Mitglieder vom Manteler Zapfwellenstammtisch "Alt's Glump" hatten einen ihrer alten Traktoren an Ketten befestigt und einen Kranfahrer beauftragten, das alte Gefährt so weit wie möglich in die Höhe zu hieven. Diese spektakuläre "Hinweisschild" hoch in den Manteler Lüften war nicht die einzige Besonderheit beim Traktortreffen in Mantel. Zwar meinte es das Wetter nicht so gut mit den Veranstaltern, dennoch tuckerten 104 Traktoren zum vierten Treffen nach Mantel. Bereits am Samstag kamen die ersten mit Schlafwagen angereist. Ein „Vorglühabend“ mit Barbetrieb ermöglichte den Oldtimerfreunden ein erstes Schnuppern am Festbetrieb.
Trotz der regnerischen Witterung fanden sich am Sonntag viele Besucher ein. Sie bestaunten die alten Traktoren, die aus den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Schwandorf, Tirschenreuth und Neustadt angereist waren. Die weiteste Anfahrt nahm Hans Passing in Kauf. Aus Kirchleus-Lösau (Kulmbach) tuckerte er auf seinem Massey Ferguson, MF 35, Baujahr 1959, 97 Kilometer bis Mantel. Mit neun Teilnehmern kamen die Bulldoggerer aus Hammerles und ebenso mit neun Teilnehmern kam das Agrar-Team Mack aus Frankenreuth angereist.
Die meisten fuhren im Laufe des Vormittags in kurzen Abständen zum neuen Festplatz in der Hüttener Straße. So genossen die ersten Besucher bei einem kühlen Bier und einem Paar Weißwürsten die Ankunft der Gefährte, die zumeist in kleinen Gruppen den Weg zum Festplatz fanden. 104 Traktoren reihten sich neben- und hintereinander ein. Ihre Fahrer wurden von Vorsitzendem Hans Kick herzlich begrüßt und mit einem Erinnerungsgeschenk in Empfang genommen. Zum Mittagessen gab es Spezialitäten von der Metzgerei Pöll.
Sehenswert waren auch alte Maschinen, wie sie früher in der Landwirtschaft und in Fabriken in Gebrauch waren. Zu bewundern gab es eine Wasserpumpe, einen Holzhack- und eine Siebmaschine, Kartoffelsetz- und Kartoffelsortiermaschine, eine Schrotmühle zur Herstellung von Futterschrot sowie eine Steinbrechmaschine und eine Explosionsramme, wie sie früher beim Straßenbau zum Einsatz kam. Angetrieben werden diese Maschinen mit Benzin, Petroleum, Benzol oder Spiritus. Bestaunt wurde auch eine Holzsägemaschine mit Flachriemenantrieb.
Angeführt von Florian Stangl setzte sich pünktlich um 14.30 Uhr die Traktorkarawane in Bewegung. Zuschauer am Straßenrand genossen die Rundfahrt der Oldtimer über den Marktplatz. Die Gefährte waren ausnahmslos über 30 Jahre alt. Das älteste fuhr Johann Prösl von den Bulldogfreunden Zessau. Sein Fendt, F22 VZ stammt aus dem Jahr 1949, wird angetrieben von zwei Zylindern, bringt mit einem Hubraum von 2356 ccm eine Leistung von 22 PS. Aneinandergereiht fuhren sie in Richtung Kellerhaus und über die Gschreimühle zurück zum Festplatz.
Der Festbetrieb dauerte den ganzen Nachmittag an. Ein Sandhaufen und ein Strohballenhaus sorgten für Spielmöglichkeiten der Kinder. Selbst Nieselregen bei der Rückkehr der Bulldogs ließ viele Interessenten am Festplatz ausharren.
Fakten zur Kartoffelsortiermaschine
- Baujahr 1939, Leistung 6 PS bei 1500 Umdrehungen pro Minute
- Viertakt-Dieselmotor mit Flachriemenscheibe von Deutz
- Liegender Einzylinder, Hubraum 0,55 l, Hub 110 mm, Wasserkühlung
- Start mittels Glimmspan und Handkurbel
- Bauzeit 1935 bis 1970
- Verwendung in der Landwirtschaft und im Gewerbe
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