Nadine Hummel von der Katzenhilfe Kaltenbrunn erzählt, dass das Elend der Katzen in diesem Jahr so schlimm wie nie zuvor war. Ausgesetzte und zurückgelassene Tiere, größtenteils nicht kastriert, gekennzeichnet und vor allem krank. Die Tierheime sind überfüllt und auch bei der Katzenhilfe reichte der Platz kaum aus. Die Tierschützer stoßen an ihre Grenzen, nicht nur psychisch, sondern auch finanziell.
„Dieses Jahr führten wir einige FIP-Behandlungen (FIP ist der feline Coronavirus, Anm. der Redaktion) durch, leider waren nicht alle erfolgreich, aber doch die meisten. Diese Behandlungen verursachen hohe Kosten“, schildert Hummel. "Wir haben auch Katzen mit Katzenschnupfen, Parasiten, Tumoren, Augenentzündungen und vielem mehr." Es sei ein ganzjähriger Rund-um-die-Uhr-Job, aber der Kampf habe sich gelohnt. Viele Katzen konnte die Katzenhilfe von der Straße holen, zähmen und in ein Zuhause vermitteln.
Wenn Katzen nicht vermittelt werden können, sei eine Kastration wichtig, um eine Vermehrung zu verhindern. In einem Ort bei Eschenbach leben 30 wilde Katzen in einem verlassenen Schrebergarten und auch in Kaltenbrunn seien nicht kastrierte Katzen unterwegs, nennt Hummel Beispiele. "Eine staatlich verordnete Kastrationspflicht wäre unbedingt notwendig", betont die Tierschützerin. Sie errichten in verschiedenen Orten Futterstellen und Unterschlupfe.
Vor allem für Kastrationen braucht die Katzenhilfe finanzielle Hilfe. Sie hofft auf Spenden (IBAN: DE 76 2004 1111 0342 7184 00, Paypal: privatekatzenhilfe[at]gmail[dot]com). Bei Edeka in Eschenbach und Grafenwöhr kann die Katzenhilfe noch bis Ende Dezember durch die Pfandbon-Spendenaktion unterstützt werden.
Was ist FIP?
- Bei Katzen, die an FIP erkrankt sind, ist es zu einer Mutation des Coronavirus gekommen und so daraus das FIP-Virus entstanden, das sogenannte „feline Coronavirus".
- Erste Symptome treten wenige Wochen bis maximal 18 Monate nach der Mutation auf.
- Die klinischen Symptome variieren. Vor allem Darm, Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse, Augen und zentrales Nervensystem sind häufig Ziel der Infektion.
- Erkrankte Katzen hören auf zu fressen, sind apathisch, sehen ungepflegt aus und nehmen ab. Bei sehr vielen kommt es zu Ergüssen vorwiegend in Bauch- oder Brustraum, was zu einem vergrößerten Bauchumfang führen kann.
- Weitere Informationen: https://www.fipistheilbar.de
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