Rauh leitet im Mai vergangenen Jahres gerade noch die konstituierende Sitzung des Gemeinderates, ehe sie krankheitsbedingt eine Auszeit nehmen muss. Mit Beginn dieses Jahres kehrt sie auf den Bürgermeisterstuhl zurück. Ihrem Zweiten Bürgermeister Karl Völkl zollt sie eigenem Bekunden nach größten Respekt für dessen Arbeit im vergangenen halben Jahr. „Sehr kompetent, sehr engagiert“ habe Völkl sie vertreten.
Marianne Rauh muss sich nicht wieder einarbeiten, sie sei zu jeder Zeit zu Hause auf dem Laufenden gewesen, sagt sie über die Entwicklung der Gemeinde im zu Ende gegangenen Jahr.
Große Maßnahmen waren und sind immer noch die Dorferneuerung in den Ortsteilen Roschau und Wilchenreuth. Die Maßnahme Roschau, die laut Bauentwurf 675.000 Euro kostet, soll heuer im Frühjahr beendet werden. Damit liege das Augenmerk auf Wilchenreuth, so Rauh; die Maßnahme dort, die sich bis ins Jahr 2022 ziehen wird, ist auf etwas mehr als 800.000 Euro geschätzt. Beide Maßnahmen werden vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) mit 65 Prozent bezuschusst.
Der Anteil, den die Gemeinde jeweils selbst tragen muss, belastet die nicht eben reiche Kommune deutlich. Der Schuldenstand ist 2020 wegen dieser Maßnahmen - zuletzt wegen der abgeschlossenen Dorferneuerung im Hauptort Letzau - deutlich gestiegen, nämlich von 360.000 Euro im Jahr 2019 auf 610.000, was einer Pro-Kopf-Verschuldung der aktuell 1186 Einwohner von 514 Euro entspricht. 2019 waren es noch wenig mehr als 300 Euro pro Kopf.
Mehr Wegzüge als Zuzüge
Trotz enormer Nachfrage nach Bauplätzen in der Gemeinde sind 2020 mehr Menschen weg- (56) als zugezogen (48). Aber die Zahl der Geburten (9) übersteigt die der Sterbefälle (6). Ehen wurden im vergangenen Jahr zwei geschlossen.
Zu den größten Einnahmequellen im vergangenen Jahr gehören die Schlüsselzuweisungen (knapp 470.000 Euro), die Einkommensteuerbeteiligung (ca. 640.000) und die Gewerbesteuer (ca. 214.000). Große Pflichtausgaben waren die Kreisumlage (nicht ganz 451.000 Euro) und die Umlage der Verwaltungsgemeinschaft (172.000).
Neben den Dorferneuerungsmaßnahmen nennt Rauh die Erweiterung des Baugebietes „Am Kirchberg“ als vordringliche Aufgabe dieses Jahres. Die Bürgermeisterin rechnet noch im März mit der Vergabe der Erschließungsarbeiten. Damit könnten Bauwillige auf jeden Fall noch heuer mit dem Bau beginnen.
„Sehr kompetent, sehr engagiert.“
Radweg: Jede Möglichkeit nutzen
Sicher nicht heuer, vermutlich auch noch nicht im kommenden Jahr könne der seit Jahren angestrebte Radweg zwischen Letzau und Theisseil verwirklicht werden. Die Planung werde aber dennoch intensiv verfolgt, so Rauh. Man werde keine Möglichkeit ungenutzt lassen, um den Radweg zu bauen.
Im neuen Haushalt, der in der März-Sitzung verabschiedet werden soll, seien auch Mittel vorzusehen für die Feuerwehren, sowohl in Bezug auf die technische wie die bauliche Ausstattung.
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