Kulz bei Thanstein
24.03.2019 - 14:20 Uhr

Einsatz über Garten hinaus

Nicht nur im eigenen Garten, sondern auch für ein grünes und blühendes Ortsbild sind die Mitglieder des Gartenbau- und Ortsverschönerungsvereins Kulz im Einsatz. Ein Vortrag informiert, wie das Engagement auch der Artenvielfalt nutzen kann.

Gertraud Rötzer, Vorsitzende des Gartenbauvereins Kulz (links), bedankt sich bei Heidi Schmid für ihren Fachvortrag mit einem kleinen Präsent. Bild: amö
Gertraud Rötzer, Vorsitzende des Gartenbauvereins Kulz (links), bedankt sich bei Heidi Schmid für ihren Fachvortrag mit einem kleinen Präsent.

Zum Auftakt der Hauptversammlung ließ Vorsitzende Gertraud Rötzer die Aktionen des vergangenen Jahres Revue passieren. Diese reichten vom Palmbüschelbinden im Frühjahr, über ein Vorstandsseminar und Putzaktion im Dorfgemeinschaftshaus, bis zur Teilnahme an der 800-Jahr-Feier in Thanstein sowie am Kuno-Spendenlauf in Dieterskirchen.

Fast 7000 Liter Saft gepresst

Das ganze Jahr über waren die GOV-Mitglieder beschäftigt, die gemeindlichen und kirchlichen Grünanlagen zu pflegen. Fast 7000 Liter pressten 16 Helfer aus einer riesigen Mengen Äpfel, kostenlos erhielt der Kindergarten Winklarn 425 Liter. Neu war, dass nicht mehr in Flaschen, sondern nur noch in Beutel, und nur noch für Mitglieder abgefüllt wurde. Diese Regelung bescherte dem GOV 19 Neumitglieder. Rötzer wies darauf hin, dass der Vertikutierer bei der Familie Schauer und der Teppichreiniger bei Karin Held ausgeliehen werden kann.

Auch das neue Jahr ist reich an Aktionen und Veranstaltungen: Palmbüschelbinden, Feier zum 40-jährigen Bestehen (14 Uhr Andacht, Kaffee und Kuchen im Dorfgemeinschaftshaus, abends Pizza und Wein mit Alleinunterhalter Josef Götz), Weihnachtsmarktfahrt und Weihnachtsfeier. Zum Abschluss dankte die Vorsitzende Michael Scherr für die unentgeltliche Ausbesserung der Fließen im Mostraum sowie allen aktiven Mitgliedern für die Grünanlagenpflege und das Betreiben der Mosterei. Ein Dank galt auch der Gemeinde für das stets offene Ohr und den Vorstandschaftsmitgliedern für die konstruktive Zusammenarbeit.

Pfarrer Eugen Wismeth und Dritter Bürgermeister Josef Mösbauer stellten die pflichtbewusste Pflege der gemeindlichen und kirchlichen Anlagen durch den Verein heraus. Josef Mösbauer bat die Mitglieder um Mithilfe bei der anstehenden Pflastersanierung im gemeindlichen Friedhof, um die Kosten möglichst gering zu halten.

In ihrem Fachvortrag "Biologische Vielfalt beginnt im eigenem Garten" ging Fachberaterin Heidi Schmid auf den massiven Rückgang der Insekten ein. Als Ursachen nannte sie unter anderem Lebensraumverluste, Lichtverschmutzung und die Intensivierung der Landwirtschaft. Auch der Rückgang der Vögel sei bedenklich, innerhalb der vergangenen 36 Jahre habe sich der Bestand der Feld- und Wiesenvögel um 57 Prozent reduziert. Neben der Winterfütterung empfahl sie das Pflanzen von Beerensträuchern (Vogelbeere, Eiben, Hagebutten, Efeu, Schneeball, Holunder, Hartriegel und Liguster) und Samenpflanzen (Sonnenblume, Tagetes, Ringelblume, Schafgarbe und Getreide) in den heimischen Gärten zum Artenerhalt der Vögel. "Nur in einem natürlich gewachsenen Garten finden die Vögel genügend Futter und Lebensraum", verdeutlichte sie. Bilder veranschaulichten, wie sich Pflanzen auswählen lassen, die nützlich und auch optisch schön sind.

Der Rückgang der Schmetterlinge gehe auf den Rückgang von Pflanzen zurück, die flüssigen Nektar anbieten. Zu den Vertretern, die durch leuchtende Farbe bis in den Herbst hinein Insekten anlocken, zählen Krokus, Weiden, Gänsekresse, Lavendel, Schmetterlingsflieder, Salbei, Faulbaum oder Fette Henne. Falter würden die Brennnessel als Lebensraum bevorzugen. Laut Schmid fördere schon ein kleines naturbelassenes Stück im Garten den Tieren die Entwicklung vom Ei zur Raupe, zur Puppe und schließlich zum Falter.

Auch die bedrohten Wildbienen seien auf heimische Sträucher und Bäume angewiesen. Diese Insekten würde für die Honigsuche nur 700 Meter weit fliegen, große Flächen seien für sie unüberwindbar. Ungefähr 80 Prozent aller Blüten würden von Wildbienen und Hummeln bestäubt, so Schmid. Es reiche nicht, in Garten ohne Bäume oder Sträucher Insektenhotels aufzustellen - "diese Tiere brauchen auch Nahrung". Mit Bildern verdeutlichte die Fachberaterin ,wie ein Garten mit Blumen und Sträuchern Leben bieten und schön aussehen kann. Die Fachfrau ermutigte die Gartenfreunde, auf Vielfalt im Garten im Sinne des Artenschutzes zu achten.

 
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