Satire und Witz waren angesagt beim Fastenumtrunk der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Mähring. Nach vier Jahren Pause konnte die mittlerweile 14. Veranstaltung im Jugendheim über die Bühne gehen. Dazu sagte Marcus Kilian in seiner Rolle als Fastenprediger Barnabas: "Am schlimmsten war das erste Jahr, weil ja alles scho vorbereitet war. Wohin mit den ganzen Essen-Sachen, man kann ja nicht immer Brotzeit machen. Bressogscheim - stangenweis, Krifenfett - kiwlweis. Sulz mit vielen Schichten, all das galt es zu vernichten." Allen sei klar gewesen, die Schmankerl nicht verkommen zu lassen. "Auf geht's Männer, Essen fassen." Der Nachteil sei gewesen, dass die Kameradschaft hinterher fünf Wochen Gicht gehabt habe, scherzte der Fastenprediger.
In seiner rund vierzigminütigen Ansprache ließ Bruder Barnabas kein Fettnäpfchen aus. So übte er Kritik an der CSU-Party am Abend der Kommunalwahl im "Gelebten Museum", als 35 Leute in einem 25-Quadratmeter-Raum den Wahlsieg feierten. "Aus Verbundenheit haben sich die Wahlfeierleit drei Tage später gleich wieder troffn, aber diesmal, weil jedem ist der Zinkn gloffn." Beim Testen stellte die Gruppe fest, dass alle Corona hatten. Der Fastenprediger nahm auch das Macht-Gerangel der Kreis-CSU um die Bezirkstagskandidatur aufs Korn: "Ja, in der Politik geht's bloß, wer hätte das gedacht, um Geld und Macht." Kritik übte Bruder Barnabas auch am Abzug der Raiffeisenbank aus Mähring: "Je mehr wird fusioniert, [...] desto mehr man die kleinen Kunden ignoriert."
Auch Pfarrer Armin Maierhofer wurde nicht verschont, der in Großkonreuth mit einem Grußwort Angst und Schrecken verbreitet habe, als der heilige Zorn aus ihm heraus brach. "Herr Pfarrer, eins ist aber klar, so eine Predigt birgt auch Gefahr", warnte der Fastenprediger. Wenn die Leute ihn beim Fahrradfahren durch Großkonreuth erspähen, "niad dass sie dann a Noglbredl asse leng". Weitere Themen waren die Insekten im Brot oder auch die männlichen Saunabesucher in Großkonreuth, die von vielen Neugierigen beobachtet wurden, oder die mehrmonatige Umleitung von Mähring sowie ein E-Bike-Unfall mit vier Beteiligten, die er kräftig auf die Schippe nahm.
Dass der Mähringer Fastentrunk fast schon Nockherberg-Charakter hat, verdeutlichten die weiteren komödiantischen Auftritte: Reinhard Beer berichtete von seiner Firmung, Reinhard Beer und Gabi Zintl erzählten Geschichten aus dem Leben. Stark in Szene setzte sich auch der "Hias aus Griesbach", Matthias Reisnecker, der mit tollen Witze-Einlagen wahre Lachsalven erntete. Dabei wollte er gar nicht auftreten, zwei Mal hatte er schon abgesagt, ehe er einen Tag vor dem Fastentrunk doch zusagte. Zur späteren Stunde sorgte auch noch G'stanzl-Sänger Peter Meyer für Stimmung im Saal. Den musikalischen Part des Abends übernahm Rainer Artmann aus Mitterteich, der mit seiner Musik begeisterte. Zum Ausschank kam der "Asam-Bock" aus Regensburg. Dazu gab es Käse- oder Brotzeitplatten für die Fastentrunk-Besucher.
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