Das Zittelhaus, mit 3.106 Metern die höchstgelegene Hütte des Österreichischen Alpenvereins, war das Ziel einer Bergtour des Alpenvereins Marktredwitz. Tourenführer Rainer Rahn hatte eine anspruchsvolle Rundtour geplant. Los ging es für die vier Teilnehmer im Rauriser Tal. Nach knapp drei Stunden war das Nachtquartier im 2.471 Meter hoch gelegenen Niedersachsenhaus erreicht, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.
Bei bestem Tourenwetter brachen die Bergsteiger am nächsten Tag zur großen Tour auf. Gleich nach der Hütte kamen die ersten ausgesetzten Passagen. Dem Prollsteig folgend ging es steiler und mit Hilfe von Steighilfen und fixen Seilen zum Gipfel des Neunerkogel. Weiter über dem schmalen Blockgrat kletternd wurde der Gipfel der Herzog-Ernst-Spitze erreicht. In vielen Serpentinen führte der Weg hinunter zur Niederen Scharte. "Der nun folgende Abstieg ins Hüttwinkltal war zwar gut markiert, aber härterer Gangart", berichten die Teilnehmer. Über steiles Blockwerk, Geröll und Felsplatten gelangten sie zur Hüttwinklache. Nach weiteren 700 Höhenmetern im Aufstieg wurde zunächst die Rojacherhütte erreicht. Über einen 400 Meter hohen Felspfeiler führte die Route weiter in Richtung Gipfel. Immer in leichter Kletterei, teilweise sehr ausgesetzt, ging es steil nach oben. "Zum Glück waren die schwierigsten Stellen mit Stiften, Klammern und Drahtseilen versichert." Nach achteinhalb Stunden erreichten die Bergsteiger das Zittelhaus auf dem Gipfel des Hohen Sonnblicks.
Nach einer der Höhe geschuldeten unruhigen Nacht kletterten die Teilnehmer den Felspfeiler wieder ab: "Ruhe, Konzentration und sicheres Klettern waren oberstes Gebot." An der Rojacherhütte fiel die Anspannung von den Bergsteigern ab, die bei einem Frühschoppen auf das Bergabenteuer anstießen.
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