Zukunft des Waldes weckt großes Interesse in Naabtal

Luhe/Luhe-Wildenau
25.03.2022 - 15:47 Uhr

Der Klimawandel setzt Fichte und Kiefer gehörig zu. Viele Waldbesitzer machen sich Gedanken, wie es weitergehen soll. Die Forstbetriebsgemeinschaft NEW-Süd macht daher Waldbauern fit für die Zukunft.

Waldumbau! Aber wie? Vor dieser Problematik stehen viele Waldbesitzer im Naabtal. Nicht nur die Fichte ist vom Klimawandel betroffen, auch die Kiefer. Viele Kiefernbestände sind in den letzten Jahren aufgrund der „Komplexkrankeit“ ausgefallen. Zu den drei Gefahren, denen die Kiefernbestände ausgeliefert sind, gehören Trockenheit, Hitze, ein Schüttepilzbefall der Nadeln und der große blaue Kiefernprachtkäfer. Die Kombination aus diesen Einflüssen bringt die Kiefer letztendlich flächig zum Absterben.

Zu diesem Thema hatte die Forstbetriebsgemeinschaft NEW-Süd (FBG) in Verbindung mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth/Weiden (AELF) und dem Team der Holzhauerei Zäch eine Infoveranstaltung organisiert. Themenschwerpunkte waren Maßnahmenplanung und Fördermöglichkeiten, Holzvermarktung und boden- und bestandschonende Technik.

Lukas Rupprecht vom AELF zeigte in einem Waldstück bei Meisthof (Gemeinde Luhe-Wildenau) auf, was mit einem Kiefernbestand ohne fachlichen Eingriff passiert. Die Kiefer falle nach und nach aus, die vorhandene Bodenvegetation aus Beerkraut und Moos verhindere, dass sich der Baum als Lichtkeimer verjüngt. Auf den freien Flächen wüchsen Fichten nach. Der Standort sei laut der im Jahr 1997 angefertigten Standortkarte für die Zukunft nicht für die Fichte geeignet, betonte Rupprecht. Kiefern und Laubhölzer könnten sich nur verjüngen, wenn sie Licht hätten und einen „verwundeten“ Boden. Dies sei in diesem Bestand mit einem leichten Raupenfahrzeug und einem Mulchvorsatz geschehen. Der Bestand werde durch die laufende Maßnahme erschlossen und aufgelichtet.

Fördermöglichkeiten gebe es für die Bestandsvorbereitung durch Fräsen oder Mulchen. Des Weiteren sei für die Pflanzung von neuen Baumarten eine staatliche Förderung möglich. Sei die natürliche Verjüngung gelungen, könne auch hier noch auf eine finanzielle Unterstützung gezählt werden.

Die Themen Holzvermarktung und Hiebplanung seien wichtig, da hier die finanziellen Mittel für eine erfolgreiche Durchführung generiert werden müssten. Ein Unternehmereinsatz mit den vorgestellten Maschinen brauche eine durchdachte Planung. Witterungseinflüsse, wie im vergangenen Winterhalbjahr, brächten die Holzernteplanung durcheinander, erklärte Geschäftsführer Michael Bock von der FBG. Der Holzmarkt sei ein Parameter, der die Einschlagsplanung ändern könne. Bock appellierte an die Teilnehmer, die Maßnahmen bei der FBG rechtzeitig anzumelden. Welche Rundholzsortimente produziert würden, sei abhängig vom Ausgangsbestand in Verbindung mit dem breit aufgestellten Abnehmerkreis der FBG.

Am Schluss zeigt Matthias Zäch von der gleichnamigen Holzhauerei aus Dietersdorf bei Schönsee die eingesetzte Maschinentechnik. Eine neue, fortschrittliche Ausstattung sei nicht nur leistungsfähiger, sondern erfülle auch die Anforderungen hinsichtlich Boden-, Bestands- und Umweltschutz, sagte Zäch. Die freiwillige Selbstverpflichtung des Systems „PEFC“ (nachhaltige Waldbewirtschaftung), dem alle Beteiligten, vom Waldbesitzer über die FBG bis hin zum Forstunternehmer, angehörten, fordere die Einhaltung der Richtlinien. Eine dieser Richtlinien sei die Verwendung von komplett abbaubaren Ölen. Der Einsatz von Bändern auf den 8-Rad-Maschinen auf den über 75 cm breiten Reifen verhindere die Bodenverdichtung im Bestand.

Info:

Wie kann der Waldbau verbessert werden?

  • Trockenheit, Hitze, Schüttepilzbefall der Nadeln und der große blaue Kiefernprachtkäfer setzen Baumarten wie der Kiefer zu
  • Kiefern und Laubhölzer müssen sich verjüngen
  • Das geht nur mit Licht und einen „verwundeten“ Boden
  • Der Waldbauer kann durch Fräsen und Mulchen vorsorgen
  • Dafür kann Förderung beantragt werden
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