Leuchtenberg
06.05.2022 - 12:09 Uhr

Wieder kein Vorsitzender für die DJK Leuchtenberg

Einen Versuch hat die DJK Leuchtenberg noch, einen neuen Vorstand zu wählen. Wenn bis August niemand gefunden wird, der Verantwortung übernehmen will, ist der Verein nach 73 Jahren Geschichte.

Was wird aus dem Sportheim, das 1992 erbaut wurde, wenn im August nach 73 Jahren der Verein aufgelöst wird? Bild: Sebastian Zanner
Was wird aus dem Sportheim, das 1992 erbaut wurde, wenn im August nach 73 Jahren der Verein aufgelöst wird?

Beim zweiten Anlauf der DJK Leuchtenberg, der zweiten Jahreshauptversammlung mit Wahlen, waren fast doppelt so viele Mitglieder gekommen wie beim ersten Mal. Mit 28 von 170 Mitgliedern hätte immerhin eine Vorstandschaft gewählt werden können. Sogar der Vizepräsident des DJK-Landesverbandes, Siegmund Balk, war zu der sogenannten „Krisensitzung“ gekommen. Aber alles half nichts: Es gab keine Wahl, da sich niemand bereit erklärte, ein Amt zu übernehmen. Bürgermeister Anton Kappl, der abermals das Amt des Wahlleiters übernahm, gelang es auch nicht, dass eine neue Führungsmannschaft gewählt wurde, und er suchte nach Gründen, warum keiner bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.

Schriftführer Sebastian Zanner erklärte, dass die aktuelle Vorstandschaft in den vergangenen Jahren, auch vor der Pandemie, kaum Unterstützung der Mitglieder bekommen habe und jene, auch nach Information über den aktuellen Stand des Vereins wenig Interesse daran zeigten, den Verein am Leben zu erhalten. Johannes Hartwig untermauerte Zanners Aussage und fügte hinzu, dass die DJK von der bisherigen Vorstandschaft hervorragend geführt wurde und man sämtliche Ausgaben allein stemmen musste. Die Gelder seien durch eine Vielzahl von kleinen Veranstaltungen erwirtschaftet und mühsam zusammengehalten worden.

Gerlinde Janker, welche die Damengymnastikgruppe vertrat, sagte, sie wollten nicht, dass die DJK aufgelöst wird. Doch auch bei den Sportlerinnen war niemand bereit, sich für ein Amt im Hauptverein zur Verfügung zu stellen. So wäre ihrer Meinung nach die beste Lösung, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Sigmund Balk betonte, dass die Verantwortung auf drei bis vier Personen aufgeteilt werden könnte, aber ein erster und zweiter Vorsitzender laut Handelsregister gewählt werden müsse. Er bot seine Unterstützung an, damit der Sportverein nicht aufgelöst wird.

Auch Bürgermeister Kappl will versuchen, jegliche Unterstützung zu ermöglichen, um die Auflösung zu verhindern. Vor allem gehe es ums Finanzielle wie die Anschaffung von Heizöl, Unterhaltung des Sportheimes und die Pflege des Sportplatzes. Sein Wunschgedanke sei, dass jeder Bereich der DJK, wie Damengymastik, Bodybuilder und Fußballsparte, einen eigenen Vorsitzenden stelle. Denn nur mit einer solchen Konstellation könne der Sportverein aufrechterhalten werden, sagte das Gemeindeoberhaupt.

Nach fast drei Stunden guter Argumente, um den Verein zu erhalten und weiterzuführen, kam es zu keinem Ergebnis. Die DJK kann nun noch einen Versuch starten, eine Versammlung einzuberufen, um eine neue Führungsmannschaft zu wählen. Bedingt durch die Pandemie gewährt das Gesetz noch eine Frist bis August. Wenn dann wieder keine Verantwortlichen gefunden beziehungsweise gewählt werden können, steht die DJK Leuchtenberg nach 73 Jahren ihres Bestehens vor der endgültigen Auflösung.

Hintergrund:

DJK Leuchtenberg

  • Gründung: 16. Juli 1949 als FC Leuchtenberg
  • Gründungsvorsitzender:Karl Frischholz
  • Namensänderung: 1963 Umbenennung in DJK Leuchtenberg
  • Vorsitzender: Robert Zirngibl, seit fünf Jahren im Amt
 
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