Marktredwitz
12.12.2019 - 15:20 Uhr

Eine Stadthalle, die staunen lässt

In Marktredwitz ist die Bühne jetzt wieder frei für jede Menge Kultur. 1,2 Millionen Euro flossen in die Sanierung der Stadthalle. Ein tolles Spiel von Farben begeistert die Eröffnungsgäste.

In verschiedenste Farben getaucht, versprüht die neu gestaltete Stadthalle stets einen anderen Charme. Bild: fpud
In verschiedenste Farben getaucht, versprüht die neu gestaltete Stadthalle stets einen anderen Charme.

"Wenn die Leute kommen und sich umsehen und fragen ,Habt ihr eigentlich was gemacht hier?', dann haben wir es richtig gemacht." Architekt Peter Kuchenreuther erfasst die Gedanken so mancher Gäste bei der feierlichen Wiedereröffnung der Stadthalle in Marktredwitz. Denn eigentlich sieht sie so ziemlich aus wie immer. Aber doch ganz anders, wenn man die Details fokussiert. Schließlich müssen die 1,2 Millionen Euro ja irgendwohin geflossen sein. Nach der umfangreichen Sanierung und Umgestaltung der einstigen Turnhalle in die neue Stadthalle heißt es wieder "Feuer frei" für Kultur in Marktredwitz.

Tolles Beleuchtungskonzept

Fasziniert blicken sich die geladenen Gäste beim Rundgang um, während Andreas Käs Saal und Bühne immer wieder in ein anderes Licht taucht. Mal Grün und Rot, mal Lila und Pink, mal Blau und Gelb. Das neue Beleuchtungskonzept begeistert nicht nur Oberbürgermeister Oliver Weigel, der nach eineinhalb Jahren Bauzeit mit den Besuchern auf das abgeschlossene Projekt anstößt: "Die Halle ist einfach klasse geworden und bietet auch für hochkarätige Kulturveranstaltungen einen wunderbaren Rahmen." Ein "richtiges Highlight" verspricht er für den Neujahrsempfang am 8. Januar.

Sowohl von außen als auch innen seien die Stadthalle saniert, die technischen Anlagen sowie die in die Jahre gekommenen Toiletten erneuert worden. "Die historische Deckenmalerei wurde restauriert und die bauzeitliche Farbfassung wiederhergestellt", verdeutlicht Weigel mit einem Blick nach oben, dem alle folgen. "Und jetzt nach unten", fordert der OB auf. Denn der Hallenboden aus Buche - laut Architekt Kuchenreuther "ganz was Seltenes" -, der einst mächtige Wellen geschlagen hat, ist komplett überarbeitet und wirkt wie ein nagelneues Parkett. Ausgetauscht sind auch die alten grünen Stühle gegen neue, die Beleuchtung und vor allem die Technik. Die Akustik hat in der Stadthalle ja schon immer gestimmt und die Herzen von Kulturliebhabern höher schlagen lassen. Jetzt noch einen Tick ausgefeilter.

Außenanlagen und Einfriedung erstrahlen in neuem Glanz, die gefällten Bäume, die nicht mehr gesund waren, sollen demnächst durch neue ersetzt werden. "Und die Stadthalle wurde an das neue Nahwärmenetz angeschlossen." Einer, der ganz besonders strahlt bei der Eröffnung, ist Erwin Jahreis. Der Musikschulleiter ist mit seinen Büro- und Übungsräumen nach langer Zeit des Zwischenparkens in Containern endlich in einem modernen Ambiente angekommen. Auch die Flure sind licht, freundlich, einladend.

Viele Überstunden

Mit Blumen bedankt sich Oberbürgermeister Weigel bei Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, zumal die Baukosten von 1,2 Millionen Euro von der Regierung von Oberfranken mit einer Summe von 770.000 Euro gefördert worden sind. Auch Maria-Magdalena Stöckert und Elisabeth Thoma von der Marktredwitzer Hochbau-Abteilung werden mit Blumen bedacht nach vielen Überstunden für die Realisierung dieses Projekts. Weitere 89.000 Euro flossen von Oberfrankenstiftung, Landesstiftung, Landesamt für Denkmalpflege und Landkreis Wunsiedel. 35.000 Euro legte der Förderverein der Musikschule drauf, und Altoberbürgermeisterin Birgit Seelbinder spendete 2525 Euro für die Musikschule.

"Welche Dynamik in Marktredwitz zu spüren ist, ist wirklich beeindruckend." Regierungspräsidentin Piwernetz freut sich über das Engagement in der Stadt und erinnert daran, dass dieses in den vergangenen 40 Jahren mit 44,5 Millionen Euro Zuschüssen aus Oberfranken bedacht worden sei.

Langwierige Analysen

Eine Tafel - gestaltet aus einem Redwitzit - enthüllt Architekt Peter Kuchenreuther mit der Aufschrift "2019 Instandsetzung und Umbau zur Stadthalle unter der Amtsführung von Oberbürgermeister Weigel". Die Tafel findet einen Ehrenplatz im frisch herausgeputzten Foyer gleich neben der hölzernen Tafel aus der Zeit der Errichtung in den Jahren 1923/24. Kuchenreuther erinnert an langwierige Analysen der Farbschichten, um die historische Decke zu rekonstruieren, an viele Überlegungen zum Beleuchtungskonzept, damit jetzt fließende Übergänge von der Decke über die Wände bis zum Boden für die perfekte Illumination sorgen.

Oberbürgermeister Oliver Weigel und Architekt Peter Kuchenreuther (von rechts) bei der Enthüllung der Redwitzit-Tafel. Mit auf dem Bild Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und Maria-Magdalena Stöckert (links) von der Bauverwaltung. Bild: fpud
Oberbürgermeister Oliver Weigel und Architekt Peter Kuchenreuther (von rechts) bei der Enthüllung der Redwitzit-Tafel. Mit auf dem Bild Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und Maria-Magdalena Stöckert (links) von der Bauverwaltung.
 
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