Heuer trafen sich die Vorstandschaft und die Delegierten aus den Kreisverbänden des Bezirksverbandes Oberpfalz im Bayerischen Soldatenbund (BSB) beim Kreisverband Neunburg zur jährlichen Versammlung. Etwa 150 Ehrengäste, Reservisten und Kameraden kamen nach Kulz in den Krämerhof zur Tagung. Beim Totengedenken am Kriegerdenkmal der SKK Kulz legte Kreisvorsitzender Ulrich Knoch zusammen mit Bezirks-Chef Horst Embacher einen Kranz nieder.
Im Gasthaus stellte zunächst Ortsvorsitzender Hans Krämer seine Kameradschaft vor. Bürgermeister Walter Schauer nannte die Bundeswehr einen "festen Bestandteil der Gemeinde" und verwies auf die seit 1973 bestehenden Patenschaften zu verschiedenen Einheiten. Die beiden Soldatenkameradschaften in Kulz und Thanstein seien in ihrer Verbundenheit als Bindeglied zur aktiven Truppe vorbildlich.
Auf die aktuelle Politik ging der BSB-Landesvorsitzende, Oberst a. D. Richard Drexl, ein. Er kritisierte, dass der Bürgerkrieg in Libyen – "der nur eine Bootsfahrt vom europäischen Festland entfernt liegt – bei Außenminister Heiko Maas fast keine Bedeutung finde. In einem Buch mit dem Titel „Nicht einmal bedingt Abwehrbereit“ schildern er und Mitverfasser Josef Kraus unter anderem den desolaten Zustand der Bundeswehr. Drexl forderte die Anwesenden auf, sich für eine bessere gesellschaftliche Anerkennung der Bundeswehr stark zu machen. In einer wehrhaften Demokratie gehörten auch Missstände angesprochen, dabei habe der BSB mit seinen 60 000 Mitgliedern eine gewichtige Stimme. Abschließend dankte er allen Funktionsträgern für ihr Engagement.
Nach einem Grußwort von stellvertretendem Landrat Joachim Hanisch machte sich auch MdB Karl Holmeier (CSU) für "einen Soldaten in Uniform, der in der Gesellschaft anerkannt ist" stark. Er machte auf den "Tag der Bundeswehr" in Cham am 15. Juni aufmerksam, der einen umfangreichen Einblick in die Truppe ermögliche. Er lobte den BSB-Bezirksverband für seine gute Organisation und das hohe Traditionsbewusstsein.
"Wir sind Mittler zwischen der Bevölkerung und der aktiven Truppe", betonte Bezirksvorsitzender Horst Embacher. Jedes Mitglied sei dazu verpflichtet, Überzeugungsarbeit zu leisten und Mitgliederwerbung zu betreiben. Er stellte die neuen Kreisvorsitzenden Peter Schottenhaml (Nabburg) und Markus Kindermann (Bad Kötzting) vor. Schießwart Wolfgang Burger nahm die Siegerehrung des Bezirksschießens vor. Erfolgreichster Schütze war Bruno Salomon vom 1. Österreicher-Kriegerkorps aus Waldsassen.
Reservistenbeauftragter Christian Emmerling ging auf die Definition des Begriffs „Veteran“ ein. Darunter falle seit vergangenem November jeder Soldat, der in der Bundeswehr dient oder gedient hat und nicht unehrenhaft entlassen wurde. Ein "echter Veteran" sei für ihn ein ehemaliger Soldat (mindestens 65 Jahre alt), der nicht mehr zum Wehrdienst herangezogen werden kann und kein 19-Jähriger, der erst vor kurzem ausgeschieden ist. An Sozialwerkbeauftragten Alois Lorenz Kreisvorsitzender Ulrich Knoch nach einer Sammelaktion 280 Euro überreichen.
Bei der Aussprache zu den Berichten wurden in einer längeren Diskussion Unstimmigkeiten bei den Sportschützen vorgetragen. Horst Embacher appellierte dazu, einen gemeinsamen Nenner zum Wohle des BSB zu suchen, denn die Schützen seien ein starker Pfahl im Landesverband.
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