Wie die Museumsfachstelle der Ikom Stiftland mitteilt, ist die neue Auflage des Buches "Lohhäuser - Das verschwundene Dorf" fertig. Autor ist Prof. Dr. Karl Schneider, der sein Werk nun auch überarbeitete. Lohhäuser lag unmittelbar an der bayerisch-böhmischen Grenze bei Mähring.
Schneider war einer der Bewohner des Dorfes. Als damals 9-Jähriger flüchtete er mit seiner Familie 1946 nach der Vertreibung aus der sowjetisch besetzte Zone nach Bayern. Als eine Folge des Zweiten Weltkrieges verschwand es von der Landkarte - exemplarisch wie 2400 andere Orte im ehemaligen Sudetenland.
Der Wunsch Schneiders und seiner zwei Brüder, einmal dort hinzugehen, wo ihr Elternhaus stand und sie als Kinder gespielt hatten, erfüllte sich erst am Tag der Grenzöffnung. Überwucherte Erdhügel und das zerstörte Denkmal für die Toten des Esten Weltkrieges gaben Schneider den Anlass, die Geschichte des Ortes und seiner Bewohner zu erforschen und so sein ehemaliges Heimatdorf vor dem Vergessen zu bewahren.
Seine Erkenntnisse fasste Schneider im Buch "Lohhäuser - Das verschwundene Dorf" zusammen. Das Buch folgt den Spuren des Dorfes und seiner Bewohner von der Entstehung bis über die Vertreibung seiner Menschen und die Zerstörung des Ortes hinaus. Weitere Nachforschungen führten 20 Jahre nach der Erstauflage zur vierten erweiterten Neuauflage: Neu sind nicht nur das Cover, das Format und das Layout.
Der Text ist auf 354 Seiten aktualisiert, ergänzt und erweitert. Rund 500 Abbildungen, viele Berichte, Daten und Dokumente zu den Häusern, zur Vertreibung und zum Verbleib der Bewohner illustrieren das Erzählte. Außerdem beschreibt der Autor, wie es 2003 nach der Patenschaft durch die Gemeinde Mähring für das verschwundene Dorf weiterging.
Vierte erweiterte Neuauflage "Lohhäuser – Das verschwundene Dorf"
Das Buch gibt es zum Preis von 30 Euro bei Roland Weis, Gelebtes Museum, 95695 Mähring, Telefon 0 96 39 / 18 98 oder E-Mail gelebtes-museum[at]t-online[dot]de.
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