Marktredwitz
18.06.2019 - 14:27 Uhr

Möglicherweise Millionenschaden

Der Brand im Aufzugsschacht der Fichtelgebirgsrealschule hat wahrscheinlich kostspieligere Folgen als angenommen. Jetzt beschäftigt sich auch die TU München damit.

Mit Atemschutz ausgerüstet gingen die Feuerwehrleute am Freitag gegen den Brand in der Realschule vor. Bild: fph
Mit Atemschutz ausgerüstet gingen die Feuerwehrleute am Freitag gegen den Brand in der Realschule vor.

Der Brand am Freitagnachmittag in der Fichtelgebirgsrealschule in Marktredwitz könnte einen weit höheren Schaden angerichtet haben als die ursprünglich geschätzten 50000 Euro. Das Polizeipräsidium Bayreuth teilte auf Anfrage der "Frankenpost" mit, dass die Schadenshöhe vermutlich zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro beträgt.

Nach Schweißarbeiten war es zu einem Brand im Aufzugsschacht gekommen. Das Schulgebäude wird derzeit generalsaniert und soll im kommenden Jahr wieder eröffnet werden. Ob der Zeitplan nach dem Unglück aufrechterhalten werden kann, ist nicht klar. Vorgesehen ist, dass die Schüler im März oder im Herbst 2020 wieder ihre Klassenzimmer beziehen.

Sachverständige, die am Montag in der Schule waren, stellten fest, dass die extreme Hitze möglicherweise die Stahlträger der Dachkonstruktion beschädigt hat. Die Experten entnahmen mehrere Proben aus den Trägern und schickten sie zur Analyse an die Technische Universität München. „Sollte sich herausstellen, dass die Träger tatsächlich beschädigt sind und ausgetauscht werden müssen, wird es teuer“, sagte auf Nachfrage Landratsamts-Sprecherin Anke Rieß-Fähnrich. Sie wollte die von der Polizei genannten Zahlen weder bestätigen noch dementieren.

Bei dem Brand ist die Hitze in dem Aufzugsschacht wie in einem Kamin nach oben entwichen – direkt auf die Träger. Die Atemschutzträger der Feuerwehr hatten den ganzen Freitagnachmittag über damit zu kämpfen, die Schalungsbretter in dem stark verrauchten Schacht zu entfernen, um nach Glutnestern zu suchen.

Schnell war die Ursache des Brandes gefunden. Ob sich der Handwerker, der die Schweißarbeiten ausgeführt hat, juristisch verantworten muss, steht noch nicht fest. In der Regel wird die Staatsanwaltschaft verständigt, da es sich um eine fahrlässige Brandstiftung handeln könnte.

Bei der mit 16 Millionen Euro veranschlagten Generalsanierung ist das Schulhaus in den vergangenen Monaten entkernt worden und wird derzeit innen komplett neu aufgebaut. Dadurch entsteht auch eine neue Raumstruktur. Außer der energetischen Ertüchtigung des Gebäudes hat die Barrierefreiheit Priorität. Daher erhält die Schule einen Aufzug.

Auf den nächste Woche wieder beginnenden Unterricht hat der Brand keine Auswirkungen. „Die Schüler haben ihre Klassenzimmer in den Schulcontainern“, sagt Anke Rieß-Fähnrich. Wie es mit den Bauarbeiten weitergeht, weiß derzeit niemand. Erst müsse das Ergebnis der Untersuchungen in der TU abgewartet werden.

 
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