Da es um eine Resolution für die Ortsumgehung Mantel ging, war das Interesse der Zuhörer bei der Marktratssitzung groß. Vor allem die Mitglieder der Bürgerinitiative waren stark vertreten. Der Sprecher der Bürgerinitiative, Reinhold Meier, hatte einen Antrag gestellt. Wie Meier ausführte und Landrat Andreas Meier mitgeteilt habe, entscheiden die Umweltverbände Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz bis zum 15. Januar, ob sie erneut gegen die geplante Umgehung klagen oder nicht. Nach neuesten Informationen sei bereits eine Klage eingereicht worden; das Gericht müsse entscheiden, ob es der Klage stattgebe.
Im Falle einer Klage fordert die Bürgerinitiative offenzulegen, ob Grundstücke oder Örtlichkeiten existieren, die an diese Organisationen verpachtet sind oder ihnen überlassen wurden. Bürgermeister Richard Kammerer verneinte dies jedoch. Die Bürgerinitiative werde auf jeden Fall weiterhin jede Möglichkeit nutzen, um den Willen der Manteler Bevölkerung durchzusetzen. Ein weiteres jahrelanges Warten könne den Bewohnern der betroffenen Straßen nicht mehr zugemutet werden.
In einer Resolution wurde der Bürgermeister beauftragt, zeitnah mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Verbindung zu treten. Innerhalb kürzester Zeit hat die Bürgerinitiative über 1700 Unterschriften für eine Ortsumgehung gesammelt. Im Marktgemeinderat wurde die Resolution ausführlich besprochen; es geht um Verkehrssicherheit für Familien, insbesondere Kinder und ältere Personen. Die Zahl der Unterschriften zeigt eine breite Mehrheit unter den Einwohnern.
Der Markt Mantel dankt dem Landkreis, dem Landrat und der großen Mehrheit im Kreistag dafür, dass sie das Projekt Ortsumgehung Mantel in den vergangenen Jahren mit Nachdruck vorangetrieben haben. Stefan Lippik von den Freien Wählern möchte die Resolution als Forderung formuliert sehen und nicht als Bitte. Siegfried Janner von der CSU appelliert an die Vernunft des LBV.
Stefan Oetzinger von der CSU möchte den Willen der Gemeinde deutlich kundtun: Niemand im Ort ist gegen die Umgehung.
Da der Markt Mantel dem LBV bisher immer entgegengekommen sei – zum Beispiel bei der Sicherung der Fledermausstollen bei Steinfels und dem Erhalt von Biotopflächen – soll er auch eine Leistung vom LBV für sein Entgegenkommen einfordern können.
Laut Daniela Fuhrmann von der SPD geht es nicht nur um die Bewohner der Hüttener Straße, sondern um das Interesse aller Einwohner. Markträtin Franziska Göppl von der SPD meint jedoch, Drohungen seien nicht zielführend.
Die Resolution wurde so geändert: Der Markt Mantel fordert die Verantwortlichen des LBV auf – angesichts der großen Bedeutung des Projekts zur Verlegung der Kreisstraße NEW 21 –, von einer Klage abzusehen und verweist dabei auf das bisherige Entgegenkommen seitens des Marktes Mantel.
Sollte einer Klage stattgegeben werden, könnte dies erneut einen Rechtsstreit von drei Jahren bedeuten. Der Marktrat stehe dem LBV zu konstruktiven Gesprächen zur Verfügung. Gegen drei Stimmen aus den Reihen der SPD wurde die geänderte Fassung beschlossen.
Wie Bürgermeister Kammerer noch mitteilte: Die Bürgerinitiative habe ihre Petition mit 1700 Unterschriften beim Bayerischen Landtag eingereicht.
Was sonst noch im Gemeinderat besprochen wurde: Es gibt weiterhin Ärger durch Bretter und Wurzelstöcke bei Häckselaktionen; dies kostet den Markt Geld und Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt.
Die Straßenbaumaßnahme in Tulpenstraße ist abgeschlossen; in Steinfels gab es Probleme mit Pumphäusern wegen Fettablagerungen sowie Kleidungsstücken im Schacht – Firma Bergler musste abpumpen; Kosten werden verrechnet.
Nächste Sitzung findet am 14. Januar um19 Uhr statt.
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