Das hätten sich die Kegler des SV Kulmain nicht erträumt: der Erfolg in den Einzelwettbewerben. Dabei wäre beiden Titelträgern um ein Haar noch ein weiterer Coup gelungen.
Andreas Kastner kam bei der Kreiseinzelmeisterschaft des SKV Weiden zunächst nur schwer in Schwung. Nach dem Vorlauf lag er auf Rang vier und konnte sich erst im Endlauf auf das Treppchen hieven. 937 Holz standen am Ende auf der Anzeige und so reichte es „nur“ zu Platz drei. Doch dies weckte nur den Ehrgeiz des jungen Kulmainers. Bei der Bezirksmeisterschaft in Regensburg erzielte er sowohl im Vorlauf als auch im Endlauf mit jeweils 504 Holz das beste Resultat und sicherte sich souverän die Bezirksmeisterschaft. „Das war schon ein Ding, nicht im Traum hätte ich an so etwas gedacht“, erzählt das Eigengewächs. Neben den Titel qualifizierte er sich auch für die bayrische Meisterschaft in Bamberg.
Nach dem ersten Tag lag er mit starken 518 Holz sensationell auf Rang zwei. Am Sonntag legte er mit 505 Holz nach und schaffte tatsächlich als Dritter den Sprung aufs Treppchen. „Ein Wahnsinnsgefühl ist das, wenn man bei der Siegerehrung die Medaille umgehängt bekommt“, ist Andi noch ganz gefangen von den Eindrücken. Dass sich nur die beiden Erstplatzierten für die deutsche Meisterschaft qualifizierten, konnte er angesichts des größten Erfolges seiner bisherigen Laufbahn verschmerzen.
Zur neuen Saison wartet eine weitere Herausforderung für das Kulmainer Nachwuchs-Ass, denn dann steht die Umstellung auf die „große“ Kugel an und damit auch der Schritt zu den A-Jugendlichen.
Doch nicht nur im Nachwuchsbereich machte der SV Kulmain auf sich aufmerksam. Mit Sebastian Fröhlich konnte der Sportverein erstmals auch einen Erwachsenen als Bezirksmeister feiern. Anders allerdings als Andreas Kastner, der im „normalen“ 120-Wurf-System seine Erfolge feierte, gab es diesen Titel im Sprintwettbewerb. Dabei hatte sich Fröhlich eigentlich gar nicht für die Bezirksmeisterschaft qualifiziert, erst durch den Ausfall seines Klubkameraden Michael Kastner sicherte er sich einen Platz in Regensburg.
Nachdem es in der Qualifikation zunächst nicht so gut aussah, steigerte er sich aber von Runde zu Runde. Im Viertelfinale schien dann aber Endstation zu sein, als sein hoch gehandelter Gegner nach der 1:0-Führung auch im zweiten Satz alle Trümpfe in der Hand hielt. Doch zwei Fehler von diesem und eine starke eigene Abräumleistung sorgten noch für das glückliche 1:1. Im Sudden Victory gelang der Sprung ins Halbfinale. Dort wartete Klubkamerad Jürgen Rauch, und auch hier hatte Fröhlich nach einem 1:1 das bessere Ende für sich.
Im Endspiel schwanden dann die Kräfte. „Ich war fix und fertig, konnte nach dem 1:0 nicht mehr nachlegen.“ Zum dritten Mal in Folge musste er also in die „Verlängerung“ und auch diesmal behielt er die Nerven. Mit 24:16 Holz rang er seinen Gegner nieder und schaffte, was niemand für möglich hielt: die Bezirksmeisterschaft. „Das war natürlich überragend, als Nachrücker hätte ich das nicht für möglich gehalten“, sagt Fröhlich. Überhaupt war das Abschneiden der Weidener Kegler sensationell. Bis dato hatte es noch kein Akteur des SKV Weiden über das Viertelfinale hinaus geschafft, und plötzlich stellte er drei der vier Halbfinalisten. Mit Christian Grötsch vom SKC Tröbes, der am Ende Dritter wurde, qualifizierte sich Sebastian Fröhlich damit für die bayrische Meisterschaft in Passau.
In der Qualifikation reichte es dort trotz guter 191 Holz nur zum 17. Platz (von 32). In der ersten Runde jedoch überrollte Fröhlich seinen Kontrahenten förmlich mit 209 Holz und einem glatten 2:0. Im Achtelfinale gab es einen Kampf, nach einem 1:1 in Sätzen konnte sich Fröhlich erst im zweiten Sudden Victory mit 34:33 Holz durchsetzen. Doch dann war die Luft raus. Im Viertelfinale war er chancenlos und musste mit 0:2 die Segel streichen. „Auf diesem Niveau werden kleinere Schwächen gnadenlos ausgenutzt“, erklärt er. Dass er es als Sechster der Endabrechnung fast noch zur deutschen Meisterschaft geschafft hätte (die ersten fünf qualifizierten sich), kann er aber leicht verschmerzen: „Jetzt kann ich endlich in die Sommerpause gehen.“
Sprint- ein noch junger Wettbewerb
Den Sprintwettbewerb gibt es erst seit 3 Jahren. Hier wird Mann gegen Mann, bzw. Frau gegen Frau im KO-System gespielt. In 2 Sätzen wird ein Sieger ausgespielt. Ein Satz geht über 20 Wurf (10 Volle/ 10 Abräumen). Wer beide Sätze gewinnt ist weiter. Steht es nach Sätzen 1:1 gibt es einen Sudden Victory über 3 Würfe in die Vollen. Wer hier mehr Holz erzielt, ist eine Runde weiter. Steht es nach den 3 Würfen immer noch Unentschieden, wird der Sudden Victory wiederholt bis es einen Sieger gibt.
120 Wurf- System
Bei Einzelmeisterschaften wird im 120 Wurf-System gespielt. Das bedeutet, jeder Kegler/-in spielt 4 Bahnen mit jeweils 30 Wurf (15 in die Vollen/ 15 Abräumen). Gewertet wird hier das reine Holzergebnis. Bei Meisterschaften gibt es einen Vorlauf und einen Endlauf. Je nach Vorgabe qualifizieren sich die ersten 8, 12 oder 16 des Vorlaufs für den Endlauf.
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