Nach wochenlanger Sperrung: Erst jetzt beginnt die Brückensanierung bei Lohma

Lohma bei Pleystein
07.06.2023 - 14:18 Uhr
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Die Ortschaft Lohma ist derzeit fast nur über Umwege zu erreichen. Zwei Baustellen im Bereich des Pleysteiner Gemeindeteils nötigen den Verkehrsteilnehmern viel Geduld ab. Die ist aber nicht bei allen Betroffenen grenzenlos.

Fahrzeuglenker aus Lohma müssen derzeit einige Umwege in Kauf nehmen. Umleitungsschilder fast an jeder Ecke, weil in direkter Nähe zu dem kleinen Örtchen zwei Straßenbaustellen gleichzeitig in Angriff genommen wurden. Zum einen wird seit 22. Mai der Kreisverkehr saniert. Die dafür nötigen Straßensperren werden sechs Wochen lang gelten. Etwa ein halbes Jahr dauert die Sperre der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Lohma und Isgier wegen des Ersatzneubaus der Brücke über die Pfreimd. Auch wenn die beiden Maßnahmen von der Bevölkerung als notwendig erkannt werden, macht sich Unmut breit.

Hans Prem ist von beiden Straßensperren betroffen. Bei einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien am Montag meint er: "Grundsätzlich muss ich mich als Einwohner von Lohma mit diesen Sperrungen und den damit verbundenen Umwegen abfinden. Von Lohma nach Vohenstrauß ist der Fahrtweg dadurch statt 7 Kilometer 15 Kilometer lang. Mit den Sanierungsarbeiten am Kreisverkehr wurde zeitgerecht begonnen und der Umweg somit in Ordnung. Nicht einsichtig ist für mich die Sperrung der Gemeindeverbindungsstraße von Lohma nach Isgier. Bis heute steht an der Brücke nur das Klohäuschen, mit den Bauarbeiten wurde noch nicht begonnen." Von der Stadt Pleystein und dem Markt Moosbach als Bauträger erwarte er, dass Sperrungen nur vorgenommen werden, wenn diese erforderlich sind.

"Von zwei Seiten eingesperrt"

Prem hatte angenommen, dass sich die beiden Träger der Baumaßnahmen, also das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach für den Kreisverkehr und die Kommunen Pleystein und Moosbach für den Brückenbau, besser absprechen: "Man hätte doch zuerst den Kreisverkehr sanieren können und danach erst die Brücke. So bin ich von zwei Seiten eingesperrt und muss Umleitungen fahren." Grantig mache ihn die Tatsache, dass sich seit der Straßensperrung Richtung Isgier am 15. Mai fast nichts auf der Baustelle getan habe. "An diesem Montag hätte es losgehen sollen. Sie haben Baustellenfahrzeuge und etwas Material hergefahren. Aber jetzt ist anscheinend der Bagger kaputt, und es geht wieder nichts."

Für die Fahrt zu seiner Arbeitsstelle nach Neustadt fährt er nun täglich anstelle von 29 ganze 37 Kilometer einfach. Dabei nutzt er die teils sehr enge Strecke über Zengerhof, Spielhof, Miesbrunn und Pleystein. Würde er die offizielle Umleitung nehmen, die in Richtung Waidhaus (ehemalige B 14), Georgenberg, Hagendorf und dann erst Miesbrunn führt, wären es nach Neustadt sogar 42 Kilometer. Die Straßensperre Richtung Isgier betrifft Prem ebenfalls fast täglich. Sein Jagdrevier liegt in Ödpielmannsberg bei Moosbach. "Da muss ich jetzt über die frühere B 14 entweder über Burkhardsrieth oder Waidhaus fahren. Das bedeutet einen Umweg nach Moosbach von mindestens fünf Kilometern."

Sperrung wegen Stodl-Disko

Der Pleysteiner Bauamtsleiter Uli Rupprecht und der Moosbacher Geschäftsleiter Andreas Hofmeister, bei denen die Fäden bei dem interkommunalen Brücken-Projekt zusammenlaufen, verweisen auf die Baufirma Fahrner aus Mallerdorf-Pfaffenberg. In deren Aufgabenbereich würde die Organisation der verkehrsrechtlichen Anordnung liegen. Hofmeister: "Wir haben der Firma die Erlaubnis erteilt, die Straße für einen gewissen Zeitraum zu sperren. Für den Auf- und Abbau der Sperrschilder ist aber die Firma zuständig." Wenn sich der Baustart verzögere, sei das nicht Sache der Kommune. Rupprecht ergänzt: "Für die Stodl-Disko in Lohma war eine Straßensperrung Richtung Isgier notwendig. Wir wollten den Veranstaltern damit entgegenkommen."

Ein Sprecher der Firma Fahrner aus Mallersdorf-Pfaffenberg erklärt auf Anfrage: "Wir sind gebeten worden, wegen des Fests die Straße zu sperren. Das haben wir gerne gemacht." Es sei zu keiner Zeit darüber gesprochen worden, dass danach die Sperrschilder wieder abmontiert werden sollten. Am Montag, 5. Juni, sei die Baustelle nun eingerichtet worden. Tatsächlich sei der Bagger, der die Abbrucharbeiten hätte vornehmen sollen, kaputt. Ein Ersatzgerät sei aber kein Problem. "Wegen des Feiertags werden wir am nächsten Montag mit dem Abbruch der Brücke beginnen." In den diesen Tagen werde der Asphalt abgetragen.

Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Vohenstrauß, hat die Lage im Blick. "Bislang haben wir auf der Gemeindeverbindungsstraße Lohma - Isgier keine geplanten Kontrollaktionen vorgenommen." Die Beamten würden aber im Rahmen des "normalen Streifendiensts" bei Missachtung des Durchfahrtsverbots eine Verwarnung in Höhe von 50 Euro aussprechen. Am gesperrten Kreisverkehr habe man mittlerweile Erdhügel als "physische Hürden" auftürmen müssen, weil Autofahrer die Sperren nachts und vor allem an den Wochenenden beiseitegeschoben hätten. Die Arbeiten am Kreisverkehr würden gut voranschreiten. "Hier ist ein Ende schon in Sicht", meint der Polizeichef.

Hintergrund:

Umleitungen Kreisverkehr Lohma

> Lohma ist nur aus Richtung Waidhaus erreichbar.> Lohma-Siedlung ist nur aus Richtung Pleystein erreichbar.> Die Anschlussstelle Pleystein der A6 ist in Fahrtrichtung Nürnberg über die NEW 50 Richtung Vohenstrauß und in Richtung Prag über die Staatsstraße 2160 Richtung Moosbach erreichbar.> Ende der Baustelle Ende Juni

  • Lohma ist nur aus Richtung Waidhaus erreichbar.
  • Lohma-Siedlung ist nur aus Richtung Pleystein erreichbar.
  • Die Anschlussstelle Pleystein der A6 ist in Fahrtrichtung Nürnberg über die NEW 50 Richtung Vohenstrauß und in Richtung Prag über die Staatsstraße 2160 Richtung Moosbach erreichbar.
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