Mähring
24.07.2024 - 10:39 Uhr

Lohhäuser-Treffen soll nicht sterben: Unterstützung von Gemeinde Mähring

Das 21. Lohhäuser-Treffen zeigte, dass die ehemaligen Bewohner des verschwundenen Wald- und Straßendorfes Lohhäuser immer weniger werden. Die Interessengemeinschaft diskutierte daher auch über ihre Zukunft.

Professor Karl Schneider, der die Lohhäuserer vor 21 Jahren mit seinen Brüdern ins Leben gerufen hatte, und Dr. Peter Zwerenz, der Sprecher der Interessengemeinschaft (IG), freuten sich am Samstag, dass das Treffen gut angenommen wurde. Allerdings hatten einige der Heimatvertriebenen aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen. „Der große Andrang kam heuer leider nicht“, bedauerte Karl Schneider, der zur Zusammenkunft im „Alten Rathaus“ in Mähring mit Besichtigung der Lohhäuser-Stuben und der anderen Museen nur eine „überschaubare Gruppe“ begrüßen konnte. Die tschechischen Freunde mit Bürgermeisterin Eva Prochazkova mussten sich diesmal wegen eines eigenen Fest entschuldigen.

Karl Schneider dankte Museumsleiter Roland Weis für die ehrenamtliche Betreuung der Museen und die Führung durch die Sonderausstellung des verstorbenen Mähringer Künstlers Emil Schicker. „Er war damals der Erste, der uns seine Scheune zum Lagern unserer zusammengetragenen Exponate für unser geplantes Museum anbot.“

In der Hauptversammlung informierte Dr. Zwerenz über die Finanzen. Obwohl die IG die Neuauflage des Buches „Lohhäuser – Das verschwundene Dorf“ als Hardcover mit Illustration durch Gerdi Specht finanziert hatte, könne man noch zufrieden sein. Dank galt der bisherigen langjährigen Kassiererin Rosa Schöner.

Zusammenlegung mit Anna-Fest

„Wir sind nicht mehr sehr viele“, erklärte Zwerenz, der deshalb die Anwesenden und Bürgermeister Franz Schöner von der Patengemeinde Mähring um Ideen für die Zukunft bat. Im Gespräch waren ein Zusammenlegen mit dem Anna-Fest der Plan-Weseritzer oder „Bestandteil des Sommerfahrplans der Gemeinde Mähring“ zu werden. Franz Schöner sicherte zu, dass die Gemeinde künftig die Einladungen zum Lohhäuser-Treffen übernehme. Gebeten wurde darum, die Einladung bereits am Jahresanfang zu versenden zwecks Urlaubsplanung.

Auf Sonntag verlegen

Franz Schöner will sich persönlich weiterhin aktiv am Lohhäuser-Treffen beteiligen. Wegen Terminfindung könnten sich die Lohhäuserer mit der Gemeinde absprechen. „Wir werden das Fest mehr unterstützen als bisher!“ Eventuell könnten sich die Vereine – wie bei den Plan-Weseritzern – mehr einbringen. Außerdem schlug Schöner vor, das Treffen auf den Sonntag zu verlegen, da dann die tschechische Kollegin aus Altwasser und tschechische Freunde wieder mit dabei sein könnten.

Die Anwesenden waren mit den Vorschlägen einverstanden. Das Fest wird künftig eine Woche vor dem Anna-Fest stattfinden, allerdings am Sonntag statt am Samstag. Nur 2025 gibt es eine Ausnahme: Das Fest soll am Samstag, 9. August, stattfinden, da das Kriegerdenkmal in Lohhäuser an diesem Tag vor 100 Jahren aufgestellt wurde, wie Karl Schneider erläuterte. Zum Jubiläumsfest sollen die Mähringer Vereine eingeladen werden.

Keine Lösung fand man für die Anfrage von Karl Schneider, wer sich um Flur- und Wegekreuze kümmert, da diese zwar restauriert wurden, aber irgendwann wieder verfallen. Bislang hätten die tschechischen Freunde geholfen, die aber inzwischen verstorben sind. Laut Bürgermeister Schöner ist das ein Problem, da diese im tschechischen Staatsforst stehen. Die Gemeinde hatte auch die Wege nach Holzeinschlägen zweimal hergerichtet, aber zweimal wurden sie wieder kaputt gemacht.

Etwas Positives konnte Franz Schöner auf die Nachfrage von Karl Schneider zu den einmal geplanten Tafeln an den Standorten der ehemaligen Häuser berichten. „Wir sind dran und wollen diese mit einer Förderung über die Euregio Egrensis verwirklichen.“ Dann soll es einen QR-Code geben, um in Deutsch und Tschechisch Informationen abzurufen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im „Mühlenhof“ ging es weiter nach Lohhäuser. Die Organisatoren freuten sich über Kaiserwetter, guten Besuch, Bewirtung durch Rosa Schöner und ihre Helfer sowie nach einem Rundgang über den Austausch von Erinnerungen an das Leben in Lohhäuser. Außerdem wurden das „Erinnerungsbuch“ von Familie Dierl und „neue“ Fotos und Bilder gezeigt, die der IG zur Verfügung gestellt wurden.

 
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