Geballte forstliche Kompetenz beim Sparrer-Wirt in Letzau, zu dem die Bayerischen Staatsforsten im Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (AELF) geladen hatten. Zum zweiten Mal ist die angespannte Situation nach den zwei Trockenjahren das Thema, stellte Forstdirektor Gerhard Hösl vom AELF Weiden fest. Inhalt des Treffens der Forstfachleute sei der Informationsaustausch, das Aufzeigen von Problemen und das Suchen nach Lösungen, um Strategien zur Bekämpfung des Borkenkäfers zu entwickeln, umschrieb Hösl den Vormittag.
Die Käfermenge „Holz“ sei im Landkreis Neustadt/WN und der Stadt Weiden von 50000 Festmetern Fichtenholz auf 100000 Festmeter gestiegen. Das sei ein Viertel des Gesamteinschlages aber trotzdem relativ wenig im Vergleich zum Frankenwald oder Bayerischen Wald. Schwerpunkt, obwohl noch immer moderat, sei das Forstrevier Neuhaus.
Für Waldbesitzer sei das frühzeitige Erkennen zum Beispiel mit der „Bohrmehlsuche“ (feines Holzmehl am Stamm und Boden), dann die zügige Aufarbeitung und die rasche Abfuhr entscheidend. "Wir haben den gesetzlichen Auftrag, den Wald vor Schäden zu bewahren", stellte Hösl heraus. Dabei steht der Borkenkäfer ganz vorne. Die Forstverwaltung überwacht bei der Forstaufsicht durch regelmäßige Kontrollen. Die Besitzer von betroffenen Wäldern werden angeschrieben. Heuer waren es im Amtsbezirk von Hösl weit über hundert Waldbesitzer, die angeschrieben wurden, um ihrer Verpflichtung nachzukommen. Dies wirkte scheinbar, denn es musste nur eine Ersatzvornahme angeordnet werden.
Im Landkreis gibt es fünf forstliche Zusammenschlüsse. Das sind die Forstbetriebsgemeinschaften Neustadt-Süd, Neustadt-Nord, Eschenbach und die Waldbesitzervereinigungen Vohenstrauß und Floß. Die Förster Michael Bock und Bastian Träger (Neustadt) sowie Andreas Eiser (Vohenstrauß) sind drei der fünf Fachleute vor Ort. Die Waldbesitzer können zu ihnen kommen und bekommen dann auch Unterstützung. "Wenn wir zusammenarbeiten, kriegen wir das hin", sind sich die drei sicher. Der Leiter Forstbetrieb Schnaittenbach Philipp Bahnmüller fasste zusammen, dass die Gesunderhaltung des Waldes oberste Prämisse sei. Und da spiele die Borkenkäferbegrenzung eine große Rolle. Man müsse langfristig denken und mit dem Waldumbau die Wälder so aufstellen, dass sie dem Klimawandel gewachsen sind. Gemischte und artenreiche Wälder mit vier Wirtschaftsarten auf einer Fläche wären optimal. Also zu Kiefern und Fichten etwa Tannen, Lärchen oder Buchen und neu auch Zedern.
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