polizei oder sonstige Amtspersonen würden nie um finanzielle Informationen oder die Aushändigung von Bargeld oder Wertsachen bitten, warnt das Präsidium: "Geben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!"
Betroffene sollten ihre Angehörigen unter den ihnen bekannten Telefonnummern kontaktieren, um den behaupteten Sachverhalt abzuklären und im Verdachtsfall die Polizei unter Notruf 110 einschalten. Weitere Tipps sind auf der Internetseite zur Kriminalprävention unter www.polizei-beratung.de zu finden.
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