Mähring
28.09.2022 - 11:16 Uhr

Ferienregion Stiftland holt wieder auf – Ikom fördert Öko-Projekte mit 150.000 Euro

Kernwegenetz, Ferienregion, Lebensart - die Ideen-Mühlen im Stiftland mahlen unablässig. Die Ikom hat für weitere Projekte nächstes Jahr 150.000 Euro im Fördertopf. Auch die Stiftlandtage soll es wieder geben.

"Wer so verrückte Projekte umsetzt, kann auch Bürgermeister werden." Scherzhaft sagte der Waldsassener Bürgermeister und Vorsitzende der Ikom Stiftland, Bernd Sommer, die Zukunft von Marco Eckert voraus. Der 35-Jährige hat aus der Mühlenhof-Ruine in Mähring eine schmucke Ferienunterkunft mitsamt Dorfladen gemacht. Jetzt dienten die Räumlichkeiten der Verbandssitzung der Ikom.

Kreative Köpfe in der Region

Eckerts Vater hatte den Hof in den 1980er Jahren erworben und in den 1990ern die ersten Sanierungen vorgenommen. 2016 hat Marco Eckert das Ganze selbst in die Hand genommen. Dabei hat der gelernte Landwirt noch mehr Ideen und Pläne. Es sollen noch weitere Betten eingerichtet werden, ein Spielplatz wird gebaut und eventuell eine Mitmachbrauerei. "Der Zuspruch in Mähring ist riesengroß", sagte Bürgermeister Franz Schöner. Auch eine Gaststätte sei im Gespräch. Das Dorf sei in Hochstimmung.

Bernd Sommer lobte die Initiativen und Projekte. "Man erwartet es in Mähring nicht", sagte er, woraufhin Schöner sofort "doch" konterte. Der Mühlenhof ist ein Beispiel dafür, wie das Stiftland an seiner Attraktivität arbeitet. Ein Heimatunternehmen par excellence, wie oft betont wird. Deshalb trafen sich die Verbandsmitglieder der Ikom diesmal in Mähring.

Besprochen haben die Bürgermeister zunächst das geplante Kernwegenetz. Dieses sei einer der Hauptgründe für die Gründung der Ikom gewesen. Ausgewählt und priorisiert habe man die Wege bereits. Der Auftrag wurde dem Planwerk Stadtentwicklung Nürnberg 2019 erteilt. Sommer meinte, ein Spatenstich innerhalb der nächsten fünf Jahre sei realistisch.

Mehr junge Urlauber im Stiftland

Besondere Aufmerksamkeit wurde der Ferienregion Stiftland zuteil. Belinda Hoyer ist Tourismusmanagerin und hat die Leitung der Ferienregion Stiftland inne. Sie berichtete von den Entwicklungen und ihrer Arbeit im vergangenen Jahr. Zwar sei der Stand von 2019, vor der Pandemie, noch nicht wieder erreicht, doch die Ankünfte von Feriengästen hätten im Vergleich zum Vorjahr um circa 14 Prozent zugenommen.

Zudem habe sich das Klientel verändert, sagte Hoyer. Vor der Pandemie seien junge Familien und Paare selten gewesen, jetzt suchten diese vermehrt die Ferienregion auf, ebenso Radfahrer. "Die bei uns gewesen sind, kommen auch wieder", stellte die Tourismusmanagerin zufrieden fest.

Werbung für das Stiftland

Für die entsprechende Werbung wird keine Mühe gescheut. Digitalisierung wird groß geschrieben, mittlerweile seien fast alle Erlebnisprodukte online buchbar. Die Kosten teilen sich die Museumsfachstellen und die Ferienregion. Außerdem gebe es eine jahresübergreifende Kampagne sowie eine Onlinekampagne.

Die Zahlen der Internetaufrufe ließ Hoyer für sich sprechen. Es habe über 22.000 Link-Klicks gegeben, Videos seien über 120.000 Mal angesehen worden und auf Facebook habe man über 1,5 Millionen Impressionen. Zudem sei die Ferienregion auch in Print und Fernsehen präsent.

Mit besonderer Vorfreude stellte Hoyer das Buch "Lebensart genießen im Stiftland" vor, das im Frühjahr 2023 erscheinen soll. Die Sorge, ob die Seiten auch wirklich zu füllen wären, sei unberechtigt gewesen. Das Stiftland biete mehr als genug Inhalte. "Wir dürfen uns wirklich mehr zutrauen, als wir manchmal denken", betonte die Tourismusmanagerin.

Stiftlandtage sollen fortbestehen

Dass die Region auch für seine eigenen Bewohner attraktiv ist, haben die Stiftlandtage bewiesen. Das Interesse war groß, erzählte Jasmin Knott, die für die Organisation der einzelnen Programme verantwortlich war. Im Vorfeld seien diese stark beworben worden und hätten letztendlich auch dazu beigetragen, die Ikom publik zu machen. In zehn Tagen gab es zehn Ausflüge und andere Attraktionen in den an der Ikom beteiligten Gemeinden: von Waldsassen über Plößberg mit der Burgruine Liebenstein, Mitterteich, Pechbrunn nach Bad Neualbenreuth und Bärnau, Konnersreuth, Leonberg, Tirschenreuth und schließlich Mähring. Lediglich die Radtour musste aufgrund des Wetters verschoben werden, man wartet nun auf einen schönen Herbsttag. Das Fazit von Jasmin Knott, den Bürgermeistern und Geschäftsführer Wolfgang Kaiser war eindeutig: "Die Stiftlandtage sollten bestehen bleiben."

150.000 Euro für Kleinprojekte

Ebenfalls bestehen bleiben werden das Regionalbudget und der Verfügungsrahmen für Öko-Projekte. Hierbei werden beispielsweise kulturelle oder ökologische Kleinprojekte auf Antrag finanziell gefördert. Bernd Sommer und Jonas Bierlein, Projektmanager der Öko-Modellregion, hielten nach der Abstimmung kurz und prägnant fest: "Same procedure as last year." Was bedeutet, es stehen insgesamt 150.000 Euro für Projekte zur Verfügung.

Info:

Was ist die Ikom?

  • Interkommunaler Zweckverband aus zehn Gemeinden des östlichen Landkreises Tirschenreuth, besteht seit 2015
  • Mitglieder sind Tirschenreuth, Mitterteich, Waldsassen, Bärnau, Plößberg, Konnersreuth, Mähring, Bad Neualbenreuth, Leonberg und Pechbrunn
  • Gemeinsames Bestreben in Raumentwicklung, Tourismus, Kultur und Identität, Leben, Gemeinschaft, Freizeit, Vereine und Außendarstellung
  • Vorsitzender ist der Waldsassener Bürgermeister Bernd Sommer
  • Geschäftsstelle in Bärnau mit Geschäftsführer Wolfgang Kaiser
 
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