Die Regierung der Oberpfalz hatte am Mittwoch um 9 Uhr zu einem Erörterungstermin in die Mehrzweckhalle eingeladen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit, nur Bürgermeister Richard Kammerer, Landrat Andreas Meier, Behördenvertreter und Vertreter von Landesbund für Vogelschutz und Bund Naturschutz nahmen teil. Der CSU-Ortsverband hatte die Bevölkerung aufgerufen, vor der Mehrzweckhalle den Offiziellen die Verkehrsprobleme und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten kundzutun.
Im morgendlichen Nebel hatten sich rund 100 Personen mit Plakaten „Umgehungsstraße – jetzt“ auf dem Mehrzweckhallen-Parkplatz versammelt. Darunter viele Anwohner der Hüttener Straße. „Wir wollen Sie hiermit auf die Dringlichkeit und Notwendigkeit der Umgehungsstraße Mantel aufmerksam machen. Jetzt wird es endlich Zeit, hier eine Entscheidung pro Mantel und seinen Einwohner zu treffen. Nur mit der Umgehungsstraße wird der Markt Mantel sicherer, kann sich positiv weiterentwickeln und lebenswert bleiben. Schützt unsere Kinder, schützt die Bevölkerung und die Anwohner“, war unter anderem auf den Plakaten zu lesen.
Um auf Unfallgefahren vor allem mit Kindern aufmerksam zu machen, stand auf dem Parkplatz ein Auto, davor lag ein Kinderfahrrad. Die ganze Aktion lief weitgehend friedlich ab. Erst als Vertreter des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) kamen wurde es laut. Mit Rasseln und Tröten machten die Einwohner ihrem Ärger Luft. Adolf Küblböck vom LBV wurde sogar mit einem Gegenstand beworfen. Helmut Beran vom LBV-Landesverband zeigte sich kurz gesprächsbereit mit den Demonstranten. Er sagte, dass das Gesetz geachtet werden müsse, und daran müsse sich auch jede der vertretenen Parteien halten.
Eine Anliegerin meinte, dass er alles anders sehen würde, wenn er an der Hüttener Straße wohnen müsste. Von Müttern mit Kinderwagen bis zu über 80-jährigen Senioren war ein breiter Bevölkerungsdurchschnitt vertreten. Eine ältere Anwohnerin der Hüttener Straße beklagte sich bei den LBV-Vertretern: „Ich bin schon sehr alt und auch krank und werde nicht mehr so lange leben, aber die letzte Zeit meines Lebens kann ich nicht genießen, weil ich weder bei Tag noch bei Nacht ein Fenster öffnen kann wegen Abgasen und Lärm, geschweige denn im Garten sitzen." Auf Drängen von Bürgermeister Richard Kammerer entschieden die Regierungsvertreterinnen, zumindst die Presse beim Treffen in der Halle zuzulassen.
















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