Die Sitzweil der Lennesriether ist seit 1991 Tradition, bei der in einem Stodl Musik gespielt und gesungen wird, wie sie den Oberpfälzern gefällt. Vor 28 Jahren hat die Dorfgemeinschaft diese Veranstaltung ins Leben gerufen und bei der Veranstaltung war und ist seit dieser Zeit der „Eintritt frei“. Die Musikanten singen und spielen für Gotteslohn und einen frischen Laib Brot aus dem Lennesriether Backofen. Die Dorffrauen hatten die Gage der Musiker am Donnerstag und Freitag gebacken. Dorfsprecher Werner Ertl begrüßte Pfarrer Norbert Götz sowie die Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler und Roman Bauer. 3. Bürgermeister Hans-Peter Reil führte als unterhaltsamer Moderator durch den Abend. „Ein Musikant gehört auf die Bühne und nicht auf die Wohnzimmercouch“, freute sich Reil, dass viele Musikerinnen und Musiker nach Lennesrieth gekommen waren.
Vorausgegangen war eine Maiandacht, die Pfarrer Götz in der Lennesriether Filialkirche gestaltete und die Gesangsgruppe La Musica mit Hans-Peter Reil, Annika Pankotsch, Alexandra Jaworski, Annelie Kraus, Sophia Meckl, Hannah Reil sowie Georg Schmidbauer an der Orgel musikalisch begleiteten. Die bekannten Hulzstoussboum, laut Moderator Reil „Waldthurner Jünglinge“ Jonas Kraus, Valentin Reil, Andreas Holfelner und Julian Bauer bliesen mit ihrer zünftigen Musik die Sitzweil an.
Pünktlich zum gleichzeitigen Glockenläuten der Mutterkirche der Pfarrei sang „La Musica“ den „Den Engel des Herrn“. Die Besucher begrüßten danach den Abend mit dem traditionellen „Guten Abend“. Anschließend brachten sie das von Georg Schmidbauer komponierte mit dessen Begleitung auf dem Schifferklavier das „Fahrenberg Lied“ zu Gehör.
Obwohl es an diesem Tag Leberkäs, Kartoffelsalat, Brezn, Zwiebelkuchen und Schnittlauchbrote gab, sang die Lennesriether Stodlmusik mit Katharina Scharnagl, Christoph Pausch, Hubert Trottmann und Hans Pausch zur Freude der Besucher, dass es auch Rehragout geben würde. Pausch dankte mit einigen Gestanzln dem „Gottvater der Volksmusik“ Karl-Heinz Deisinger aus Weiden, der seit Beginn der Sitzweil mit dabei ist. Zusammen mit Theo Helgert spielte Deisinger auch an diesem Abend wieder auf. „Gigantisch, welch musikalisches Potential Lennesrieth hat“, kündigte Reil die „Hackbrett Furiosa“ mit dem Lennesriether Ehepaar Andrea und Martin Zellner sowie Christine Eller aus Weiden an. Sie spielten Hackbrett, Schifferklavier, Harfe, Alphorn und Okarina. Leise wurde es im Stodl, als Peter Ermer aus Altenstadt/WN seiner Gitarre klassische Klänge entlockte.
Bevor Altmeister Horst Peugler aus Vohenstrauß mit seiner Zither und Karl Völkl ("Haf-Kare") aus Waldthurn mit seiner Gitarre die Besucher mit auf die Reise durch den Wiener Prater nahmen, ließ Moderator Reil seine Taube, die er gesund gepflegt hatte mit La Paloma musikalisch zusammen mit Schmidbauer am Schifferklavier durch den Stodl fliegen. Die Besucher waren begeistert.
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