(fvo) Dieser zierlichen Person ist die unglaubliche Kraft ihres Willens, anderen zu helfen, nicht anzusehen. Schwester Diane ist in der Pfarrei Waldthurn ein Begriff und wird mit den Attributen Freundlichkeit, Willensstärke und selbstlose Hilfe für die Armen in Verbindung gebracht. Obwohl sie genau die Hälfte ihres Daseins, nämlich 30 Jahre in Südafrika tätig ist, blieb die "Neusechzigerin" die ganzen Jahre eine Lennesrietherin.
Aufgewachsen ist die Schwester vom Mallersdorfer Orden als Rosa Schraml im Haus direkt an der Kirchenmauer der Lennesriether Mutterkirche St. Jakobus. Am 4. Oktober 1987 betrat sie erstmals südafrikanischen Boden, seither bestand immer eine Brücke zwischen der Waldthurner Pfarrei und der 9000 Kilometer entfernten Kleinstadt Vryheid / Südafrika. Anfangs arbeitete sie in einem rassengemischten Internat des Nardini Convents der Mallersdorfer Schwestern. Seit 15 Jahren ist sie nun in einem Tagesheim tätig und unterrichtet Werken.
"Mein Traum ist es schon immer gewesen, als Ordensschwester in Afrika zu arbeiten", schwärmt die Lennesrietherin. Diese drei Jahrzehnte seien eine glückliche und erfüllte Zeit gewesen. Im Nardini-Convent, wo insgesamt 39 Klosterfrauen, davon 16 deutsche Missionarinnen tätig sind, hat sie ihren Traum in die Realität umgesetzt. "Im letzten Jahr konnten wir 60-jähriges Bestehen unserer Privatschule feiern", blickt die sympathische Klosterfrau zurück.
In den Schalterräumen der Waldthurner Raiffeisenbank haben Monika Weig und Franz Wittmann einen kleinen Ausschnitt der 30-jährigen Missionsarbeit der Lennesriether Klosterschwester in Form einer Ausstellung initiiert, die noch bis Mitte September besichtigt werden kann.
Pfarrer Norbert Götz und die beiden "Schwester Diane - Bankkontobetreuer" Weig und Wittmann überreichten am vergangenen Donnerstag im Namen der Kirchenstiftung einen Scheck in Höhe von 14.000 Euro. Die perplexe Nonne meinte, dass Gott es den Spendern lohnen werde, sie tagtäglich für alle bete und somit etwas zurückgeben wolle. "Ihr solltet mal die dankbaren Augen der armen Menschen in Südafrika sehen".
Die Schwester dankte für die herzliche und freundliche Aufnahme in der Heimatpfarrei: "Hier fühle ich mich sehr wohl und es ist schön, mal wieder so richtig Oberpfälzer Dialekt reden zu können". Voraussichtlich Mitte Oktober wird sie ihren Heimaturlaub, den sie in Lennesrieth oder im niederbayerischen Mallersdorf verbringt, beenden und wieder zurückfliegen.
Laut Wittmann entstand dieser hohe Geldbetrag in den letzten drei Jahren durch großzügige Privatspenden, von Gruppierungen oder auch durch die Altkleidersammlung. Gerade hier dankte Wittmann der Waldthurner Jugend, egal ob Kolping oder KLJB, die sich alljährlich viel Arbeit machen, in der gesamten Pfarrei die Altkleidersäcke sammeln und zur Verwertung verladen. Bankfachfrau Monika Weig wies darauf hin, dass jeder Cent, der auf das Konto der Katholischen Kirchenstiftung - Schwester Diane Schraml - (Raiffeisenbank Neustadt-Vohenstrauß IBAN: DE 35 7536 3189 0000 0200 44) einbezahlt wird, direkt an die Lennesrietherin zur großen Hilfe für arme Menschen überwiesen wird. Ausdrücklich weist Schwester Diane hin, dass die Schule, das Tagesheim, Kindergärten, Waisenkinder und besonders arme Menschen mit Lebensmittel versorgt werden. Ein großer Teil der Spenden geht in das Krankenhaus, wo viele Aids-Kranke gepflegt werden. Medikamente oder auch Beerdigungskosten werden übernommen.
"Wir sind da, wo Hilfe gebraucht wird". In den letzten 30 Jahren habe sie aus ihrer Heimat mehr als 100.000 Euro an Unterstützung erfahren, wofür sie unendlich dankbar sei. Die Kriminalität sei in Südafrika immer noch sehr hoch. Laut Statistik steigt die Zahl der Morde jedes Jahr. "2017 hatten wir 19.016 Morde in Südafrika". Besonders oft werden weiße Farmer sehr grausam und brutal überfallen. "Pro Tag passieren in Südafrika 50 Fälle von Mord und Totschlag, zirka alle 10 Minuten geschieht eine Vergewaltigung". Sie selbst leben zu ihrer Sicherheit hinter Gittern. Die "Nardini sisters" haben in Südafrika vier Niederlassungen in Nkandla, Vryheid, Richards Bay und Maria Ratschitz.
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