Maiersreuth bei Bad Neualbenreuth
25.07.2019 - 17:36 Uhr

„Dorf-Oscar“ für Maiersreuth

Beim Dorfwettbewerb 2019 bis 2021 „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ setzte sich Maiersreuth bei Neualbenreuth gegen den einzigen Mitbewerber Boxdorf bei Erbendorf durch.

Die Bewertungskommission zusammen mit den Ortsansässigen unterwegs in Boxdorf. Bild: exb
Die Bewertungskommission zusammen mit den Ortsansässigen unterwegs in Boxdorf.

Für diesen Sieg gibt es 2000 Euro für weiter Verschönerungsmaßnahmen. Acht Fachleute bildeten die kompetente Jury, die am Mittwoch die beiden Orte beurteilte. Karin Troesch vom Kreisbauamt legte besonderes Augenmerk auf die Baugestaltung und -entwicklung, der Plößberger Bürgermeister Lothar Müller und Florian Preisinger vom Initiaktivkreis befassten sich mit Entwicklungskonzepten und wirtschaftlichen Initiativen. Kreisbäuerin Irmgard Zintl kümmerte sich um Soziales sowie um kulturelle Aktivitäten. Der Schwerpunkt von Kreisheimatpflegerin und Architektin Maria-Magdalena Stöckert lag im Bereich Baugestaltung und Dorf in der Landschaft.

Die Kreisfachberaterin für Gartenbau, Manuela Pappenberger, hatte ihr Augenmerk auf die Grüngestaltung und -entwicklung gelegt. Der Schwerpunkt von Susanne Pätz von der Unteren Naturschutzbehörde war das Dorf in der Landschaft. Kreisfachberater Harald Schlöger hatte alle fünf Kategorien im Blick, für die maximal je 20 Punkte zu vergeben waren. Maiersreuth hat aktuell etwa 70 Einwohner, davon sind die Hälfte Kinder und Jugendliche. 2016 hat der Ort schon einmal am Wettbewerb teilgenommen und einen Sonderpreis abgeräumt.

Die Kommission in Maiersreuth, allen voran Bürgermeister Klaus Meyer, der den Ort in einer flammende Rede präsentierte. Um die große Eiche am Straßenrand in Maiersreuth verläuft künftig ein Halbkreisverkehr, so dass der Baum als Straßenteiler fungiert. Damit soll erreicht werden, dass der Autoverkehr im Dorf gebremst wird. Bild: tr
Die Kommission in Maiersreuth, allen voran Bürgermeister Klaus Meyer, der den Ort in einer flammende Rede präsentierte. Um die große Eiche am Straßenrand in Maiersreuth verläuft künftig ein Halbkreisverkehr, so dass der Baum als Straßenteiler fungiert. Damit soll erreicht werden, dass der Autoverkehr im Dorf gebremst wird.

Merklich verbessert

Mit 83 von 100 möglichen Punkten setzte sich Maiersreuth vor seinem Konkurrenten Boxdorf heuer an die Spitze des Wettbewerbs und tritt nun kommendes Jahr auf Bezirksebene an. Der Leiter der Jury, Harald Schlöger, sagte, dass sich Maiersreuth im Vergleich zu 2016 merklich verbessert habe. Dessen Zukunftskonzept habe es teilweise bereits gut umgesetzt, vor allem die Nutzung des Badehauses mit Therapiepfad und Sanierung der ehemaligen Schule für künstlerische Aktionen. Punkten konnte der Ort einmal mehr durch das Engagement von Kindern und Jugendlichen. Kleinere Defizite verzeichneten die Experten bei der Bau- und Grüngestaltung.

Gartenfachberaterin Manuela Pappenberger bei ihrer Arbeit in Maiersreuth. Bild: tr
Gartenfachberaterin Manuela Pappenberger bei ihrer Arbeit in Maiersreuth.

Zentraler Treffpunkt

Am Nachmittag ging es ins Landratsamt: Zweiter Vorsitzender Christian Kraus und Schriftführer Manuel Köllner von der Dorfgemeinschaft Boxdorf waren persönlich gekommen, um nach zweistündiger intensiver Diskussion der Juroren, die Entscheidung zu erfahren. Boxdorf bestehe aus 21 Häusern, in denen etwa 50 Menschen leben. Das Gemeindehaus sei der zentrale Treffpunkt, an dem sich Alt und Jung treffe. Von hier aus agiere auch der Verein, der Kultur und Brauchtum organisiere.

Harald Schlöger stellte fest, dass dort durchaus Voraussetzungen vorhanden seien, auf diesem Weg nach oben zu kommen. Er lobte die intakte Dorfgemeinschaft. Was ebenfalls gut gefiel ist, dass alle Gruppen und Altersklassen im Dorfverein integriert sind. Defizite sah der Sprecher darin, dass vorhandenes Potenzial teilweise ungenutzt sei. Er empfahl externe Hilfe, zum Beispiel durch einen Dorfplaner. Darum sollte sich aber die Stadt Erbendorf kümmern. Große Schwierigkeiten sieht die Kommission darin, dass kaum öffentliche Flächen vorhanden seien, wo sich ein Dorfmittelpunkt realisieren ließe. Auch Defizite im Bereich Grün- und Baugestaltung diagnostizierten die Juroren, wobei die Ortschaft durchaus Charme habe. Als verbindende Elemente im Dorf schlugen sie Bäume an den richtigen Stellen vor. Pflanzstandorte und geeignete Baumarten nennen die Fachleute demnächst.

Entwicklungskonzept

Die 1000 Euro Prämie, die Boxdorf für den zweiten Platz erhält, könne man sinnvoll in eine Art Entwicklungskonzept einfließen lassen. Als Fazit gaben die Juroren den Vertretern aus Boxdorf mit auf den Weg: Potenzial ist da. Man solle unbedingt versuchen, die Stadt Erbendorf mit ins Boot zu holen. Mit Verbesserungen sollte rund um das Gemeinschaftshaus begonnen werden. Danach sollten auch private Anwesen einbezogen werden. In etwa drei Wochen würden die Kommissionsberichte fertig sein, die dann in der jeweiligen Ortschaft vorgestellt werden.

 
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