Marktredwitz
30.01.2019 - 17:42 Uhr

Seit 50 Jahren ein Herz für die Menschen

Die Pfarrei Herz Jesu in Marktredwitz feiert heuer Jubiläum. Auf die Gemeinde und ihre Gäste warten im Festjahr der Besuch eines Bischofs und besondere Konzerte.

Pfarrer Josef Triebenbacher vor dem großen Altar-Fresko in der Kirche Herz Jesu. Es zeigt, dass Jesus sein Herz für die Menschen öffnet. Das ist auch das Motto für das Jubiläumsjahr. Bild: Florian Miedl
Pfarrer Josef Triebenbacher vor dem großen Altar-Fresko in der Kirche Herz Jesu. Es zeigt, dass Jesus sein Herz für die Menschen öffnet. Das ist auch das Motto für das Jubiläumsjahr.

Herz Jesu, dieser Name der katholischen Pfarrei im östlichen Marktredwitz ist nicht für jeden gleich eingängig, da hat es die Mutterpfarrei Sankt Josef leichter. In diesem Jahr feiert Herz Jesu ihr 50-jähriges Bestehen. Die Pfarrei stellt es unter das Thema „Ein Herz für die Menschen“. Damit erhält gleichzeitig der Name Herz Jesu eine greifbare Bedeutung.

Bereits 1935 trugen sich einige Menschen mit dem Gedanken, im östlichen Teil der Stadt eine Kirche zu bauen; sogar ein Kirchenbauverein wurde gegründet. Der Plan scheiterte aber wegen des Zweiten Weltkrieges. Nach dessen Ende kamen viele Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Sudetenland und aus Schlesien nach Marktredwitz, ein ganzes Stadtviertel wurde neu gebaut und mit heimatlichen Straßennamen wie Breslauer Straße oder Marienbader Weg versehen.

Das bewog den damaligen Pfarrer von Sankt Josef, Franz Xaver Hartl, 1955, einen Kindergarten mit Betsaal zu bauen. Hier entstand ein Gemeinde-Bewusstsein mit dem Wunsch, eine eigene Kirche zu errichten. Als Ort dafür wurde der Galgenberg ausgewählt, gleich oberhalb des Kindergartens. Bereits im Jahr 1962 war es so weit: Die Herz-Jesu-Kirche wurde als Nebenkirche von Sankt Josef eingeweiht.

Die Bevölkerung von Marktredwitz wuchs weiter an: Junge Familien aus der benachbarten Oberpfalz zogen zu, weil die sich entwickelnde Industrie Arbeitsplätze bot. Und wiederum entstand ein Wunsch, nämlich eine eigene Pfarrei zu gründen.

Erneut sieben Jahre später erfüllte sich dieser Wunsch: Am 1. Juli 1969 wurde die Pfarrei Marktredwitz Herz Jesu offiziell gegründet. Karl Huber, der damalige Kaplan von Sankt Josef, wurde der erste Pfarrer, Franz Tremmel der erste Kaplan und Oswald Karban der erste Kirchenpfleger. Die Pfarrei blühte rasch auf und zeichnete sich durch umfangreiches ehrenamtliches Engagement aus. Um die 5000 Katholiken lebten in den 70er Jahren hier, darunter viele junge Familien mit Kindern. Damals gab es um die 40 Taufen und Kommunionkinder pro Jahr. Obwohl heute die eingemeindeten Ortsteile Reutlas, Manzenberg, Lorenzreuth und Brand mit der Expositur Sankt Michael zu Herz Jesu gehören, sind das Größenordnungen, die längst nicht mehr erreicht werden.

Am Sonntag hat das Jubiläumsjahr mit einem Fest-Gottesdienst begonnen. „Wir alle haben unsere eigene Lebensgeschichte, unsere eigenen Erfahrungen und unsere eigenen Talente“, so begrüßte Pfarrer Josef Triebenbacher die Besucher. „Zum Gottesdienst versammeln wir uns aber alle gemeinsam, denn wir sind ein Volk Gottes, eine Gemeinde“. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Singkreis Herz Jesu, der von einigen Instrumentalisten verstärkt wurde. Unter der bewährten Leitung von Tamara Gleißner-Berns unterstrich gerade das gemeinsam mit den Gottesdienstbesuchern gesungene Schlusslied „Wer glaubt, ist nie allein“ die große Kraft der Gemeinschaft.

Zum Abschluss lud Pfarrer Triebenbacher die Gemeinde ins Pfarrheim ein. Bei Getränken und einem Imbiss präsentierte er das große Jubiläumsprogramm. Über das Jahr verteilt gibt es demnach viele Festveranstaltungen. Außerdem soll im Jubiläumsjahr einmal im Monat der Sonntagsabend-Gottesdienst in besonderer Weise gestaltet werden. Hier steht jeweils die Musik im Vordergrund: Mitwirken werden die Spirits aus Nagel und die Skyscrapers aus Marktredwitz genauso wie die Ebnather Blaskapelle, die Pankratius Voices aus Roding, das Vocalensemble Gloria Patri und die Gredbankerlmusikanten.

Der Pfarrgemeinderat hat das Programm ausgearbeitet, das als Flyer in den Kirchen der Stadt und in der Tourist-Info ausliegt. Den Pfarrgemeinderäten und Pfarrer Josef Triebenbacher ist es wichtig, dass sich die Angebote über die eigenen Pfarreigrenzen hinaus ebenso an die Pfarrangehörigen der Mutterpfarrei Sankt Josef richten, aber auch an die evangelischen Christen und überhaupt an alle Bürger der Stadt. Alle sind herzlich eingeladen, das Jubiläum mitzufeiern.

Im Blickpunkt:

Pfarrfest und Marienkonzert

Einige der Höhepunkte im Jubiläumsjahr sind das große Marienkonzert mit Oswald Sattler am 4. Mai, der Festgottesdienst am 14. Juli mit Weihbischof Dr. Josef Graf und einem anschließenden Pfarrfest sowie das Kirchenkonzert am 27. September mit dem Organisten Ronny Krippner – er stammt aus Brand und hat in seiner „Lehrzeit“ die Orgel in Herz Jesu gespielt – und der Singgruppe der Egerlandjugend. (fppp)

 
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