(sei) Seit 2014 gibt es VdK-Lotsen. Sie opfern ihre Freizeit für Mitbürger, machen Mut und Hoffnung, kennen für problematische Lebenssituationen die richtigen Anlaufstellen, Adressen von Selbsthilfegruppen oder wissen von Freizeitangeboten. Ein Beispiel für eine Lotsin ist Carola Brust aus Mantel. 2001, damals 27 Jahre jung, ließ sie sich beim VdK-Kreisverband beraten.
Eine nicht heilbare Autoimmunerkrankung machte ihr das Leben schwer. Der VdK half ihr, ihre rechtlichen Ansprüche in die Wege zu leiten. Sie sagt selbst: „Ich bekam Kontaktadressen zu Kliniken, Infomaterial über meine Erkrankung, Sportangebote und auch das Angebot, im Ortsverband mitzuarbeiten und auch Rehasport-Trainerin zu werden. „Als ich damals die Geschäftsstelle verließ, war ich seit langer Zeit einmal wieder positiv gestimmt“.
Als Beisitzerin des Ortsverbandes ist die heute 44-jährige schnell ins klassische Ehrenamt hineingewachsen. Mittlerweile führt sie als Nachfolgerin von Erhard Kleber den VdK Mantel als Vorsitzende und vertritt die jüngere Generation im Kreisverband.
Der VdK-Lotsendienst ist ein Beratungsangebot für Mitglieder, aber auch Nichtmitglieder. Devise ist: Den Menschen in seiner Gesamtsituation zu sehen, seine Eigenkräfte zu mobilisieren, Hilfestellung bei der Alltagsbewältigung zu geben und auch Zuhörer zu sein. Wie Brust bestätigt, war der Job genau das Richtige für sie. Sie wollte so an die Menschen herankommen. Nach der Ausbildung zum VdK-Lotsen verfügt sie über ein Netzwerk an Informationen, sie kennt Anlaufstellen in Ämtern, Träger ehrenamtlicher Helferkreise, Kontaktadressen für Selbsthilfegruppen, Sport-, Reise- und Freizeitangebote.
Das Netzwerk wächst ständig. Jeden Mittwoch ist Brust mit ihrem Lotsen-Kollegen Quirin Gierisch, der auch stellvertretender VdK-Kreisvorsitzender in Weiden ist, für zwei Stunden in der Geschäftsstelle erreichbar. VdK-Kreisgeschäftsführer Siegmund Bergmann ist voll des Lobes über seine beiden Lotsen. "Über 100 Anfragen aus dem Bereich der Alltagsbewältigung haben wir von den Mitgliedern in den vergangenen Jahren erhalten." Laut Bergman ist keinesfalls Expertenwissen erforderlich, sondern eine Portion gesunder Menschenverstand sowie Einfühlungsvermögen und Freude mit Menschen zu arbeiten, zu helfen und Trost zu spenden.
Die Lotsen wissen, wo die nächste geeignete Einrichtung für Kurzzeitpflege ist oder eine Palliativstation, wie man am besten eine barrierefreie Mietwohnung findet und wo man sich da hinwenden kann. Die Lotsen übernehmen selbst keine Sozialrechtsberatung.
Vom 2. bis 5. November findet in Aschau am Inn ein Grundseminar statt. Weitere Informationen zum Seminar und zu den Lotsen gibt es bei Ulriche Stemmer, Telefon 089/2117216 (u.stemmer[at]vdk[dot]de), oder bei Sandra Böttcher, Telefon 089 /2117256 (s.boettcher[at]vdk[dot]de). Die Anmeldung erfolgt nach Absprache mit der jeweiligen Kreisgeschäftsführung über den VdK-Kreisverband. Das Seminar ist kostenlos. Tipps gibt auch ein Film unter der Internetadresse www.vdk.de/bayern unter dem Menüpunkt „Ehrenamt“.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.