Marktredwitz
31.07.2018 - 12:24 Uhr

Nachwuchs forscht und misst

Schüler der Gymnasien im Fichtelgebirge bauen ein Dopplerradargerät. Dabei arbeiten sie mit Wissenschaftlern der Universität Bayreuth zusammen.

Selber, Wunsiedler und Marktredwitzer Gymnasiasten des Begabtenkurses mit ihren Schulleitern, Vertretern der Universität Bayreuth, des Elektro- und Informationstechnik-Verbands, der Stadt sowie des Landkreises. fppp
Selber, Wunsiedler und Marktredwitzer Gymnasiasten des Begabtenkurses mit ihren Schulleitern, Vertretern der Universität Bayreuth, des Elektro- und Informationstechnik-Verbands, der Stadt sowie des Landkreises.

(fppp) Was haben Verkehrswesen und Medizin, Astronomie und Wetterkunde gemeinsam? Überall werden Geschwindigkeiten gemessen: Mit einer Radarfalle und mit Ultraschall, bei Sternen oder Stürmen. Schüler des Walter-Gropius-Gymnasiums Selb, des Luisenburg-Gymnasiums Wunsiedel, des Otto-Hahn-Gymnasiums Marktredwitz und des Graf-Münster-Gymnasiums Bayreuth schauten sich das näher an. Dazu trafen sie sich mehrmals mit Ronny Peter vom Lehrstuhl für Mess- und Regeltechnik der Universität Bayreuth.

Der Wissenschaftler ging mit den Schülern die Grundlagen des Dopplereffekts durch: Wenn Schall, Mikrowellen oder Laserstrahlen von einem Objekt reflektiert werden, hat das Echo eine höhere Frequenz, wenn sich das Objekt auf den Betrachter zubewegt. In der Praxis kennt das jeder, wenn ein Rettungswagen sich auf jemanden zubewegt oder entfernt. Zusätzlich gab Peter einen Einblick in die Arbeitsfelder eines Ingenieurs und Arbeitsanweisungen zum Bau eines Dopplerradargeräts.

Jede Gruppe traf sich wöchentlich in ihrer Schule, um die theoretischen Grundlagen durchzuarbeiten und Schaltpläne zu erstellen. Dann wurde programmiert, gelötet und zusammengebaut. Knifflige Arbeit, bei der kleinste, kaum erkennbare Fehler entstanden. Die Suche erforderte große Hartnäckigkeit. "Die Kunst ist, immer wieder von vorne anzufangen und dranzubleiben", weiß Ronny Peter aus Erfahrung. "Seid weiterhin so motiviert, wie ihr euch im Projekt durchgebissen habt!" Ihre Ergebnisse stellten die Schüler nun im Marktredwitzer Gymnasium vor: Funktionsfähige und handliche Geschwindigkeitsmessgeräte sind entstanden.

Stellvertretender Landrat Roland Schöffel, zweiter Bürgermeister Horst Geißel sowie Karl Fleischer vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik staunten, als sich die Schulleiter zu Testzwecken zur Verfügung stellten: Tabea-Stephanie Amtmann, Joachim Zembsch und Stefan Niedermeier liefen am Messgerät vorbei - schon zeigte es die jeweilige Schnelligkeit exakt an. Die Schüler bekamen durch das Projekt einen weiten Blick über den Tellerrand hinaus, waren sich die Schulleiter mit den betreuenden Lehrern Sven Bytomski, Thomas Hellerl, Siegfried Bleier und Matthias Wutschig einig.


 
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