In den letzten Tagen wurde sicher zweimal im Ahornweg in Oberwildenau gefeiert. Einmal war es der 94. Geburtstag von Richard Gössl, nun der 90. Geburtstag von Ehefrau Isolde Gössl. Für Bürgermeister Sebastian Hartl und Marktgemeinderat Roland Rauch war es ein Anlass, der Gemeindebürgerin die Glückwünsche zu überbringen. Isolde Gössl ist eine bemerkenswerte Frau, deren 90 Jahre Leben mit Tiefen begannen und nun im Laufe der Jahrzehnte in ein harmonisches und erfülltes Leben mit Ehemann und Familie mündeten.
Sie wurde 1935 in Breslau geboren und war gerade zehn Jahre alt, als sie mit sechs Brüdern und einer Schwester im Januar 1945 vertrieben wurde. Alles was man auf einem Leiterwagl mitnehmen kann, blieb ihnen. Monatelange Flucht unter widrigsten Bedingungen folgten, mit einem ersten Ziel Passau. Hier folgte das Warten ein Jahr auf eine Übersiedlung nach Weiden. Dort traf die Jubilarin den Vater und ihre Geschwister bis auf einen Bruder wieder, der im Krieg verstarb.
Erste Unterkunft war ein Flüchtlingslager in Ullersricht bis 1949. Arbeit fand Isolde Gössl als Glasschleiferin bei Beyer & Co in Neubau. Hier lernte sie ihren Richard kennen und lieben. Eine Hochzeit folgte 1959. Sie sind somit 66 Jahre verheiratet. 1979 zogen beide ins gebaute Haus nach Oberwildenau mit den Kindern Detlef, Wolfgang und Heidi. Ab hier arbeitete Isolde Gössl 22 Jahre als Packerin bei Glas Schöninger.
Haus und Garten waren die eine Aufgabe, dann aber auch die Liebe zu den Fußballern des Sportclubs. Nicht nur Heimspiele besuchen. Isolde Gössl wusch auch die Trikots und Hosen der Fußballer. Dazu der Einstieg in das Hobby ihres Mannes Richard, der als leidenschaftlicher Saxaphon- und Klarinettenspieler als Ikone der Oberwildenauer Blasmusik bezeichnet werden kann. 80 Jahre Musiker, sämtliche Auszeichnungen, die es gibt. Beide sind bis heute noch Mitglied. Der Fußball beim SC und auch die Blasmusik gehörte zum Leben der Jubilarin. Die Familie besteht heute aus den drei Kindern, sechs Enkeln und acht Urenkeln, die dieses Fest mit der Mama, Oma und Uroma feiern. Bemerkenswert: Die Jubilarin kümmert sich immer noch um den Haushalt und ihren Ehemann Richard.
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