Marktredwitz
31.03.2021 - 12:49 Uhr

Marktredwitz: Das marode Parkhaus im Winkel verschwindet

Mit einem symbolischen "Baggerbiss" besiegelt Oberbürgermeister Oliver Weigel das Ende des Parkhauses im Winkel in Marktredwitz. Hier entsteht nach den Abbrucharbeiten ein völlig neues Stadtquartier.

von FPHS
Der Oberbürgermeister als Baggerführer: Oliver Weigel ließ es sich nicht nehmen, die Schaufel ins Gebäude zu lenken. Bild: Florian Miedl
Der Oberbürgermeister als Baggerführer: Oliver Weigel ließ es sich nicht nehmen, die Schaufel ins Gebäude zu lenken.

Von Herbert Scharf

Es wird ein weiterer Meilenstein in der Stadtentwicklung von Marktredwitz: der Abriss des maroden Parkhauses im Winkel in Marktredwitz. Er schafft Platz für ein völlig neues, modernes Stadtquartier in der Großen Kreisstadt, zentral in der Stadtmitte gelegen.

Als dem Parkhaus im Winkel Anfang der 1980er Jahre mehrere alte Gebäude – darunter der Fikentscher-Hof und ein historischer (und seither vermisster) Stadtturm – weichen mussten, gab es damals schon geteilte Meinungen über den schmucklosen Zweckbau. Es war eine moderne, funktionale Bauweise, daran war nichts zu rütteln. Aber schön? Mit der Norma beherbergte das Gebäude unter anderem einen Einkaufsmarkt, eine Pizzeria, ein Pilslokal, weitere Gastronomie sowie verschiedene Geschäfte und Büros.

Preisgekrönter Bau

Jedenfalls wurde der Bau zu seiner Zeit für seine moderne Architektur preisgekrönt. Artur Merk, der damals als junger Architekt in das Stadtbauamt Marktredwitz gekommen war, verteidigte das Gebäude an einem Stammtisch vehement, hatte es aber wegen äußerst gegenteiliger Meinungen am Tisch nicht leicht. Fakt ist, dass der Zweckbau schon seit fünf Jahren marode und baufällig ist. Schnell war klar, dass sich eine Restaurierung nicht mehr lohnt. Damit war das Schicksal des Parkhauses besiegelt.

Am Montag nun schlug das letzte Stündchen des nicht gerade heißgeliebten Bauwerks. Oberbürgermeister Oliver Weigel legte die Baggerschaufel selber an – unter Anleitung des Baggerfahrers selbstverständlich. Erstes "Opfer" von Weigel war ein Fenster der ehemaligen Pizzeria im ersten Stockwerk. Es ging alles gut.

Ausgeräumt wurde das Gebäude schon in den vergangenen Monaten, erläuterte der Oberbürgermeister. Er konnte zu dem Termin Landrat Peter Berek, die Vertreter der beteiligten Firmen und des Planungsbüros sowie Bürgermeisterin Christine Eisa und Stadtbaumeister Stefan Büttner mit Projektleiter Alexander Rieß willkommen heißen.

Nach dem Spatenstich für 40 neue Sozialwohnungen in der vergangenen Woche sei das erneut ein weiterer Schritt in die Zukunft der Stadt, sagte der Oberbürgermeister. Denn das Ende des Parkhauses sei vor allem auch ein neuer Anfang für ein ganzen Stadtquartier im Zentrum von Marktredwitz.

Schon in den vergangenen Wochen wurde im Keller des Parkhauses eine massive Stützmauer hochgezogen, die, befestigt mit Beton, einen stabilen Untergrund für die kommende Bebauung bieten soll. Außerdem müssen die umstehenden Gebäude gesichert werden.

Weigel freute sich, dass es gelungen sei, einen Investor zu finden, der das städtische Konzept für "Kaufen und Wohnen" und weitere Parkmöglichkeiten sowie genügend Platz für eine neue Wohnqualität verwirklichen will.

Förderung für Abriss

Die Kosten des Abrisses bezifferte Weigel auf rund zwei Millionen Euro. 90 Prozent davon werden mit einem Zuschuss aus der Förderoffensive Nordostbayern der Regierung von Oberfranken gedeckt. Die Anwohner bat der Oberbürgermeister um Verständnis für den Lärm und den Staub, die es in den kommenden Wochen geben werde. Anschließend aber würden sie mit einer verbesserten Aufenthaltsqualität im Winkel entschädigt.

Landrat Peter Berek sagte, dass das Parkhaus den Winkel in den vergangenen Jahrzehnten geprägt habe. Es sei ein typischer Bau seiner Zeit gewesen. Dem Marktredwitzer Stadtrat sprach er ein Lob dafür aus, dass solche Maßnahmen einhellig beschlossen würden.

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Marktredwitz22.03.2021
Der Oberbürgermeister Oliver Weigel als Baggerführer.. Bild: Florian Miedl
Der Oberbürgermeister Oliver Weigel als Baggerführer..
Da staubt's: Die Abbrucharbeiten haben begonnen. Bild: Florian Miedl
Da staubt's: Die Abbrucharbeiten haben begonnen.
Hier klingelt niemand mehr. Bild: Florian Miedl
Hier klingelt niemand mehr.
 
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