Am Donnerstagabend, gegen 21.15 Uhr, erhielt die Polizei Marktredwitz "einen merkwürdigen Notruf". In diesem teilte der Anrufer zunächst mit, in einem Wald zu stehen und dort von mindestens zwölf Personen bedroht zu werden. Die Personen hätten Messer und Äxte dabei. Noch auf der Anfahrt der Streifen relativierte sich der Sachverhalt etwas, denn der Anrufer gab nun an, sich am Marktredwitzer Bahnhof zu befinden. Dort trafen die Beamten dann auch den 39-jährigen Anrufer an. Er war in Begleitung zweier Frauen, 26 und 28 Jahre alt. Vor Ort gab der 39-Jährige aus Regensburg an, dass er ursprünglich mit der Bahn zurück nach Hause fahren wollte, seinen Zug jedoch verpasst habe. Daher sei er wieder zu seiner Schwägerin, seiner 28 Jahre alten Begleitung, in deren Auto gestiegen. Man sei dann damit durch die Stadt gefahren und habe auf einem Parkplatz in der Schulze-Delitzsch-Straße Halt gemacht, heißt es in der Mitteilung weiter.
Hier habe sich der 39-Jährige mit den Insassen zweier Fahrzeuge unterhalten. Anschließend habe man die Fahrt fortgesetzt, bis zu einem Feldweg am Ende der Wunsiedler Straße, Höhe Tiefenbach. Die beiden vorgenannten Fahrzeuge hätten sie bis hierher verfolgt. An genannter Örtlichkeit sei es dann erneut zu einer Aussprache zwischen dem 39-Jährigen und den Insassen der beiden Fahrzeuge gekommen. Vermeintlich handelte es sich hier um die eingangs erwähnte Bedrohungssituation, informiert die Polizei weiter. Zumindest ein 30-jähriger Tatverdächtiger konnte hierbei benannt werden. Genaueres muss jedoch erst noch ermittelt werden, da der 39-Jährige bei der Anzeigenaufnahme alkoholisiert wirkte und den Sachverhalt teilweise unschlüssig wiedergab. Der 30-Jährige wiederum gab an, dass der Regensburger seinerseits im Vorfeld, im Bereich Bayreuther Straße, gegen 21 Uhr, eine andere, bislang unbekannte Person zusammengeschlagen habe. Dies sei auch von den beiden Frauen gefilmt worden. Der Zusammengeschlagene sei anschließend sogar mit dem Rettungsdienst ins Klinikum Marktredwitz gebracht worden, habe sich dort aber wieder entfernt und ist daher weiterhin unbekannt. Die Polizei Marktredwitz ermittelt in diesem Fall gegen den 39-jährigen Mann wegen des Verdachts der Körperverletzung, gegen den 30-Jährigen wegen des Verdachts der Bedrohung und gegen die beiden jungen Frauen wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung. Zeugen, die Angaben machen können, insbesondere der unbekannte Geschädigte, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 09231/9676-0 mit der Polizei Marktredwitz in Verbindung zu setzen.
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