„Frieden machen“ heißt die Ausstellung über zivile Friedensarbeit, die im Otto-Hahn-Gymnasium in Marktredwitz eröffnet worden ist. Eine Ausstellung in Form eines Labyrinths – so scheint es beim ersten Blick auf die Schilder und Tafeln der Bundeszentrale für politische Bildung über zivile Friedensarbeit. „Frieden machen“ ist die große Überschrift. Beim Rundgang in der Aula ordnen sich die Exponate zu acht Einheiten, jede mit einem anderen Fokus. Der ist zu lesen auf Schildern ganz oben an den Gerüststangen, mit Aufschriften wie: Was ist Frieden? Wer soll handeln? Bleiben oder Gehen? Eingreifen oder nicht? Mit oder ohne Waffen? Fragen, die dann auf Lesehöhe zu neuen Fragen oder auch Lösungen führen. Die Lesetafeln, Cartoons, Spiele, Videos oder Audioguides stellen als Antwort die zivile Friedensarbeit und deren Friedenspädagogik vor.
„Interaktiv und aktuell ist die Ausstellung“, sagte Schulleiter Stefan Niedermeier bei der Begrüßung. Auch sei sie eine Aufforderung, Stellung zu beziehen. Bisher unbekannte Informationen brächten Fächer übergreifendes Nachdenken und neue Einsichten. „Ein Highlight“ und ein willkommener Gast sei die Ausstellung aber auch im Rahmen des OHG-Jubiläums, habe man sich doch seit der Gründung vor 100 Jahren um Friedenserziehung bemüht. Eine emotionale Komponente brachten die souverän interpretierten, von sechs Schülerinnen und Musiklehrer Andreas Krauß als Begleiter am Flügel ausgewählten Lied- und Instrumental-Beiträge; am deutlichsten passten Ralf Siegels „Ein bisschen Frieden“ und Michael Jacksons „Heal the World“.
Die Musik wechselte sich ab mit den Begrüßungen: Zweiter Bürgermeister Horst Geißel dankte für die Zusammenarbeit mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt, Walied Youssef. Gerald Schade vertrat den Landrat und stellte kritisch die Frage: „Ist wirklich Frieden bei uns?“ Und Dr. Martin Correll vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zeigte mit der Erwähnung des Marktredwitzer Projekts „Come Together – Wir l(i)eben Vielfalt“ dessen Wertschätzung beim Bundesamt: „Das gesellschaftliche Miteinander zwischen Alteingesessenen und den neu Hinzugekommenen ist ein wichtiger, wenn auch nicht messbarer Faktor von Integrations-Erfolgen.“ Die Leiterin von „Makmit“, Anita Berek, sowie die Gäste Imam Irfan Kutbay und der evangelische Pfarrer Klaus Wening – und auch die Riesen-Torte, die Walied Youssef gestiftet hatte – waren Beispiele für solche Kontakte.
Mit viel Engagement führte dann der Direktor des Gymnasiums durch die Ausstellung. Man hatte Zeit, genauer nachzulesen über das, was nottut, zum Beispiel Lesen und Schreiben zu unterrichten, damit die Menschen sich über ihre Menschenrechte informieren können.
Ohne Zusammenarbeit und Einfühlungsvermögen ging gar nichts bei einem Spiel in der Aula mit einer großen runden Tafel: Die Kugel rollte nur mit klugem, gemeinsamem Balancieren der Spieler ins Ziel; erstaunlich zahlreiche, informative und kreative Ideen und Gedanken sind in dieser Ausstellung verarbeitet.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.