Auf ihr 30-jähriges Bestehen kann die Koronare Herzsportgruppe der VHS Marktredwitz/Selb in diesem Jahr zurückblicken. Wie Gruppenmitglied Horst Georgi erklärt, wurde die Koronare Herzsportgruppe 1988 unter dem Dach der Turnerschaft Marktredwitz/Dörflas gegründet. Meist wird Herzkreislaufpatienten vom Arzt Bewegung und Ausdauersport empfohlen, um wieder gesund zu werden und einem Rückfall vorzubeugen. Besonders gut eignen sich dafür sogenannte Herzgruppen, in denen die Patienten entsprechend der eigenen Belastbarkeit gezielt ein besonderes Training absolvieren.
In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Fichtelgebirge bietet die VHS diesen Rehasport an. Unter der Anleitung der beiden Therapeutinnen Renate Rosner und Tanja Franz und der ärztlichen Begleitung von Dr. Gerd Böhm vom Klinikum Fichtelgebirge steht einmal pro Woche Bewegung und Sport in der Gruppe an. Natürlich kommt bei den "Herzklapperern", wie sie von Bekannten hin und wieder genannt und sich auch selbst in fröhlicher Runde betiteln, die Gemütlichkeit nicht zu kurz. Wenn die Nutzung der Turnhalle während der Ferienzeiten nicht möglich ist, kommt die Gruppe dennoch wöchentlich zusammen, um gemeinsam Wanderungen zu unternehmen oder - wie vor kurzem geschehen - Exkursionen, Besichtigungen und andere Unternehmungen durchzuführen. Auch Grillabende werden abgehalten.
Zur jüngsten Exkursion begrüßte Gruppensprecher Eike Assmann besonders Förster Rainer Möller, Revierleiter der Forstdienststelle Arzberg vom Forstbetrieb Waldsassen, und Sebastian Klinger, Sektionsleiter für die Forsteinrichtung. Revierleiter Möller stellte kurz den Forstbetrieb Waldsassen vor, der mit 58 Beschäftigten rund 23 000 Hektar Wald in 10 Forstrevieren der nördlichen Oberpfalz und des südöstlichen Oberfrankens bewirtschaftet. Der Waldumbau vor dem Hintergrund des Klimawandels stellt einen Aufgabenschwerpunkt für die Bayerischen Staatsforsten dar. "Alle forstbetrieblichen Arbeiten basieren auf der Idee einer nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft", so Möller. Sie ermögliche das Miteinander von Holznutzung, Naturschutz und Erholung. Neben etwa 700 Kilometern Forstwegen, die auch als Rad- und Wanderwege sehr gut genutzt werden, finde man in den hiesigen Wäldern zahlreiche Erholungs- und Naturschutzschwerpunkte, so Möller weiter. Er erwähnte dabei als Beispiel das Bundesnaturschutzgroßprojekt Waldnaabaue im Land der tausend Teiche oder den Naturpark Steinwald.
"Im Abstand von zehn Jahren werden regelmäßig die Wälder der Bayerischen Staatsforsten überprüft und die Bewirtschaftung neu geplant", erläuterte Klinger. Diese besondere Forsteinrichtung findet derzeit in den Wäldern des Forstbetriebes Waldsassen statt. Anhand von einigen Waldbildern und entsprechendem Kartenmaterial stellten Förster Möller und Sektionsleiter Klinger den Teilnehmern den Sinn, Zweck und gesamten Ablauf der Forsteinrichtung dar. Nach der Inventur der Wälder im vergangen Jahr sind nun die Forstfachleute unterwegs und legen für jeden Waldbestand die zukünftigen, forstlichen Ziele fest. Wie soll der Wald von morgen aussehen? Wo soll wie viel Holz geerntet werden? Welche Baumarten werden zukünftig gepflanzt? Was kann der Forst dazu beitragen, die Artenvielfalt zu erhöhen und Lebensräume zu sichern? "All diese Fragen werden im Rahmen der laufenden Forsteinrichtung bearbeitet", so Klinger.
Die Inventurauswertung für den Forstbetrieb Waldsassen sei vielversprechend und habe ergeben, dass aufgrund angepasster Waldbewirtschaftung die Holzvorräte besonders in den älteren Beständen gestiegen seien. Zudem seien in den zurückliegenden Jahren viele Mischbaumarten gepflanzt worden, um die Stabilität der Wälder in Zeiten des Klimawandels zu erhöhen. Auch bei der neuen Planung werde eine Vielzahl an Baumarten für die zukünftigen Wälder berücksichtigt: Buche, Tanne, Douglasie und weitere Laubbaumarten. "Damit soll der Wald sowohl naturnäher, als auch stabiler gegenüber Trockenheit, Stürmen, Borkenkäfer und anderen klimatischen Einflüssen werden", so Klinger.
Auf dem Weg durch den Wald konnten die Teilnehmer den Aufbau des Waldes vom Jungwald bis hin zum Altbestand betrachten. Auch wurden Fragen von den beiden Fachleuten ausführlich beantwortet.













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