Marktredwitz
01.08.2019 - 13:26 Uhr

Stadt investiert in Klimaschutz

An der Bauerstraße entsteht ein neues Nahwärmenetz. Eine Million Euro kostet das Projekt, das künftig die Schulen in Marktredwitz versorgen soll.

Mit einem symbolischen Spatenstich gaben Oberbürgermeister Oliver Weigel (Fünfter von rechts) und zahlreiche am Bau Beteiligte am Dienstag den Startschuss für ein neues Millionenprojekt an der Bauerstraße, das künftig klimafreundliche Nahwärme liefern soll. Bild: fph
Mit einem symbolischen Spatenstich gaben Oberbürgermeister Oliver Weigel (Fünfter von rechts) und zahlreiche am Bau Beteiligte am Dienstag den Startschuss für ein neues Millionenprojekt an der Bauerstraße, das künftig klimafreundliche Nahwärme liefern soll.

„Das ist der Startschuss für die bislang umfassendste Klimaschutzmaßnahme der Stadt Marktredwitz.“ Oberbürgermeister Oliver Weigel und zahlreiche am Bau Beteiligte haben mit einem Spatenstich ein neues Großprojekt angeschoben. Seit Dienstag ist die Bauerstraße zwischen Glasschleif und Grundschule komplett gesperrt. Hier laufen während der Sommerferien die Arbeiten für ein Nahwärmenetz, das später das gesamte Schulzentrum versorgen soll. Im ersten Bauabschnitt entsteht ein Leitungsnetz von 600 Metern für rund eine Million Euro.

„Mit dem Spatenstich kommen wir unseren Zielen ein großes Stück näher“, betonte Weigel. Denn das Nahwärmenetz sei Bestandteil des Klimaschutzkonzepts, weil die Stadt auf Nachhaltigkeit setze. Der Themenbereich Wärmeversorgung für Schulen sowie städtische und private Gebäude sei in den vergangenen Jahren vertieft worden. Dafür gebe es auch staatliche Förderung, erläuterte der OB. Ein Wärme-Kataster habe den Handlungsbedarf im Bereich Kraußold- und Bauerstraße deutlich gemacht. „Wir haben hier einen Wärmebedarf auf engem Raum und viele Gebäude mit veralteten Heizungen“, schilderte Weigel. Zusammen mit der Firma Eta Energieberatung habe man ein zweistufiges Konzept entwickelt.

Der erste Bauabschnitt umfasst die Bauerstraße sowie Teile der Kraußold- und Dürnbergstraße. Die Anschlussleitung an die Grundschule sei bereits im vergangenen Jahr verlegt worden, als die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Kirchparks liefen. Bereits im Herbst, wenn die Schule nach den großen Ferien wieder beginnt, soll das Nahwärmenetz in diesem Bereich in Betrieb gehen. Zunächst wird laut Weigel die Wärmeversorgung durch Erdgas-Heizungsanlagen sichergestellt, die das Kommunalunternehmen Marktredwitz (KUM) im Park-Center errichtet habe. „Damit gehört die alte Ölheizungsanlage der Eigentümergemeinschaft der Vergangenheit an.“

In einem zweiten Bauabschnitt sind auch Schul-, Goethe- und Fritz-Thomas-Straße an der Reihe. In Kooperation mit dem Landkreis Wunsiedel sollen bis Herbst 2021 auch das Schulzentrum sowie die Einrichtungen in dem Bereich ans Nahwärmenetz angeschlossen werden.

„Das Herzstück bildet das erneuerte Heizwerk für Holzhackschnitzel.“ Somit werde das Schulzentrum mit regenerativen Rohstoffen versorgt. „Die Holzhackschnitzel, die hier verwendet werden, sind ausschließlich nachwachsende Rohstoffe aus der Region, die den Verbrauch fossiler Rohstoffe wie Gas und Öl ablösen werden“, versicherte Oliver Weigel. Bei Bedarf, vor allem an sehr kalten Tagen, könne die Erdgas-Heizungsanlage im Park-Center zugeschaltet werden und Wärme für das gesamte Gebiet liefern.

Betreiber der Nahwärmeversorgung ist nach den Worten des Oberbürgermeisters das Kommunalunternehmen Marktredwitz, allen voran „der Motor der Maßnahme, Gerald Hoch“. Zusammen mit Klimaschutz-Manager Josef Neumann und Heizungs-Techniker Stefan Kreuzer setze sich dieser täglich intensiv mit dem Thema Klimaschutz auseinander. Mit dem KUM habe die Stadt einen erfahrenen und kompetenten Betreiber.

Als „doppelt so gut wie herkömmliche fossile Heizungen“ bezeichnete Felix Färber vom Planungsbüro Eta Energieberatung die Nahwärmeversorgung. Oberbauleiter Marcus Schneider von der Baufirma Strabag kündigte an, „dass wir während der Ferienzeit die Bauerstraße von unten nach oben aufbaggern werden“. Zwar habe das Unternehmen in dieser Zeit auch zwei Wochen Betriebsurlaub, „aber wir werden rechtzeitig zum Schulbeginn fertig“, versicherte Schneider. Im September oder Oktober nehme sich die Baufirma die Kraußoldstraße vor, „im November oder Dezember folgt dann die Dürnbergstraße“. Festnageln wolle er sich hier nicht lassen, zumal man nie wisse, auf welche Leitungen man beim Ausbaggern unter der Erde stoße.

„Wir sind im Landkreis Wunsiedel auf dem Weg in die Zukunft, und Marktredwitz ist ein großer Baustein dafür.“ Das unterstrich Landrat Karl Döhler. „Im Schulzentrum können wir uns mit dem zweiten Bauabschnitt an die Maßnahme anhängen“, freute sich Döhler.

Dann griffen die am Bau Beteiligten beherzt zu den Spaten, um das Projekt in der Bauerstraße, durch die sich die Bagger schon mit Gedröhne ihren Weg bahnten, offiziell auf den Weg zu bringen.

 
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