(jr) Das herrlich weiß-blau geschmückte Festzelt des Marktredwitzer Volksfest bildete die passende Kulisse für die Mitgliederversammlung der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald. In großem Rahmen wurde mit der „Krebsbacker Blasmusik“ aus Kirchenlamitz der 100. Geburtstag der Genossenschaftsbank gefeiert.
Zufrieden zeigten sich die beiden Vorstände Johannes Herzog und Christian Mandel mit dem Geschäftsjahr 2017. „Wir sind heute stärker denn je und gehen zuversichtlich in die Zukunft.“ Heute zählt die Bank 17 Geschäftsstellen im Fichtelgebirge und Frankenwald. Zur Feier des Tages kamen viele im Dirndl und in Lederhosen.
Johannes Herzog berichtete, dass die langjährigen Mitglieder im Mittelpunkt der ersten Mitgliederversammlung 2018 stehen. Im gesamten Bankenhaus können 392 Jubilare geehrt werden, die schon 40 Jahre und länger dabei sind. In Marktredwitz wurden 48 Jubilare ausgezeichnet. Herzog gab einen kurzen geschichtlichen Abriss über die vergangenen 100 Jahre. Gegründet wurde die Genossenschaftsbank am 31. Januar 1918 von 20 Bürgern in Oberredwitz. 2000 fusionierten die Raiffeisenbanken Marktredwitz und Arzberg.
Bezüglich der Digitalisierung sagte Herzog, dass das Online-Banking immer mehr zunehme. „60 Prozent der Bankgeschäfte wickeln unsere Kunden online ab. Unsere Kunden besuchen unsere 17 Geschäftsstellen immer weniger“. Herzog gab zu, dass sich die Bank durchaus Gedanken mache über die Zukunft. „Ich versichere Ihnen, wir schließen unsere Filialen nicht von heute auf morgen, aber wir müssen uns durchaus über die Filialstruktur Gedanken machen.“
Kurz ging er noch auf den Geschäftsbericht ein, den er am Montag den Mitgliedern im Detail vorlegen wird. „Unser Ergebnis ist positiv“, war seine wichtigste Erkenntnis. Die Bilanzsumme beträgt 622 Millionen Euro, die Kundeneinlagen stiegen auf 449 Millionen Euro. Probleme bereite der Bank die anhaltende Niedrigzinspolitik. So sanken die Zinseinnahmen in den letzten Jahren um satte 3,7 Millionen Euro. Dennoch sei das Eigenkapital der Mitglieder gestärkt worden. „Wir gehen optimistisch in die Zukunft“, erklärte Herzog.
Vorstandskollege Christian Mandel kritisierte die Niedrigzinspolitik: „Dafür lassen sich Politiker feiern, das haben unsere Sparer nicht verdient.“ Detailliert ging er auf die neue Datenschutzgrundverordnung ein, die er als "absoluten Schwachsinn" bezeichnete. Alles müsse detailliert protokolliert und über Jahre aufgehoben werden, kritisierte er diese Mehrarbeit.
Ehrungen
Höhepunkt und Abschluss war die Ehrung langjähriger Mitglieder, die schon seit Jahrzehnten der Genossenschaftsbank die Treue halten. 40 Jahre Mitglied sind: Udo Badstübner, Theo Bauer, Erika Bauer, Manfred Braun, Hedwig Brosche, Gisela Brosche, Alfons Brucker, Bärbel Echinger, Horst Effenberger, Anja Gomez-Puerto, Birgit Grimm, Heinz Groschwitz, Siegfried Günther, Maria Günther, Stefan Günther, Norbert Haubner, Ruth Haubner, Werner Kansy, Anneliese König, die Firma J.S.C.G. GmbH, Martina Peruzzi, Stefan Purucker, Hannelore Rasp, Rita Rogler, Thomas Rogler, Wolfgang Ruckdeschel-Fischer, Joachim Sack, Jutta Schirmer, Reinhard Schmid, Karin Schnabel, Kurt Schnabel, Corinna Christa Schrott, Beate Zehrer, Ortwin Menzel und Hans-Jürgen Maurer.
50 Jahre dabei sind Otto Bonengel, Karl Dachs, Rudolf Flügel, Hans Flügel, Werner Gebhardt, Klaus Gottfried, Reinhold Hollerung, Helmut Horn, Erich Lucas, Gerhard Neudert, Hartmut Pöhlmann, Roland Scheler, Schützenverein „Waldfreund“ Reuth und Fritz Wunderlich. Schon seit 77 Jahren gehört die Milchliefergenossenschaft Marktredwitz-Selb der Bank als Mitglied an.
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