Mantel
04.10.2024 - 09:55 Uhr

Bürgerinitiative gründet sich: „Umgehungsstraße Mantel - jetzt“

Seit über 20 Jahren wird der Bau einer Umgehungsstraße in Mantel diskutiert. Den von Lärm und Verkehr betroffenen Bürgern reicht's jetzt. Sie gründen eine Bürgerinitiative.

62 Interessierte aus mehreren politischen Parteien und unterschiedlichen Gesellschaftskreisen trafen sich in der Gaststätte „Zum Hauptmann“ in Mantel. Thema des Abends: „Umgehungsstraße Mantel – jetzt“. Reinhold Meier, langjähriger Gemeinderat in Mantel, hatte zur Gründung einer Bürgerinitiative eingeladen.

Im Jahr 2002 hatte Landrat Simon Wittmann den Bürgern der Manteler Marktgemeinde die seit langem geplante Umgehungsstraße zugesagt. Die ideale Trasse als Abzweiger von der Staatsstraße 2166 – von der Firma Saglik am Sportplatz des Fußballvereins und am Gelände der Firma Gollwitzer vorbei mit Einmündung in der Hüttener Straße – wurde damals schon festgelegt.

Doch das Projekt scheiterte immer wieder am Einspruch einer Behörde oder am Vorhandensein schützenswerter Insekten. Schließlich würde die 900 Meter lange Strecke mit einer 300 Meter langen Brücke über die Haidenaabauen und damit über FFH-Gebiet führen.

Meier informierte über die Auswirkungen der fehlenden Umgehungsstraße. Die Anwohner in der Hüttener Straße seien inzwischen seit Jahrzehnten zunehmendem Verkehrslärm ausgesetzt, zumal sich täglich 2000 Fahrzeuge mit westlicher Orientierung durch die Ortschaft bewegen würden. Anwohner würden sich wundern, dass noch kein schwerer Unfall passiert sei. Kinder befänden sich täglich auf ihrem Schulweg in Lebensgefahr, da die Engstelle in Höhe der katholischen Kirche wenig bis keinen Fußgängerweg bereithält. Außerdem würden die schwer beladene Lkw aufgrund ihrer Vibrationen Schäden und Risse an den alten Häusern, die bereits Angst einflößen.

Meiers Meinung nach habe der Bürgermeisters zu wenig das Gespräch mit den Behörden gesucht. Auch habe die Marktgemeinde zu keiner Bürgerversammlung eingeladen, sodass über den gegenwärtigen Stand der Dinge keine Klarheit herrsche.

Auch in Angelegenheit der Marktsanierung mithilfe eines Städtebauprojekts gehe nichts voran, so Meier. „Es kann nicht angehen, dass die Bürger im unteren Markt von Mantel und in der Freihunger Straße wie Menschen zweiter Klasse leben müssen. Sie haben ein Recht auf mehr Lebensqualität und bessere Lebensbedingungen“, gab Meier zu bedenken.

Einstimmig wurde das Ansinnen von Meier zur Gründung einer Bürgerinitiative (BI) unterstützt. Mit „Umgehungsstraße Mantel – jetzt!“ wurde schnell eine treffende Bezeichnung für die Bürgerinitiative gefunden. Sprecher der BI ist Reinhold Meier, vertreten durch Hans Reil, André Götz und Christoph Fellner.

Ein kleiner Arbeitskreis, bestehend aus Lisa Heindl, Hans Reil, Marie-Luise Preischer, Michael Buxbaum, Carola Bauer, Helene Janner und Marion Dütsch wird die Ziele der Initiative festlegen.

Die erste Maßnahme wird eine Unterschriftenaktion sein. Einigkeit wurde dahingehend erzielt, zur Verdeutlichung der Dringlichkeit der Umgehungsstraße das Gespräch mit Organisationen und Behörden zu suchen.

Desweiteren möchte die BI mit Plakataktionen ihre Ziele verdeutlichen. Alle waren sich einig: Eine vorhandene Umgehungsstraße wird den Markt Mantel sicherer machen. Nur so kann sich der Markt Mantel weiterentwickeln. Und nur so wird der Markt Mantel lebenswert bleiben. Bereits nächsten Dienstag will der kleine Arbeitskreis seine Arbeit aufnehmen.

OnetzPlus
Mantel18.10.2022
Hintergrund:

Neue Bürgerinitiative

  • 62 Bürgerinnen und Bürger aus Mantel gründen eine Bürgerinitiative.
  • Grund: der dringende Bau einer Umgehungsstraße.
  • Seit über 20 Jahren wird über dieses Projekt diskutiert.
  • Das 900 Meter lange Stück mit einer 300 Meter langen Brücke würde über die Haidenaabauen führen.
 
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