Prächtig herausgeputzt war am Sonntagabend die Pfarrkirche St. Leonhard. Bei gedämpftem Licht und Kerzenschein bildete sie den äußeren Rahmen für einen Konzertabend voller Emotionen. Der Chor "Grazie A Dio" unter der Leitung von Michaela Brunner gab erstmals seit 2019 wieder ein Konzert in seiner Heimatkirche. "Heimkommen" lautete dabei das Motto des 22-köpfigen Ensembles. Verbindende Worte zwischen den Stücken sprach Liesa Weiß.
Eröffnet wurde der Abend mit der Begrüßung durch Pfarrvikar Luke Eze, der schon vor dem Konzert von einem "großen Geschenk" sprach. Michaela Burger berichtete von viel Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen, die in den vergangenen Monaten gewesen seien, um dieses Konzert auf die Beine zu stellen. "Wir wollen zeigen, wie vielfältig unser Chor ist", sagte Burger mit Verweis auf das breite Spektrum des Musikprogramms. "Wir laden Sie heute zu einer musikalischen Reise ohne störendes Gepäck ein."
Verteilt im ganzen Kirchenschiff
Im Anschluss zog der Chor ein und sang "Stille vor dir, mein Vater" und "Du meine Seele fliege". Nach einem Stück von John Rutter, einem der bedeutendsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik der Gegenwart, erklang als Begrüßungslied für Pfarrer Oliver Pollinger, Pfarrvikar Luke Eze und Pastoralassistent Martin Winter der Song "For the Beauty of the Earth". Dem ausgeschiedenen Pfarrer Anton Witt und dem ehemaligen Kaplan Daniel Schmid widmete der Chor die beiden nächsten Lieder: "Geh unter der Gnade" und "Wäre Gesanges voll unser Mund".
Nach dem etwas ruhigeren ersten Teil kam mehr Bewegung ins Gotteshaus, als der Chor ein norwegisches Volkslied intonierte. Die Sängerinnen und Sänger verteilten sich zur optimalen Nutzung der Akustik im ganzen Kirchenschiff. Bernhard Sommer sang danach "I wünsch dir", Barbara und Christoph Habel brachten die Ballade "The Prayer" zu Gehör, 1998 erstmals gesungen von Celine Dion und Andrea Bocelli.
Im Anschluss wurde bekanntgegeben, wohin dieses Mal die Spenden der Konzertbesucher fließen: Bedacht wird die Aktion Feuerkinder. Liesa Weiß machte deutlich, dass "Grazie A Dio" mit diesem Konzert Gutes tun und Frieden und Freude in die Welt bringen wolle. Dr. Annemarie Schraml weilt derzeit wieder in Tansania, die Spende wird zu einem späteren Zeitpunkt übergeben.
Weiter ging es mit dem Udo-Jürgens-Song "Ich glaube" und dem a capella gesungenen Stück "Guten Abend, gut' Nacht". Im letzten Teil des Konzerts war der Hit "Auf uns" von Andreas Bourani zu hören, ehe "Phantom of the Opera" erklang. Abschließend dankte Liesa Weiß ganz besonders Chorleiterin Michaela Burger für ihre "unglaubliche Geduld" und für ihre "Leidensfähigkeit, wenn es mal nicht wie gewünscht klappte". Danach erfüllte "Viva la Vida" von Coldplay das Kirchenschiff.
Abschied von Moritz Unger
Emotional wurde es auch, als Moritz Unger verabschiedet wurde. Ein Jahr lang hatte er alle Gottesdienste und Auftritte von "Grazie A Dio" musikalisch begleitet. Unger tritt jetzt eine Stelle als Kirchenmusiker in Nordrhein-Westfalen an und wird deshalb die Region verlassen. Als kleines Dankeschön für Moritz Unger und als Zugabe für die Zuhörer gab es noch den Song "Ehrenwort" von den "Fäaschtbänklern" zu hören, ehe sich der Chor unter Beifall aus dem Altarraum zurückzog.
"Es hat alles super geklappt, wir sind alle begeistert von unserer Musik und vom Besuch", sagte Chorleiterin Michaela Burger auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Der genaue Spendenbetrag stand beim Konzertende noch nicht fest.
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