Imposanter Faschingszug mit 38 Gruppen schlängelt sich durch Mähring

Mähring
12.02.2023 - 18:06 Uhr

Das triste Wetter konnte die Stimmung nicht trüben: Ein bunter Faschingszug mit 38 Gruppen zog durch Mähring - ohne Prinzenpaar. Der Landrat, der Bürgermeister und die Pfarrer ersetzten die närrischen Hoheiten.

Obwohl sich das Wetter am Sonntagnachmittag grau in grau zeigte, bewegte sich ein bunter und abwechslungsreicher Faschingszug durch die Straßen der Marktgemeinde Mähring. Kurz nach 13.30 Uhr setzte sich der Faschingszug mit einem kräftigen "Mähring, helau!" in Bewegung. Die Spitze des Gaudiwurms bildete der Faschingsverein "Rosamunde" mit seinen vielen Garden. Es folgte der stattliche Prinzenwagen, diesmal jedoch leider ohne Prinzenpaar. Der Faschingsverein hatte diese Session auf ein solches verzichtet.

Prunkwagen ohne Prinzenpaar

Doch Präsident Marcus Kilian und sein Team verstanden es, dies zu kompensieren. Statt den Hoheiten waren Landrat Roland Grillmeier, Bürgermeister Franz Schöner, Alt-Bürgermeister Josef Schmidkonz und die beiden Pfarrer Armin Maierhöfer und Dr. Charles Ifemeje mit auf dem Wagen und warfen fleißig "Wurfmaterial" aus.

Besonders der Landrat war am Wochenende stark gefordert und hatte dabei nur eine kurze Faschings-Verschnaufpause: Am vergangenen Freitag war er in Veitshöchheim beim "Frankenfasching" dabei, am Sonntag war er beim Mähringer Faschingszug aktiv vertreten.

Steckdosen und USB-Kabel

Neben den obligaten Bonbons gibt es in Mähring die Besonderheit, dass auch Haushaltsartikel - wenn auch diesmal etwas weniger wie sonst - ans närrische Faschingsvolk verteilt werden. Stolz war Marcus Kilian auf verschiedene Elektroartikel, die noch kurzfristig eintrafen: Steckdosen, USB-Anschlüsse, Zeitschaltuhren, USB-Kabel und Vieles weitere. "Außer Waschmaschinen und Trockner haben wir mittlerweile wohl schon alles ausgeworfen."

Nicht fehlen durfte natürlich Bäckermeister Herbert Seer aus Hohenthan, dessen Faschingskrapfen wieder ein absoluter Renner bei den Gaudiwurm-Besuchern waren. Einen Krapfen erhielt jedoch nur derjenige Teilnehmer, der ein kräftiges "Helau" von sich gab.

Klima, WM und Brückensprengung

Nicht zu kurz kamen auch die politischen Themen. Allen voran das geplante Landschaftsschutzgebiet im Klosterwald Waldsassen wurde aufs Korn genommen: "Der Klosterwald wurde auserkoren, doch diese Idee flog ihnen um die Ohren", war auf einem Themenwagen zu lesen. Gemeint waren damit Landrat Roland Grillmeier und MdL Tobias Reiß, die diese Idee den Landwirten schmackhaft machen wollten, aber nicht mit ihrem Widerstand rechneten.

Auf den Arm genommen wurde auch die nicht ganz gelungene Sprengung der Brücke am Liebensteiner Stausee: "Der Sprengmeister von drüben, muss wohl noch etwas mehr üben", hieß es. Aber auch die Klimaaktivisten bekamen ihr Fett weg: "Ohne Hirn und Arbeitgeber wird man einfach Klima-Kleber." Die Fußballer des SC Mähring gingen auf die Fußballweltmeisterschaft in Katar ein - insbesondere auf den Moment, als die Nationalmannschaft sich vor Spielbeginn beim Mannschaftsfoto den Mund zu hielt. Was als "stummer Protest" gedacht war, brachte den Spielern Kritik ein. "Vor lauter Mund zu halten, wurde vergessen, das Spiel zu gestalten. Hat in der Kreisklasse ein Spieler die Hand vor dem Mund, ist klar, dass die Nacht zuvor zu heftig war" - kommentiert die SC-Fußballabteilung dazu.

Kritisch bewertet wurde auch der Teilabzug des Raiffeisenlagerhauses aus Tirschenreuth nach Mitterteich: "Dem Ziegler aus der Hand gefressen und dabei das Lagerhaus vergessen", war an einem Wagen zu lesen.

Stark vertreten waren die Faschingsgesellschaften aus Tirschenreuth, Mitterteich und Wiesau. Wie immer mit dabei waren auch die Großkonreuther Blasmusik mit einer sehr starken Truppe und die Stadtkapelle Mitterteich. Auffallend dabei die große Zuschauerschar - die teils kostümierten Besucher kamen aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus.

 

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