Trotz des gleichzeitig laufenden Spielplatzfestes des Siedlerbunds kamen zur ersten Kirchenführung in St. Moritz in Mantel um 14 Uhr schon 60 Gäste und bei der Wiederholung um 15.30 Uhr hatten sich weitere 25 Interessenten eingefunden.
Bernhard Weigl vom Förderverein St. Moritz stellte einen Beamten aus Sulzbach dar, Alfons Lebegern mimte einen katholischen Totengrüber und Frank Borchardt überzeugte als Eremit Frater Paul. Weigl führte die Gäste in das Jahr 1772 zurück. Damals hat die Kirche anders ausgesehen als heute. Bis zur Unterkannte der Fenster war St. Moritz eine spätgotische Kirche, von 1612 bis 1737 war sie eine dachlose Ruine, die von 1737 bis 1744 wieder aufgebaut wurde.
1772 war der vordere Giebel nur mit Holz verschalt. Die Pflasterung bestand aus Ziegelsteinen. Weigl wies hier auf den Maurermeister Thomas Fellner zu Weiden hin, der die Kirche ausgepflastert hat. Der Hochaltar wurde 1742 aus Weiden abgeholt. Das Bild des Heiligen Mauritius war schon vorher in der Kirche. Ab 1752 wohnte ein Eremit in einem Holzhaus gegenüber der Kirche.
Von den Schauspielern bekamen die Zuhörer dann die Geschichte der Frau von Hann zu hören, deren Beerdigung so traurig der Anlass war, auch für Erheiterung sorgte, da diese in kurzer Zeit dreimal zu Grabe getragen wurde.
Frater Paul regte sich auf, dass die Kirche 1772 teilweise gesperrt war und er deshalb keine Almosen bekam. Als Frau von Hann bei der Geburt des Sohnes starb, bekam ihr Gatte die Erlaubnis, sie in der Moritzkirche in einem Grab neben dem jetzigen Seitenaltar zu begraben. Als ein Vierteljahr später auch der Sohn starb, stellte der Beamte im Forstdienst Herr von Hann fest, dass das Grab nass war und bestattete unerlaubt Gattin und Sohn unter dem Hochaltar. Durch schlampige Maurerarbeiten entstand dann ein Verwesungsgeruch. Nach längerem Hin und Her fand dann die dritte Bestattung wieder im verbesserten ursprünglichen Grab statt.
Alfons Lebegern klagte sein Leid als Totengräber und Frank Borchardt bat die Gäste um eine milde Gabe. Die Gäste folgten dann dem Schauspielerteam auf die Wiese beim Kriegerdenkmal und Bernhard Weigl und seine Kollegen erklärten, das es auf dem Gelände zur Barockzeit eine weitere Kapelle gegeben hätte. In der Zeit, wo die Moritzkirche Ruine war, war die Madonna, zu der die Wallfahrer kamen, in dieser Kapelle aufgestellt, die gemauert war und ein Holzdach hatte. Untersuchungen wiesen auf eventuelle Mauerreste auf dem Gelände hin. Der Förderverein St. Moritz hatte die Gäste dann noch gegen Spenden zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Das Angebot wurde gerne angenommen und die Gäste spendeten großzügig.
Geschichte von St. Moritz
- Von 1612 bis 1737 eine dachlose Ruine
- Von 1737 bis 1744 wurde die Kirche wieder aufgebaut
- 1772 bis zur Unterkannte der Fenster eine spätgotische Kirche
- Ab 1752 wohnte ein Eremit in einem Holzhaus gegenüber der Kirche
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