Mantel
03.03.2024 - 12:10 Uhr

Pater Klaus verteilt verbale Watsch'n beim Starkbierfest der Freien Wähler in Mantel

Die Manteler Politik-Prominenz fehlt beim Starkbierfest der Freien Wähler am Samstag. Dennoch teilt Pater Klaus im Gasthaus Hauptmann ganz schön aus.

Zum zwölften Mal hielt Pater Klaus bei den Freien Wählern in Mantel die Fastenpredigt. Er genoss es sichtlich nach drei Jahren Pause in die Kutte des Paters zu schlüpfen. Bild: sei
Zum zwölften Mal hielt Pater Klaus bei den Freien Wählern in Mantel die Fastenpredigt. Er genoss es sichtlich nach drei Jahren Pause in die Kutte des Paters zu schlüpfen.

Am Samstag war das Starkbierfest der Freien Wähler im Gasthaus Hauptmann wieder bestens besucht. Musiker Klaus Lingl sorgte für Stimmung. FWG-Vorsitzender Friedrich Janner sagte bei der Begrüßung: „Man könnte meinen, der Olaf Scholz kommt aus Mantel, denn da geschieht auch nix, da wird nicht mal gestritten." Nach drei Jahren Pause trat Pater Klaus wieder in Aktion und begrüßte zum Bayerischen Defiliermarsch die Gäste und hielt den Politikern den Spiegel vor. Über das Manteler Geschehen hatte er einiges zu berichten.

Während am Nockherberg die Politik Prominenz anwesend war und sich ihre Watsch'n abholte, glänzte sie in Mantel weitgehend mit Abwesenheit. Pater Klaus gab zweitem Bürgermeister Siegfried Janner den Auftrag, das, was er über Bürgermeister Richard Kammerer zu sagen hatte, wortwörtlich weiterzugeben, er stellte ihm sogar eine Kopie des Textes zur Verfügung.

Etwas ernster wurde es, als Putin abgewatscht und der Nahostkonflikt behandelt wurde. Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger wurde auch bedacht. „Nach der Landtagswahl in Bayern gab's für Ötzi was zu feiern, sein gutes Ergebnis hat ihm genützt, dass er nicht mehr in der letzten Reihe sitzt.“ Pater Klaus geizte nicht mit Trinksprüchen, auch politischen: „Wenn morgens früh um acht, bei Dir zu Hause die Sonne lacht, hat das in Bayern die CSU gemacht. Hat es aber Hagel, Eis und Schnee, war es ganz bestimmt die SPD.“

Wirtschaftsminister Aiwanger wurde auch nicht verschont. Hinweis auf den Flugblattskandal: „Wenn du in der Politik willst Karriere machen, musst du vergessen gar viele Sachen." Die schlechten Straßen in Mantel wurden angeprangert: „Wohin man fährt, wohin man geht, die Straßen sind mit Löchern übersät. Fährst du dein Auto einmal aus, hauts dir die Federbeine raus“. Da gab es zustimmendes Nicken von den Zuhörern.

Brandthema ist der fehlende Bürgersteig zum Einkaufsmarkt. „Der Gehsteig hat hier schlechte Karten, denn auf ihn tun wir noch immer warten. Vielleicht ist`s wie bei der Umgehungsstraße, eine seltene Insektenrasse oder der Wolf, der das Projekt vermiest, weil er besonderen Schutz genießt“, das quittierte das Publikum mit zustimmenden Beifall. Für Gelächter sorgte auch die Tatsache, dass sich am närrischen Donnerstag keine Frau gefunden hat, die dem Bürgermeister die Krawatte abschnitt, sondern ein Mann vom Bauhof mit Damenperücke.

Die schnelle Fertigstellung des Neubaus der Haidenaabbrücke sei dem „Brückengeist“ (Erwin Klemm) zu verdanken, der daneben wohnt und jeden Tag auf der Baustelle nach dem Rechten sah. „An der Skulptur, an der wir vorübergehen, da müsste an Stelle des Mühlrads die Büste vom Bielein (Erwin Klemm) stehen“.

Klemm freute sich sichtlich über seine neue Funktion als Brückengeist. Er trank nach der Rede mit dem Pater einen Schnaps. Darauf folgte ein christlicher Trinkspruch: „Befiel dem Herrn deine Weger und sei ein guter Christ, und meide schmale Stege, wenn du betrunken bist“.

FWG-Vorsitzender Friedrich Janner musste den Spott ertragen, nachdem er beim Weihnachtsessen vom Gemeinderat über den Sturz von Markträtin Andrea Bertelshofer frotzelte und bald darauf ihn eine Kuh zu Fall brachte und er sich den Ellbogen brach.

Die Vorstandschaft vom Zapfwellenstammtisch „Alt`s Glump" bekam wie jedes Jahr ihr Fett weg, als bei einer Vorstandssitzung in Luhe die Bierbank unter den Männern zusammenbrach. Pater Klaus hoffte, dass niemand, der erwähnt wurde, beleidigt ist, denn in Bayern ist es eher eine Schande, wenn man bei der Fastenpredigt nicht erwähnt wird.

Ein letzter biblischer Trinkspruch war: „Hätt da Adam a Starkbier bess`n, hätt er den Apfel niemals gess`n." Der süffige Naabecker Doppelbock lief runter wie Öl und Wirtin Helene Janner sorgte mit deftigen Brotzeiten für die richtige Unterlage.

 
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