Von Sascha Fuchs
„Es ist eine wunderbare, liebgewonnene Tradition, die uns gerade in diesen schnelllebigen Zeiten zur Besinnung ruft und uns innehalten lässt“, sagt Kerstin Brunner, Leiterin der Marktredwitzer Tourist-Information. Die Rede ist vom Marktredwitzer Krippenweg, einem weihnachtlichen Highlight, das nach zwei Jahren Corona-Pause nun wieder stattfinden kann. 24 Stationen in Marktredwitz und Brand umfasst der Krippenweg in diesem Jahr.
Entstanden ist die Tradition im Jahr 1989 aus dem alten Brauch des Krippenschauens. Die Besonderheit: Die Marktredwitzer Kripperer gewähren ganz persönliche Einblicke in ihren eigenen Häusern, die sie für Besucher öffnen. „Es ist ein bisschen wie das Schlüsselloch-Gucken ins weihnachtliche Wohnzimmer“, sagt Kerstin Brunner.
Figuren aus Ton
Die Tradition der Kripperer entstand schon vor über 150 Jahren: Um 1850 modellierten verschiedene Töpfermeister Krippenfiguren aus Ton. „So begann die große Zeit der Marktredwitzer Krippen“, erklärt Brunner. Für die eher evangelisch geprägte Stadt sei das ungewöhnlich, denn Krippentraditionen seien eigentlich in überwiegend katholischen Regionen entstanden. Doch umso mehr sei es zu würdigen, dass es in Marktredwitz einen solchen Krippenweg gebe.
Über 50 Quadratmeter groß
Sehenswert sind sie auf alle Fälle, die zahlreichen Krippen auf dem Krippenweg. Zum Teil sind sie über 50 Quadratmeter groß, über 100 Jahre alt und bestückt mit Hunderten kleinen und dennoch detaillierten Krippenfiguren. Auch die Art der Krippen ist vielfältig: Von ganz klassischen über alpenländische bis hin zu orientalischen Krippen ist alles dabei.
Kombi-Angebot
Weil auch viele Gäste von außerhalb die Marktredwitzer Landschaftskrippen besichtigen wollen, bietet die Tourist-Information Führungen zu den Stationen an. Mit dem Kleinbus geht es dabei quer durch das Stadtgebiet. Es gibt auch ein Kombi-Angebot: Am 30. Dezember und am 7. Januar, jeweils um 14 Uhr, bietet die Tourist-Information Stadtführungen an, bei denen man auch an den Krippenweg-Stationen vorbeikommt. Die kombinierten Führungen kosten vier Euro pro Person.
Infos in Broschüre
Selbstverständlich kann man die Stationen aber auch jederzeit selbst und zu Fuß besichtigen. Dabei gilt es lediglich zu beachten, dass einige Krippenbesichtigungen nur mit Anmeldung möglich sind und nicht jede Station durchgehend geöffnet ist. Anmeldung und Informationen zu den Zeiten bei der Marktredwitzer Tourist-Info und in der dazugehörigen Broschüre, die dort ebenfalls erhältlich ist.
Neu ist in diesem Jahr der sogenannte Mitmachpass. Bei jeder besichtigten Familienkrippe sowie bei einem Besuch der Krippen im Egerland-Museum, im Weltladen und im Schloss Brand bekommt man einen Aufkleber in seinen Mitmachpass. Hat man sechs Aufkleber gesammelt, kann man den Pass in der Tourist-Information abgeben und bekommt ein kleines Dankeschön dafür, dass man den Brauch des Krippenschauens aufrechterhält.
Führungen auf Marktredwitzer Krippenweg
- Termine: Jeweils einmal täglich finden die Krippenführungen vom 27. bis 30. Dezember 2022, vom 2. bis 6. Januar 2023 sowie am 8. Januar 2023 statt. Beginn ist immer um 13 Uhr an der Marktredwitzer Tourist-Information.
- Kosten: Die Krippenführung kostet sieben Euro. Im Preis ist bereits alles enthalten, also auch die Fahrtkosten mit dem Kleinbus.
- Anmeldung: Im Kleinbus ist Platz für maximal acht Personen. Deshalb ist für die Führungen eine vorherige Anmeldung in der Tourist-Information unter der Telefonnummer 09231/501128 oder per E-Mail (touristinfo[at]marktredwitz[dot]de) erforderlich.
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