Zwölf Jahre war die Pfarrheim-Bühne verwaist. Aber jetzt "geistert" es dort wieder. Besser gesagt, es wird geprobt: Seit 2015 ist die Theatergruppe St. Katharina zurückgekehrt. Ein lustig-makaberer Schwank in drei Akten soll es diesmal werden. Geschrieben hat das Stück Raph Wallner, ausgesucht wurde es von Regisseur Manfred Raschke. Der Titel "Gespenstermacher" klingt vielversprechend. Montag und Mittwoch sind diese Woche zwei Probentage angesetzt. Einige Darsteller lesen kurz vor Beginn im Pfarrsaal rasch ihren Text durch, damit er auch richtig sitzt für die Szene. Manfred Raschke lässt seinem Ensemble Zeit, sich zu sammeln und vorzubereiten. "Die Theaterszene in Mähring geht bis in die 60er Jahre zurück", erzählt er. Bis 2003 haben die Mähringer einen nicht unwesentlichen Beitrag zur ausgeprägten Bauerntheater-Szene im Landkreis beigetragen. "Dann war Flaute", bedauert Raschke.
Nachdem einige der damaligen Akteure nicht nachgegeben hätten, die Theatergruppe wieder auferstehen zu lassen, habe man sie wieder neu gegründet. Mitwirkende habe er gleich mühelos wieder gefunden, erzählt Raschke weiter. Und der Erfolg gab den Machern recht, denn auch die Zuschauer haben wohl nur darauf gewartet, wieder Theater zu erleben und kamen in Scharen. Immerhin füllen pro Aufführung 150 Zuschauer den Saal. Bei jeweils vier Aufführungen könnten diese locker den Kettelerhaussaal in Tirschenreuth füllen.
Mit den Kreisstädtern wollen sich die Mähringer aber nicht messen. Das diesjährige Stück der Bärnauer haben sie sich aber gemeinsam angeschaut. Vielleicht war's der dortige "Boindlkramer", der dazu animiert hat, in Mähring den Tod sprichwörtlich humorvoll auf die Schippe zu nehmen. Beim "Gespenstermacher" dreht sich alles um zwei Totengräber namens Schippe (Christian Müller) und Schaufel (Martin Freundl). Das Stück spielt im tristen Moortaler Moos, wo immer das sein mag. Abgesehen vom sympathischen Knecht Leo (Elias Kaiser) werden die zwei von allen gemieden. Auch von der verrückten Philomena (Elisabeth Mayer) und der Moorwirtin Rosa Moderer (Anita Raschke). Wie herauszuhören ist, geht es recht "vermodert" zu auf der Bühne. Als den Totengräbern das Gehalt gekürzt wird, kommen höchst "giftige" Gedanken auf: Mehr Gräber, mehr Geld? Und klar ist auch die Liebe im Spiel: Leo (Elias Kaiser) und Leni (Alina Hofmann) mögen sich. Regisseur Raschke freut's, dass er hier zwei aus seiner Jugendgruppe einbinden konnte. Was er toll findet: In seinem Ensemble sind ganze Familienclans, was besagten Nachwuchs fast garantiert. Zurück zum Stück: Auch bei der Mooswirtin und der reichen Veichtlingerin (Melanie Kaiser) spielen die Hormone verrückt. Die haben ein Auge auf den Schouster-Jackl (Harald Kaiser). Aber mehr wird jetzt wirklich nicht verraten. Hintergrund
Drei Stunden Theaterspaß
Als Souffleusen agieren Jenny Wild und Brigitte Hoffmann, Kostüme, Schminke, Bühnenbild und Regieassistenz übernimmt die gesamte Truppe gemeinsam. Drei Stunden Theater werden versprochen. Nach der großen Resonanz beim letzten Stück "Der dalkete Bua" ist die Laienspielgruppe St. Katharina zuversichtlich: "Diesmal wird's noch besser", sagen sie. Ab heute, Montag, gibt es Karten in den Volks- und Raiffeisenbanken Tirschenreuth und Mähring. Aufführungen im Pfarrheim am 27. und 28. Oktober und 3. November, jeweils 19 Uhr. Am Sonntag, 4. November, um 14 Uhr Nachmittagsvorstellung.
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