Besucher in der Marktredwitzer Innenstadt reiben sich seit ein paar Tagen verwundert die Augen. An vielen Stellen fallen lebensgroße Skulpturen ins Auge, die täuschend echt erscheinen. Doch die farbenfrohen Figuren sind aus Beton. Rund 40 Skulpturen an fast 20 Standorten sind vorübergehend ins Stadtbild integriert worden.
Über drei Monate, bis zum 4. November, lädt die Freiluft-Ausstellung „Die Alltagsmenschen“ der Wittener Bildhauerinnen Laura Lechner und Christel Lechner dazu ein, die Skulpturen zu umrunden, sie in den Arm zu nehmen, sich mit ihnen fotografieren zu lassen oder sie einfach in Ruhe zu betrachten, heißt es in einer erklärenden Mitteilung der Stadt Marktredwitz. Demnach sind die Skulpturen vom Lechnerhof, dem Atelier von Laura und Christel Lechner in Nordrhein-Westfalen, europaweit bekannt. 2024 sind sie beispielsweise auf Sylt, in den Niederlanden und in der Schweiz zu Gast.
"Wir als Stadt sind stolz, dass wir sie nach Marktredwitz holen konnten“, sagt Oberbürgermeister Oliver Weigel über die Wanderausstellung. Laut Pressemitteilung ist die Freude groß, dass Kunst mitten in der Stadt greifbar wird. „Wir sind überzeugt davon, dass die Alltagsmenschen viele Besucherinnen und Besucher nach Marktredwitz locken und für lebhafte Momente der Interaktion sorgen werden", wird Projektleiterin Daniela Pöhlmann von der Stewog zitiert.
Jede der Skulpturen wiegt 80 bis 150 Kilogramm, wird fest im Boden verankert und ist witterungsbeständig bemalt. Schicht für Schicht tragen die Künstlerinnen den Beton im Atelier mit Kelle und Spachtel auf. So entstehen immer neue Figuren mit individuellem Charakter. Die Figuren sitzen auf der Bank, in ein Gespräch vertieft oder einfach beieinander. "Die Alltagsmenschen von Laura und Christel Lechner berühren beinahe jeden, der ihnen begegnet. Sie lassen Erinnerungen wach werden und laden ein, dem hektischen Alltag für einige Augenblicke zu entfliehen", schreibt die Stadt Marktredwitz.
Die Orte für die Wanderausstellung werden von den beiden Künstlerinnen sorgfältig nach Blickachsen und Umgebung ausgewählt. Folgende Standorte sind in Marktredwitz zu bewundern:
- Tischinstallation im Markt
- Nonnen beim Historischen Rathaus / St. Bartholomäus Kirche
- Mann am Baum im Kirchpark
- Cowboy mit Ponys im Kirchpark
- Bauarbeiter am Bahnhofsplatz
- Paar mit Hund am Swalmener Platz / Klingerstraße
- Fernglasmann im Stadtpark
- Amerikanisches Paar im Markt / Dammstraße
- Friseurfrauen im Markt am Historischen Rathaus
- Badender im Markt am Löwenbrunnen
- Hackenporsche am Zipprothplatz (Gerberhaus)
- Jubelpfanne im Markt beim MAKkultur
- Opas auf der Bank beim Neuen Rathaus
- Quatschtante im Markt / Pfarrgasse
- Treffen am Nachmittag in der Ottostraße
- Wäscheinstallation am Zipprothplatz
- Duscher im Auenpark
- Schwimmreifenmann im Auenpark
- Die Liegende am Egerlandplatz
Zur Ausstellung in Marktredwitz gibt es ein Begleitprogramm. So sind die kleinen Besucher der Wanderausstellung zu einer Kinderrallye eingeladen. Dazu kann man sich in der Tourist-Information im Markt melden, um die Alltagsmenschen in Marktredwitz entdecken und auf dem Rundgang einige Rätsel lösen. Für die richtige Lösung gibt es eine kleine Belohnung, teilt die Stadt mit. Die Ausstellung wird gefördert im Rahmen des Sonderfonds „Innenstädte beleben“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr.
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