Mähring
10.01.2023 - 14:24 Uhr

Dart-Festspiele in Mähring: Julian Burger holt sich den Titel

Das Dartsport-Mekka im Landkreis Tirschenreuth ist in Mähring: Bei der 6. Steeldart-Meisterschaft setzte sich Julian Burger aus Waldsassen gegen 127 andere Pfeilewerfer durch. Für nächstes Jahr kündigen die Organisatoren eine Änderung an.

Schon seit Jahren bricht um den Jahreswechsel in Deutschland das Dartfieber aus. In dieser Zeit spielen immer die besten Dartspieler der Welt um den Weltmeister-Titel im Alexandra Palace – auch bekannt unter dem Namen Ally Pally – in London. Immer mehr deutsche Fans zieht es in die englische Metropole. Auch die deutschen Spieler werden immer erfolgreicher. Diesmal schaffte es der Saarländer Gabriel "Gaga" Clemens sogar bis ins Halbfinale.

Die Euphorie rund um den Sport, für den man außer Pfeile und ein Korkboard nichts dazu benötigt, wird immer größer. Und das merkt man auch in einem kleinen Ort an der tschechischen Grenze im Landkreis Tirschenreuth. Denn in Mähring nimmt das Dartfieber immer mehr zu. 2016 gab es dort das erste Dartturnier mit 32 Leuten, nun ging am Samstag die sechste Auflage der Mähringer Steeldart-Meisterschaft mit insgesamt 128 Pfeilewerfern über die Bühne. Der Sportclub (SC) und Schützenverein Linda haben sich vor Jahren dafür zusammengetan, weil der Organisationsaufwand immer größer wurde. Was die Mitglieder diesmal wieder auf die Beine stellten, war aller Ehren wert.

150 Euro für Sieger

Die Dartspieler kamen nicht nur aus dem gesamten Landkreis, sondern auch aus den Landkreisen Neustadt/WN, Wunsiedel, Hof, Bayreuth, Schwandorf und sogar aus Tschechien. Auch waren fünf Spieler aus Burglengenfeld dabei. "Die haben gleich noch eine Übernachtung in Mähring gebucht und haben schon für nächstes Jahr zugesagt, obwohl für sie diesmal schon nach der Gruppenphase das Turnier zu Ende war", verriet SC-Vorsitzender Stefan Riedl.

Unter den 128 Teilnehmern waren auch drei Frauen und ein achtköpfiges Firmenteam von Witt Weiden. Zudem pilgerten in das Schützenheim nach Mähring – sozusagen das kleine Ally Pally des Landkreises Tirschenreuth – viele Zuschauer, um die Spieler lautstark zu unterstützen. Ältester Teilnehmer des Turniers war der 70-jährige Albert Schicker, der jüngste Teilnehmer war der 9-jährige Alexander Müller, beide aus Mähring.

Kurz nach Mitternacht stand der Sieger fest: Julian Burger aus Waldsassen setzte sich in einem packenden Finale knapp mit 3:2 gegen Patrick Schwamberger aus Thanhausen durch. Seine Belohnung waren 150 Euro, der Zweitplatzierte durfte sich noch mit 100 Euro trösten. Im „kleinen Finale“ um Platz 3 setzte sich Markus Thaler aus Waldsassen mit 3:1 gegen Manfred Bauer aus Bad Neualbenreuth durch. Thalers Belohnung waren 50 Euro. Bauer, der im Achtelfinale den Vorjahressieger Fabian Strobl aus Tirschenreuth besiegt hatte, erhielt ein Fünf-Liter-Fass Zoigl.

Finale nach Mitternacht

Schon einen Tag zuvor war die Auslosung für die 32 Gruppen, die per Livestream in den sozialen Medien übertragen wurde. Ab Samstagnachmittag herrschte Hochbetrieb im Schützenhaus, dort waren in 2 Räumen insgesamt 16 Dartscheiben aufgestellt. Fleißig wurde sich vor dem Turnierstart um 17 Uhr „eingeworfen“. Zur Eröffnung waren auch Landrat Roland Grillmeier und Bürgermeister Franz Schöner gekommen. Grillmeier zeigte sich beeindruckt von der großen Teilnehmerzahl. „Dart scheint wohl aktuell eine neue Trendsportart zu werden“, sagte der Landrat. Er und der Rathauschef versuchten sich im Anschluss auch an der Dartscheibe, ehe sie den Weg für das Turnier freigaben.

In den 32 Gruppen waren jeweils 4 Spieler, die gegeneinander antraten. Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe zogen in die K.o-Phase ein, ehe letztlich nach Mitternacht das Finale anstand. Gegen 1 Uhr war das Turnierende. Insgesamt waren somit 255 Spiele im Schützenheim zu bestaunen.

Große Warteliste

Sehr zufrieden zeigte sich das Organisationsteam mit dem Ablauf und Interesse an der Veranstaltung. Auch die Rückmeldung der Spieler sei positiv gewesen. "Ein größeres Event ist aber nicht möglich, da wir einfach keine größere Location in Mähring haben", erklärte Riedl auf Nachfrage. Ein großes Lob zollte er dem Helferteam. "40 Leute haben ehrenamtlich mitgearbeitet. Ohne sie könnten wir solch ein großes Turnier gar nicht meistern“, bedankte sich der SC-Vorsitzende.

Er verwies zudem darauf, dass die Tage vor dem Turnier rund 30 Spieler wegen Krankheit oder anderer Dinge kurzfristig abgesagt hatten. Doch weil eine ellenlange Warteliste zur Verfügung stand, konnte das Teilnehmerfeld schnell wieder aufgefüllt werden. Selbst als ein Darter kurz vor Turnierbeginn absagte, konnte dieses Problem Dank Whatsapp schnell gelöst und ein Ersatzspieler gefunden werden.

Ob der Dartboom in Deutschland anhält und sich die Sportart möglicherweise zu einer Volkssportart entwickelt, ist nicht gewiss. Was aber sicher ist, dass die Mähringer weiterhin zu Jahresanfang ihr kleines Ally Pally öffnen. Nächster Termin ist voraussichtlich am 6. Januar 2024. Dann wird es auch eine Neuerung geben, wie Riedl verriet: "Die Preisgelder planen wir wie bei der Dart-WM." Natürlich nicht die Höhe, sondern den Modus der Ausschüttung. Es soll dann gestaffelte Preisgelder ab dem Erreichen des Achtelfinales geben.

 
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