In Letzau wird seit über 50 Jahren Theater gespielt. In diesem Jahr bieten die Laienspieler das Lustspiel "Drei Weiber und ein Gockel". Vor der Premiere am Samstagabend im mit 200 Besuchern voll besetzten Gemeindehaus versprach Regisseur Günter Horn nach 17 Proben einen glanzvollen Auftakt mit Spaß und Lachtränen. Er sollte Recht behalten.
Der Schwank von den drei Weibern und dem Gockl hält so manche Überraschung bereit. Es gibt männerhassende Frauen, unerwartete Liebe, Stallgeruch und viele Szenen, die den Darstellern auf den Leib geschrieben scheinen. Die Szenerie spielt sich in einer Bauernstube ab, in der Oma Frieda uneingeschränkte Chefin ist. Auf Friedas Hof sind Männer nicht gern gesehen. Lena und Irma, ihre Nichten, halten sich vermeintliche Verehrer mit einem gesunden Stallgeruch vom Leib. Sie brauchen keinen Mann, ihnen reichen schon die Ratten im Keller.
Friedas Hof als Zufluchtsort
Der einzige Mann ist der Knecht Anton, dessen Leben sich im Hühnerstall abspielt. Dort ist er der Hahn, der die Eier ausbrütet. Dann kommt jedoch Viehhändler Isidor ins Spiel, der nicht nur Bullen aufkaufen, sondern auch seine einfältige Tochter Anna an den Mann bringen will. Als ein Gewitter aufkommt, nimmt die Szenerie einen unerwarteten Verlauf. Es treten die beiden junge Männer Tom und Ingo auf die Bühne. Sie flüchten sich vor dem Wetter auf Friedas Hof. Isidor bekommt es mit der robusten Nachbarin Kathl zu tun, die all ihre Verführungskünste einsetzt, um ihn als adäquaten Ersatz für den totgefahrenen Hahn zu gewinnen. Es kommt, wie es kommen muss: Lena und Irma verlieben sich hoffnungslos und zwingen Tom und Ingo, sich als Frauen zu verkleiden, da Männer auf dem Hof tabu sind.
Die Paare finden sich
Den Reigen perfekt macht Isidors Tochter Anna, die sich den "Hühnertoni" angeln und als dessen türkischer Freund ausgibt. Friedas Übernachtungszuordnung macht zunächst alle geheimen Sehnsüchte zunichte. Doch die Paare wissen Friedas wachsames Auge zu umgehen. "Oh Elend, oh Not", sie scheint ihren Verstand zu verlieren, findet den aber wieder, als sich zum Schluss die Paare finden und das Gewitter abzieht.
Nach mehr als zweistündigem Theatervergnügen quittieren die begeisterten Zuschauer den Auftritt von Frieda und Co. mit lang anhaltendem Applaus. Insgesamt werden den Schwank von den drei Weibern 1000 Besucher sehen, denn alle fünf Aufführungen sind ausverkauft.
Mitwirkende auf und neben der Bühne
- Darsteller: Oma Frieda (Waltraud Balk), Nichten Lena (Michaela Ertl) und Irma (Kathrin Forster), Anton "Hühnertoni" (Florian Neumann), Viehhändler Isidor (Markus Uschold) und Tochter Anna (Stephanie Schubert), Tom (Adrian Haberkorn), Ingo (Michael Schwägerl), Kathl, die Nachbarin (Elisabeth Neumann), Leonie (Leonie Kaiser).
- Regie: Günter Horn
- Bühnenbild: Georg Forster, Stefan Scheufler
- Technik: Josef Heil, Christian Uschold
- Maske: Rita Zahn, Karin Adam, Stephanie Schubert
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