Luhe/Luhe-Wildenau
08.07.2022 - 14:14 Uhr

Trauer um Jakov Slomo von der Pizzeria "Manuela"

Mit seiner Pizzeria in Weiherhammer erfüllte er sich einen Lebenstraum. Doch seine Kinder und (Ur-)Enkel standen immer an erster Stelle. Nun muss die Familie Abschied nehmen: Jakov Slomo aus Luhe ist im Alter von 84 Jahren verstorben.

Jakov Slomo aus Luhe ist im Alter von 84 Jahren verstorben. Bild: Fotostudio Hübner/exb
Jakov Slomo aus Luhe ist im Alter von 84 Jahren verstorben.

Gastwirt aus vollem Herzen, immer freundlich und zuvorkommend: So beschreibt Spomenka ihren Vater Jakov Slomo. Der beliebte Chef der Pizzeria "Manuela" in Weiherhammer wurde 84 Jahre alt. Der geborene Bosnier, der in den 1970er Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland und in die Oberpfalz kam, ist seiner schweren Krankheit erlegen.

Fast vier Jahre hatte er gegen sie angekämpft, nun müssen seine Lieben Abschied nehmen. Mit seiner Ehefrau hatte Jakov sechs Kinder großgezogen, mittlerweile bereichern zwölf Enkel und neun Urenkel die Familie. Erst zwei Tage vor seinem Tod am 4. Juli, hatte das jüngste Familienmitglied das Licht der Welt erblickt. "Die haben ihren Opa bis zum Schluss geliebt", erzählt Tochter Spomenka.

Traum von der Selbstständigkeit

Seit 1960 war Jakov mit seiner Frau verheiratet und feierte im Jahr 2010 sogar gemeinsam "Goldene Hochzeit". Das Paar war in Luhe verwurzelt, die Kinder wuchsen in der Oberpfalz auf, gingen hier zur Schule und gründeten eigene Familien. Über 20 Jahre lang hatte Slomo bei der Firma Schöninger gearbeitet, bevor er sich nach vorzeitigem Ruhestand 1997 schließlich seinen Traum von einer Gastwirtschaft erfüllte.

Tochter Spomenka erinnert sich: "Als er alle Kinder auf den Weg gebracht hatte, hat er sich mit der Pizzeria einen Traum erfüllt." Benannt hatte Slomo das Gasthaus damals nach einer Enkelin, seit 2018 führt es eine seiner Töchter weiter. Über 20 Jahre war der Verstorbene bei der SPD Mitglied.

Tochter stirbt bei Unfall

Frei von Sorge war sein Leben trotz allem Glücks nicht: In Bosnien hatte er den Krieg miterlebt. "Er hat dort Menschen aufgenommen und geholfen, weil er einfach ein hilfsbereiter Mensch war", erzählt die Tochter. 1990 ereilte die Familie außerdem ein schweres Unglück: Bei einem Unfall kam die damals 18-jährige Tochter Lenka ums Leben. Ihr Grab ist im Heimatland Bosnien. Und genau dort wird nun auch Jakov Slomo seine letzte Ruhe finden. "Es war sein großer Wunsch im Familiengrab neben seiner Tochter beerdigt zu werden."

Doch auch in der großen Trauer, die die Familie im Moment erfährt, ist es Tochter Spomenka ein Anliegen ihre Dankbarkeit auszudrücken: "Der Palliativstation, dem Krankenhaus, dem Hausarzt, dem Pflegedienst Sonnenschein und dem ARV Fahrdienst. Sie alle waren immer da und haben uns unterstützt." Bis zum Schluss hatte Jakov Slomo seine Familie zusammengehalten: "Er hat immer geschaut, dass es uns allen gut geht." Am Samstag, 9. Juli, findet in Slomos Geburtsort Selo Lug in Bosnien/Herzegowina nun die Beerdigung statt. Auch die Familie aus der Oberpfalz trat die Reise dorthin an, um den geliebten Vater, Opa und Ehemann auf seinem letzten Weg zu begleiten.

 
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