Um der Angst vor eingeschränkter Lebensqualität, geringerer Leistungsfähigkeit und einem erneuten Infarkt etwas entgegenzusetzen, wurde vor 30 Jahren eine Koronarsportgruppe aus der Taufe gehoben.
Am 23. November 1988 lief die erste Übungsstunde. Ideengeber war die Volkshochschule Marktredwitz, die mit drei Ärzten die nötigen medizinischen Stützen der Selbsthilfegruppe fanden. Ein kompetenter Übungs- und Gruppenleiter war mit dem Sportlehrer Horst Klinger schnell gefunden. Nach dem Absolvieren des benötigten Koronarsportlehrgangs stand dem Beginn des gemeinsamen Trainings nichts mehr im Wege. Die bis heute stetig steigende Anzahl von Mitgliedern beweist, dass die Gruppe gut angenommen wird. Seit 15 Jahren steht Renate Rosner der Gruppe als Übungsleiterin vor. Bis vor Kurzem mit dabei war Tanja Franz. Für die ärztliche Betreuung zeichnet Dr. Gerd Böhm verantwortlich.
Der Dank der Übungsleiterin galt allen Ärzten und Therapeuten, die in den vergangenen 30 Jahren dazu beigetragen haben, dass sich die Mitglieder rascher und intensiver vom Infarkt erholen. Jeder könne den Sport nach seinem Körpergefühl ausüben. Während der Übungsstunden bestehe keinerlei Leistungsdruck und bleibe niemand ohne medizinische Betreuung. Über die Jahre hinweg entwickelte sich bei den derzeit 50 Mitgliedern eine Kameradschaft, die ihresgleichen suche, sagte Renate Rosner: "Gemeinsame Schicksale schweißen zusammen."
Und so kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Bei gemütlichen Abenden wird nicht nur über Sorgen und Ängste, sondern auch Dinge des normalen Alltags gesprochen. Ausflugsfahrten, Wanderungen, Exkursionen gehören ebenso zum Programm wie Erste-Hilfe-Kurse und der Umgang mit dem Defibrillator.
Dritter Bürgermeister Heinz Dreher überbrachte die Glückwünsche von Oberbürgermeister Oliver Weigel und der Stadt. "30 Jahre sind für einen Verein eine lange Zeit, vor allen Dingen, wenn dieser einer besonderen Aufgabe nachkommt wie die Koronargruppe." Ziel sei es geblieben, nach einem Schicksalsschlag unter Gleichgesinnten neuen Mut zu fassen und ins Leben zurückzufinden. Dreher dankte der Volkshochschule, unter deren Dach die Gruppe beheimatet ist, dem Klinikum Fichtelgebirge für die ärztliche Unterstützung, der AOK für die Übernahme eines Teils der Kosten und ganz besonders den Therapeuten. An Renate Rosner überreichte er Freikarten für "Lichtwerke", die 100. Veranstaltung der Reihe "VHS-Weltgesichter". Danach ging es nahtlos weiter mit der Jahresabschlussfeier mit einem Rückblick auf die Aktivitäten 2018.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.