Marktredwitz
03.07.2024 - 15:04 Uhr

Betrugsmasche: Falsche Bauarbeiter asphaltieren Grundstück

Die Polizei Marktredwitz ermittelt wegen Betrugs. Ein Bautrupp, der eigentlich keiner ist, war bei Marktredwitz unterwegs. Bayernweit sind bereits mehrere gleichgelagerte Fälle mit denselben Tatverdächtigen polizeilich bekannt.

Ein Streifenwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht. Symbolbild: Daniel Karmann/dpa
Ein Streifenwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht.

Die Polizei Marktredwitz ermittelt wegen Betrugs. Den Fall schildert Polizeihauptkommissar Jan Weidhas wie folgt: Eine Gruppe Arbeiter führte am Dienstag, gegen 11 Uhr, Asphaltierungsarbeiten auf einem Grundstück in der Rößlermühle bei Marktredwitz aus. Bereits am Tag zuvor erschien dazu ein 37-jähriger Ire mit einem weiteren unbekannten Mann beim Grundstückseigentümer und vereinbarte mit ihm, einen Teil der Fläche mit vermeintlich übriggebliebenem Asphalt von einer anderen Baustelle, zu asphaltieren. Laut Polizei wurde man sich über einen Preis in Höhe von 26.775 Euro einig. Die Hälfte zahlte der Auftraggeber vorab, schreibt die Polizei. Der Rest sollte nach Abschluss der Arbeiten beglichen werden.

Bereits während der Ausführung der Asphaltierung stellte der Auftraggeber jedoch fest, dass die Arbeiten offenbar laienhaft und unprofessionell ausgeführt wurden. Deshalb verweigerte der Grundstückseigentümer die Restzahlung und verständigte die Polizei. Als dies der Leiter der Truppe mitbekam, fingen seine Arbeiter hektisch an, zusammenzupacken. Als die Polizei kurze Zeit später auf der Baustelle eintraf, war der 37-Jährige bereits weg. Geflüchtet ist der Ire mit einem weißen Fiat Panda mit italienischer Zulassung, auch ein Lkw mit englischer Zulassung war nicht mehr da. Ein weiterer Lkw mit irischer Zulassung sowie ein Auto mit deutscher Zulassung und sieben Bauarbeiter befanden sich jedoch noch vor Ort. Bei der darauffolgenden Kontrolle durch die Polizisten stellte sich heraus, dass es sich bei dem irischen Lastwagen um das Tatfahrzeug einer Unfallflucht vom Vortag handelte. Unstimmigkeiten ergaben sich auch bei der Zulassung des deutschen Pkws, informiert die Polizei Marktredwitz. Der Fahrzeughalter wurde wegen eines Vergehens nach dem Pflichtversicherungsgesetz angezeigt. Bei zwei der noch anwesenden Arbeiter – gebürtige Slowaken – stellten die Polizeibeamten zudem aktuelle Ausschreibungen zur Aufenthaltsermittlung fest. Die Marktredwitzer Inspektion ermittelt nun gegen den 37 Jahre alten Iren und dessen bislang noch unbekannten Kompagnon wegen des Verdachts des Betrugs. Bayernweit sind bereits mehrere gleichgelagerte Fälle mit denselben Tatverdächtigen polizeilich bekannt, verweist die Inspektion.

 
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