Die diesjährige Seniorentour der Sektion Marktredwitz des Alpenvereins führte die Bergsteiger ins Rätikon. Das Wander- und Klettergebiet, in dem sich die Länder Liechtenstein, Schweiz und Österreich zusammenfinden, ist vom Massentourismus bis jetzt größtenteils verschont geblieben. Am Staubecken in Latschau, bei Tschagguns, startete die Bergsteigergruppe mit ihrem Bergführer Rainer Rahn, in Richtung Lindauer Hütte, die auf 1764 Metern Höhe liegt. Hier war die erste Übernachtung vorgesehen. Diese Hütte war relativ leicht und ohne große Schwierigkeiten zu erreichen.
Von der Lindauer Hütte ging es am nächsten Morgen über den Öfapass, dem Schweizer Tor, auf den teilweise ausgesetzten Rätikon-Höhenweg. Hier querte die Gruppe die gesamte Südseite der Kirchlispitzen, ein begehrtes Klettergebiet. Die Gruppe bewunderte etliche Seilschaften in den fast senkrechten oder überhängenden Klettertouren. Vorbei am Lüner See begannen die Senioren den kraftraubenden, steilen Anstieg zur Totalphütte (2385 Meter) in der die zweite Übernachtung geplant war. Dieser Aufstieg über grobe Felsblöcke und lose Steine im Steilgelände, forderte bei hochsommerlichen Temperaturen Kondition und Trittsicherheit. Die 400 Höhenmeter meisterten die Bergsteiger in etwa einer Stunde.
Der dritte Tag war Gipfeltag. Ziel war der höchste Gipfel des Rätikon, die Schesaplana (2964 Meter). Nach einem kurzen, kräftezehrenden, teilweise sehr ausgesetzten Aufstieg, war nach etwa 600 Höhenmetern das Gipfelkreuz erreicht. Nachdem die Gruppe die wunderbare Rundumsicht genossen hatte, nahmen sie dener Abstieg zur Totalphütte in Angriff.
Von dort aus ging es nach einer kurzer Pause wieder zurück zum Lüner See. Auf dem Uferweg, direkt am Stausee, vorbei an der Douglashütte und den Gang über die Staumauer, führte der Weg steil zur Lünerkrinne. Von dort ging es in einen langen, teilweise sehr beschwerlichen Abstieg zur Heinrich-Hüter-Hütte (1766 Meter) in der die letzte Übernachtung stattfand.
Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen stiegen die Marktredwitzer von der Heinrich-Hüter-Hütte zunächst ins Rellstal ab, um dann auf den Plätzisweg erneut einige Hundert Höhenmeter Richtung Golm aufzusteigen. Die Gruppe um den umsichtigen Tourenführer Rainer Rahn durchquerte bei fantastischem Wetter eine fast unberührte Natur. Zu guter Letzt mussten nochmals fast eintausend Höhenmeter hinab bewältigt werden, bevor die Bergsteiger den Parkplatz am Staubecken in Latschau erreichten.
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