Drohnen machen mittlerweile hochwertige und präzise Filme sowie Bilder und sind bei richtigem Einsatz eine ideale Quelle für Luftaufnahmen. Dass es auch sogenannte Agrardrohnen gibt, die als „Drohnentechnik der Zukunft“ im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt werden, war bisher vielen Landwirten und auch Laien nicht bewusst.
Auf der Demoanlage bei Maienfeld von Georg Bocka aus Irlhof trafen sich der Gewässerschutzbeauftragte des Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Tirschenreuth-Weiden Michael Lukas, die Geschäftsführerin des Maschinenring Neustadt/WN Eva Selig, Waldthurns Bürgermeister Hans-Peter Reil und Zuschauer und Landwirte. Im Mittelpunkt stand Drohnenpilot Michael Wiesent von der Firma Drowies aus Luhe-Wildenau als Dienstleister für die Drohnentechnik. "Unsere 12 Landwirte im 89 Hektar großen Wasserschutzgebiet zwischen Lennesrieth und Albersrieth sind echte Wasserschützer“, sagte dritter Bürgermeister Reil. Der Zwischenfruchtanbau sei eine der wichtigsten Maßnahmen zur Sicherung einer guten Trinkwasserqualität, erklärte der Gewässerschutzbeauftragte des AELF, Michael Lukas. Mit der Zwischenfrucht bleibe der Stickstoff in den Pflanzen und wird nicht in das Trinkwasser abgespült. Die neue Ausbringtechnik der Zwischenfrucht im Wasserschutzgebiet mit der Drohne sei noch in der Anfangsphase. „Die Einrichtung eines Wasserschutzgebiets begann 2002, damals war der Brunnen bei Albersrieth wegen hoher Nitratwerte kurz vor der Schließung“ informierte Lukas weiter. Dies habe sich seither grundlegend geändert, die Werte seien hervorragend.
„Wir wollen in diesem Jahr erstmals mit der Drohnentechnik zusammen mit dem AELF Tirschenreuth-Weiden und dem Maschinenring neue Wege gehen und innovativ im Wasserschutzgebiet sein“, sagte Landwirt Bocka. Als Zwischenfrucht brachte man unter anderem Öllein, Sonnenblumen, Felderbse, Sommerwicke, Perserklee oder auch Sparriger Klee aus.
Auf einem Hektar, auf dem derzeit die Sommergerste sprießt und in etwa drei bis vier Wochen abgeerntet werde, habe man schon jetzt diese Zwischenfrucht mit der Agrardrohne eingebracht. Die Drohne flog auf 3,50 Meter Höhe und auf einer Ausstreubreite von zirka 7,50 Meter über das Getreide. Dabei fallen Samenkörner zwischen den Halmen auf den Boden, keimen dort vor und es startet dabei schon den Vorgang, der eigentlich erst nach der Gerstenernte stattfindet. So habe man einen Zeit- und Wachstumsvorsprung.
20 Kilogramm Saatgut von der Zwischenfrucht hat Wiesent in den Tank der Agrardrohne, die beim Flug eine Spannweite von mehr als drei Metern aufbringt, gefüllt. „Bis zirka 78 Kilogramm Gesamtgewicht bei 27 Kilogramm Eigengewicht kann dieses Gerät geflogen werden. Die entsprechenden Genehmigung hole ich im Vorfeld ein“, sagte Wiesent, der eigentlich Softwareentwickler ist, sich aber der Drohnentechnik verschrieben hat. Als Pilot beweist der 36-Jährige Gelassenheit und die totale Übersicht über Bildschirm, Feld und Drohne. Auf einer Fläche von insgesamt 600 Hektar (Einsatzgebiet vom Holledauer Dreieck bis in unsere Region) hat er mit der DJI Agras T 30 in diesem Jahr schon gesät. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr habe man das Gerät viermal so häufig im Einsatz erklärte Wiesent. Er wird durch den Maschinenring an Landwirte vermittelt, die mit Hilfe des Drohneneinsatzes neue, schonende Wege bei der Aussaat gehen können.
Kooperationsvereinbarung zur grundwasserschonenden Landbewirtschaftung
- Seit 2002 Vereinbarung von 12 Landwirten mit dem Wasserversorger Markt Waldthurn
- Wasserschutzgebiet: 89 Hektar zwischen Lennesrieth und Albersrieth
- Eingesetzte Agrardrohne: DJI Agras mit 3,13 Metern Spannweite
- Einsatzgebiet: Ausbringen von Zwischenfrüchten, Untersaat, Dünger, Saatgut für forstwirtschaftliche Flächen, biodynamische Präparate
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